Nothilfe, Fürsorge, Krisenmanagement und Gewaltmonopol: Das Polizieren von Ausnahmezuständen

Nothilfe, Fürsorge, Krisenmanagement und Gewaltmonopol: Das Polizieren von Ausnahmezuständen

Veranstalter
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden HAIT), in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte der TU Dresden (Marta-Fraenkel-Saal, Deutsches Hygienemuseum Dresden)
Ausrichter
Marta-Fraenkel-Saal, Deutsches Hygienemuseum Dresden
Veranstaltungsort
Lingnerplatz 1
Gefördert durch
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und Christian C.D. Ludwig – Foundation
PLZ
01069
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
04.07.2024 - 06.07.2024
Von
Hendrik Malte Wenk, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Technische Universität Dresden

Das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden lädt gemeinsam mit dem Institut für Geschichte der Technischen Universität Dresden, mit freundlicher Unterstützung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und Christian C.D. Ludwig – Foundation, zum 33. Kolloquium zur Polizeigeschichte ein.

Nothilfe, Fürsorge, Krisenmanagement und Gewaltmonopol: Das Polizieren von Ausnahmezuständen

"Nothilfe, Fürsorge, Krisenmanagement und Gewaltmonopol: Das Polizieren von Ausnahmezuständen und die Institutionalisierung öffentlicher Ordnungen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart" lautet das Thema für das 33. Kolloquium für Polizeigeschichte vom 4.-6. Juli 2024 in Dresden. Wie agiert die Polizei als Nothelferin bei Hungersnöten und Seuchen, Flutkatastrophen, Explosionsunglücken und zu Kriegszeiten, und wächst ihr daraus Legitimation bei der zivilen Bevölkerung zu? Das Tagungsprogramm stellt Fallstudien von der Frühen Neuzeit bis zum Ende des 20. Jahrhunderts vor und schließt außereuropäische und europäische Perspektiven ein. Neben dem Themenschwerpunkt werden in weiteren themenoffenen Sektionen aktuelle Forschungsergebnisse zur Polizeigeschichte präsentiert. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, jeder Beitrag wird in der Sprache des Beitrags diskutiert.

Programm

4. Juli 2024

13:00-14:00
Willkommen - Registrierung – kurze Selbstvorstellungsrunde / Welcome - Registration – Short Self-Introduction

14:00-16.00
Sektion I: Hunger – Seuche – Irresein: Polizei als Krisenintervention / Hunger – Diseases – Maniacs: Policing as Crisis Intervention
Moderation: Klaus Weinhauer, Bielefeld

Sebastian Frenzel, Dresden
Eine Politik religiöser Angst? Zur kommunikativen Funktion frühneuzeitlicher Policeygesetze im Kontext von Hunger, Seuche und Krieg

Margarita Lerman, Hamburg/Tel Aviv
Policing Diseases: East European Jews in Hamburg and the 1892’s Cholera Pandemic

Michael Jasch, Duisburg
Die Polizei und der „Mythos vom gefährlichen Irren“

16:30-18.00
Sektion II: Policing and Modern Disaster Management
Moderation: Herbert Reinke, Wuppertal

Hai Thanh Luong, Queensland, Australia
“We Are Police of People, by People, and for People”: How Vietnamese Police Deploy Community-Based Policing in Natural Disaster Management

Samuel Uwem Umoh, Durban/Sout Africa
Resilience policing: Nigeria 2002 Bomb Blast in Nigeria

5. Juli 2024

09.00-11.00
Sektion III: Policing During 20th Century Warfare
Moderation: Dagmar Ellerbrock, Dresden

Mary Fraser, Glasgow/UK
Police as Ploughmen in 1917-1918 Britain

David M. Smale, Galashiels/UK
The British Honduran Forestry Unit in Duns: Police Raids and a Wartime Panic in Scotland

Laura Brinkhorst/Wim van Meurs, Nijmegen/Niederlande
‘Hilfe erforderlich’. Assistance of German Military and Police in Local Emergencies During the German Occupation of the Netherlands (1940 - 1945

11.30-13.00
Sektion IV: Denunziation und Pranger: Selbst-Polizieren in der Frühen Neuzeit /Denunciation and Pillory: Self-Policing in Early Modern Europe
Moderation: Alexander Kästner, Dresden

Hannes Ziegler/Christine Gerwin, München
„An informer is a protected cheater”. Partizipation und Policing im frühneuzeitlichen England

David Cox, Wolverhampton/UK
Civic ‘Self-Sense’ – the Use of Printed Public Apologies as a Means of Private Policing

14:30-16:00
Sektion V: Policing industrial and urban societies
Moderation: Lena Haase, Trier

Kosuke Sakai, Kobe/Japan
The Transformation of Police Intervention and the Emergence of a New Profession: A German-Japanese Comparative Analysis on the Semantic Delineation of Modern Labor Supervision

David Smrček, Wien/Österreich
Policing the late Habsburg Street Politics

16:30-18:00
Sektion VI: Ideologien und Identitäten
Moderation: Stefan Linck, Hamburg

Niklas Zodel, Berlin
Die ‘Hüter’ der ‘Volksgemeinschaft’? Volksgemeinschaftsideologie in der ‚weltanschaulichen Schulung‘ der Ordnungspolizei im NS

Dorothee Gräf, Bönen
Französisches Sicherheitsbedürfnis und (süd-)badische Identität: Polizeiorganisation nach dem 2. Weltkrieg in der französischen Besatzungszone

6. Juli 2024

09.00-10.30
Sektion VII: Deutsche Polizeipraxen in den 1960er Jahren: Berlin (DDR) – München (BRD)
Moderation: Gerhard Fürmetz, München

Stefan Donth, Gerd Callenius, Berlin
Die „Jugenddokumentation“ im Ostberliner Präsidium der Volkspolizei

Frederice Charlotte Stasik, München
München: Der polizeiliche Umgang mit Prostitution in den ‚langen 1960er‘ Jahren

11:00-11.30
Schlussdebatte / Wrap-up debate
Moderation: Thomas Lindenberger, Dresden

12:00
Besuch des Forum_Polizei_Geschichte Sachsen in der Dresdner Altstadt / visit of the Forum_Polizei_Geschichte Sachsen in downtown Dresden

Kontakt

hendrik_malte.wenk@tu-dresden.de

Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung