Das Epos im lateinischen Abendland (4. bis 15. Jahrhundert)

Das Epos im lateinischen Westen (4. bis 15. Jahrhundert)

Veranstalter
Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, FAU Erlangen-Nürnberg
Veranstaltungsort
Lange Gasse 20 und Katharinensaal
Gefördert durch
kongress-epos2024@fau.de
PLZ
90020
Ort
Nürnberg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
25.09.2024 - 28.09.2024
Von
Christian Schmidt, Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, FAU Erlangen-Nürnberg

Zehnter Internationaler Mittellateinkongress, Nürnberg, Stadtbibliothek (Katharinensaal) und Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der FAU, Lange Gasse 20

Mittwoch, 25. September, bis Samstag, 28. September 2024

Das Epos im lateinischen Westen (4. bis 15. Jahrhundert)

Tradition und Aktualität eines Themas
Die Erzählungen von Heldentaten, Verbrechen und persönlichen sowie kollektiven Tragödien haben an trauriger Aktualität gewonnen, seit wieder Krieg in Europa herrscht. Die Internationale Tagung in Nürnberg setzt sich mit jener Gattung auseinander, welche über viele Jahrhunderte solche Erzählungen literarisch verarbeitete, dem Epos in Spätantike, Mittelalter und Renaissance. Was war der Inhalt von Epen? Nicht allein die Verherrlichung bewundernswerter Persönlichkeiten aus Mythos und Geschichte in schön klingenden Versen, oft in der Nachfolge der antiken Autoren wie Vergil, die weiterhin viel gelesen, kommentiert und übersetzt wurden. Vielmehr boten die Epen vielfach eine kritische Auseinandersetzung mit den Helden und ihren Gegnern, die uns anspricht, weil sie das Kriegerische als Wert und Mittel hinterfragen. Das Epos wurde zudem auch zu religiösen und pädagogischen Zwecken eingesetzt.

Der Kongress beschäftigt sich vor allem mit den Epen, die von ca. 300 bis ca. 1500 auf Latein verfasst wurden. Latein war bis ins 18. Jh. hinein die einzige international anerkannte Sprache und vorherrschend in Wissenschaft, Kultur und Diplomatie, auch außerhalb der Kirche. Dementsprechend übte (und übt noch heute) das lateinische Epos einen starken Einfluss auf die Literatur und Bildende Kunst Europas aus.

Internationale Referentinnen und Referenten und Schulprogramm
Der in regelmäßigen Abständen stattfindende Mittellateinkongress kehrt nach 1988 und Stationen u.a. in Florenz, Toronto, Wien und Prag zum ersten Male wieder nach Deutschland zurück. Die Tagung wird unter dem Dach des International Medieval Latin Committee stattfinden.

Spitzenforscherinnen und -forscher aus Europa und Übersee (Kanada, USA) werden in Nürnberg auftreten und die Ergebnisse ihrer Arbeiten zur Diskussion stellen.

Wir erwarten ca. 70 Vorträge, verteilt über vier Tage.

Reisestipendien
Für 10 jüngere Forscher und Forscherinnen werden Stipendien angeboten in Höhe von 400€ angeboten. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 30. Juni 2024 mit einem vollständigen Lebenslauf und einer kurzen Darstellung Ihres Interesses am Mittellatein an: Dr. iur. Felix Berschin, Kennwort "HWB Mittellatein", Max-Reger-Str. 41, 69121 Heidelberg

Teilnahme
Die Teilnahme ist kostenlos. Sämtliche Vorträge stehen Interessenten zur freien Auswahl. Wir bitten um vorherige Anmeldung auf https://www.conftool.net/kongress-epos2024. Nach der Registrierung werden Sie über diese Plattform eine aktuelle Version des Programms aufrufen und Ihre persönliche Agenda planen können.

Veranstalter
Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Michele C. Ferrari) an der FAU Erlangen-Nürnberg (Kochstr. 4/3, 91054 Erlangen)

https://www.mittellatein.phil.fau.de/epos-2024/

Mitveranstalterinnen: Stadt Nürnberg, Stadtbibliothek Nürnberg

Unterstützer
Die Tagung wird durch die Manfred-Roth-Stiftung und den Universitätsbund gefördert. Außerdem wird die Konferenz unterstützt durch die FAU Nürnberg-Erlangen, die Luise-Prell-Stiftung, Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde St. Martha, die Staatsbibliothek Bamberg und HWB Mittellatein.

Programm

An den Vormittagen wird es Hauptvorträge von international führenden Kennerinnen und Kennern auf dem Gebiet des mittellateinischen Epos geben. Den Einführungsvortrag am Mittwoch, dem 25.09.2024, wird Jan Ziolkowski aus Harvard halten. Er wird sich mit der Verarbeitung des Themas Migration in dieser Literaturgattung befassen. Am Donnerstag wird es um spätantike Bibeldichtung und Gottes Rolle in derselben gehen, bevor der Anschluss an die frühmittelalterliche Hagiographie gesucht wird. Die Vorträge am Freitag werden sich dem Hochmittelalter, und zwar im Besonderen dem 12. Jahrhundert, der mittelalterlichen Bibelepik und dem Nordalpinen Raum widmen. Zum Abschluss wird am Samstag ein Ausblick auf die mittelalterliche Ovid-Rezeption, das Epos Italien im 13. und 14. Jahrhundert, sowie den Humanismus geboten.

An den Nachmittagen wird es Vorträge in Rahmen von Sektionen geben. Zum Teil ergänzen diese das Programm der Vormittage, andererseits werfen sie eigene Fragestellungen auf und erörtern diese. Thematisch spannen sie ein weites Feld von Walter von Châtillons lateinischem Alexander-Gedicht über das Epos der Renaissance bis zu aktuellen Digital-Humanities-Projekten. Zusätzlich wird ein Rahmen- und Begleitprogramm geboten werden.

Mittwoch, 25.09.2024

9:30 - 11:30 Uhr: Prof. Dr. Jan Ziolkowski (Harvard) - Migration of Epic, Epic of Migration

Donnerstag, 26.09.2024

9:00 Uhr - 10:00 Uhr: Prof. Christoph Schubert (Erlangen-Nürnberg) - Gott als Held in der spätantiken Bibeldichtung

10:00 - 11:00 Uhr: Prof. Dr. Francesco Stella (Siena) - Early Medieval Epic

11:30 - 12:30 Uhr: Prof. Dr. Peter Orth (Köln) - Von Heiligen und Helden. (Un)Konventionelle Annäherungen an episches Dichten vom 9. bis zum 11. Jahrhundert

Freitag, 27.09.2024

9:00 - 10:00 Uhr: Prof. Dr. Marek Kretschmer (Université de Lorraine) - Latin Epic Poetry of the Twelfth Century

10:00 - 11:00 Uhr: Prof. Dr. Greti Dinkova-Bruun (Toronto) - Biblical Epic of the Later Middle Ages

11:30 - 12:30 Uhr: Prof. Dr. Thomas Haye (Göttingen) - Spätmittelalterliche Epik im nordalpinen Raum. Defizit oder perspektivische Verzerrung?

Samstag, 28.09.2024

9:00 - 10:00 Uhr: Prof. Dr. Michele C. Ferrari (Erlangen-Nürnberg) - Zwischen Karthago und Padua. das italienische Epos im 13. und 14. Jahrhundert

10:00 - 11:00 Uhr: Prof. Dr. Gerlinde Huber-Rebenich (Bern) - Ovids Metamorphosen. Das Fortleben eines „Epos sui generis“ in Text und Bild

11:30 - 12:30 Uhr: Prof. Dr. Reinhold Glei (Bochum) - Jerusalem und Konstantinopel. Epik an der Zeitenwende

https://www.mittellatein.phil.fau.de/epos-2024/
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