Neue Websites und Online-Datenbanken 05.12.2008 (Clio-online-Digest)

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Von
Thomas Meyer

Clio-online Digest. Eine Auswahl aktueller Einträge im Clio-online Web-Verzeichnis für die Geschichtswissenschaften.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

eine Vielzahl von Forschungsprojekten stellt mittlerweile Arbeitsergebnisse online zur Verfügung, zahlreiche Archive, Bibliotheken, Universitäten und viele Einrichtungen und Organisationen mehr bieten fortlaufend Literatur, Quellen, Forschungsdaten und Recherchewerkzeuge auf Websites oder in Online-Datenbanken an.

Ankündigungen zu entsprechenden neuen Projekten und Online-Angeboten können Sie bei Clio-online im Web-Verzeichnis melden unter:

<http://www.clio-online.de/urlmelden>

Neueinträge und umfassende Änderungsmeldungen werden weiterhin im Rahmen des Clio-online Digest unter dem neuen Titel "Neue Websites und Online-Datenbanken" regelmäßig angekündigt.

mit besten Grüßen
Thomas Meyer

Web-Materialien-Quellen

Mitteldeutsche Selbstzeugnisse der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (Deutschland)
http://www.mdsz.thulb.uni-jena.de/

"Im vergangenen Jahrzehnt richtete die geschichts- und kulturwissenschaftliche Forschung ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf Selbstzeugnisse.
Autobiographische Texte und Schriften wie etwa Chroniken, Tagebücher und Briefe stoßen aber auch auf das zunehmende Interesse einer breiteren Öffentlichkeit. Dies ist vor allem deshalb der Fall, weil diese Texte einen persönlichen Zugang zur Geschichte jenseits der trockenen staatlich-behördlichen Aktenüberlieferungen eröffnen. Zudem sind Selbstzeugnisse immer auch Zeitzeugnisse. Sie haben eine besondere Nähe zu historischen Ereignissen und jeweils zeitgenössischen Vorgängen.

In diesem Kontext ist jetzt ein neues elektronisches Text- und Forschungsportal anzukündigen: "Mitteldeutsche Selbstzeugnisse der Zeit des Dreißigjährigen Krieges" (MDSZ).

Dieses Portal stellt vier bisher unpublizierte Selbstzeugnisse aus Mitteldeutschland mit mehreren tausend Seiten vor. Alle Texte sind in digitaler Form abrufbar. Die Originaldokumente wurden in sprachlich leicht modernisierter Form transkribiert und mit einer ausführlichen Sach-, Personen- und Ortskommentierung versehen. Daneben finden sich die Faksimiles aller Originalquellen.

Die Kommentierung erfolgt nicht mehr über ein konventionelles Fußnotensystem, sondern in Form von Hyperlinks über ein neuartiges elektronisches Verweissystem. Per Mausklick lassen sich auf den insgesamt 2.636 Textseiten die Erläuterungen zu 1.982 zeitgenössischen Sachbegriffen, 2.603 Personen und
985 Ortsnennungen erreichen. Zudem werden 2.276 Übersetzungen lateinischer Textabschnitte und 993 Einzelerläuterungen als Fußnoten geboten.

Alle im Portal erstmals editierten und veröffentlichten Texte wurden in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) oder unmittelbar danach verfasst. Sie stammen aus derselben Region: den Thüringischen Gebieten Mitteldeutschlands mit ihrem Hauptort Erfurt. Diese Gebiete standen lange im Zentrum der Gewalthandlungen des Dreißigjährigen Krieges. Erstmals werden hier publiziert: 1) das äußerst umfangreiche und detaillierte "Chronicon Thuringiae" des Volkmar Happe, ein akribisch geführtes Tagebuch und Register selbst erlebter oder zumindest wahrgenommener Gewalthandlungen eines Verwaltungsbeamten und Hofrats, 2) die Chronik des Erfurter Blaufärbermeisters Hans Krafft, 3) das "Diarium Actorum" des katholischen Erfurter Domherrn und Professors der Theologie, Caspar Heinrich Marx - eine Art autobiographisches Archiv erfahrener Gewalt überwiegend von seiten der Protestanten, 4) die "Anmerkungen...einiger von 1620 an sich ereigneter Begebenheiten" des Rudolstädter Kriegskommissars und Landrichters Michael Heubel, der sich als Vermittler zwischen den Fronten des Krieges hervortat.

Die im Online-Portal elektronisch veröffentlichten Texte und Hypertexte enthalten zahlreiche Recherchetools, Suchprogramme und kartographische Darstellungen, welche die Benutzung erleichtern.
Initiiert und durchgeführt hat das Projekt der Göttinger Historiker Hans Medick gemeinsam mit dem Fachinformatiker Norbert Winnige. Mitarbeiter waren Andreas Bähr (Berlin), Thomas Rokahr (Göttingen) und Bernd Warlich (Volkach)."

Weitere Informationen: http://www.clio-online.de/Web=25509

Briefwechsel Alexander von Humboldt - Christian Gottfried Ehrenberg (Deutschland)
http://telota.bbaw.de/AvHBriefedition/

"Der vorliegende Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Christian Gottfried Ehrenberg, bestehend aus ca. 300 Briefen, die Mehrzahl davon von Humboldts Hand, ist ein wichtiger Mosaikstein zum Bild der Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts.

In dem Briefwechsel werden verschiedene wissenschaftliche Themen berührt, die sich in den meisten Fällen auf Ehrenbergs Arbeiten beziehen und an denen Humboldt sehr interessiert war.

Mit der vorliegenden elektronischen Edition wurde dem oft geäußerten Wunsch entsprochen, den bedeutenden Briefwechsel Alexander von Humboldts der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mehrere Bände sind von der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle in den vergangenen Jahren im Verlag der Akademie herausgegeben worden.

Die Veröffentlichung der Korrespondenz mit dem Berliner Mikrobiologen Christian Gottfried Ehrenberg (1795 – 1876) führt weiter auf dem Forschungsfeld der noch kaum erschlossenen Kontakte Humboldts mit Biologen."

Weitere Informationen: http://www.clio-online.de/Web=25290

Web-Institutionen-Forschungsinstitute

Historische Fachinformatik und Dokumentation an der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich)
http://hfi.uni-graz.at/

Auf den Seiten der 'Historischen Fachinformatik und Dokumentation' wird Grundlegendes zum Fach selbst und dessen Ausgestaltung in Graz - welche Schwerpunkte in der Forschung gesetzt wurden, wie man das Fach studieren kann und wer damit befasst ist - präsentiert.

Nahezu sämtliche Schwerpunkte und Ansätze der Historischen Fachinformatik, wie sie derzeit von einer Arbeitsgruppe rund um die Abteilung 'Historische Fachinformatik und Dokumentation' am Grazer Institut für Geschichte verfolgt werden, beruhen auf der Dokumentation, Edition und Analyse des (schriftlichen) Kulturerbes. Der inhaltliche Rahmen umspannt Forschungen zu den theroetischen und methodischen Grundlagen des Fachs über die Schaffung virtueller Archive und digitaler Editionen, die qualitative und quantitative Auswertung von Verlassenschaftsinventaren, regionalstatistische Untersuchungen wirtschafts-, sozial- und unternehmensgeschichtlicher Art, sowie Regionaldokumentation bis hin zur Schaffung virtueller Kommunitäten; die zeitliche Spannweite reicht dabei vom Hochmittelalter bis in das einundzwanzigste Jahrhundert.

Weitere Informationen: http://www.clio-online.de/Web=25491

Web-Forschung-Forschungsprojekte

KUKUK - Kunst, Kultur, Kommunikation (Deutschland)
http://kukuk.lo-f.at/

„KUKUK - Kunst, Kultur, Kommunikation“ ist ein Projekt zum Abgleich der Möglichkeiten von E-Learning in der Kunst- und Kulturvermittlung mit den praktischen Anforderungen in Archiven und Museen. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit diesen Institutionen angestrebt. Artikel, Beiträge und Forschungsberichte dokumentieren die Forschungsaktivitäten und belegen die Ergebnisse.

'KUKUK - Einfach praktisch!' ist ein Forum, das Personen und Institutionen die Möglichkeit bietet, ihre Erfahrungen in der praktischen Arbeit mit digitalen Medien im Museum oder im Archiv vorzustellen. Dieses Forum ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts 'KUKUK - Kunst, Kultur, Kommunikation'". KUKUK verbindet die technologischen Möglichkeiten von E-Learning mit den praktischen Anforderungen für den Einsatz in der Kunst- und Kulturvermittlung in Museen und Archiven. Aus diesem Grund wird eine enge Zusammenarbeit mit den PraktikerInnen in diesen Institutionen angestrebt.

Ziel von 'KUKUK - Einfach praktisch!' ist es, einen Überblick über den Einsatz neuer Technologien in Museen und Archiven zu geben. Dazu gehören virtuelle Museen oder virtuelle Archive, digitale (virtuelle) Ausstellungen, Multimediaterminals, mobile Technologien im Ausstellungsraum, E-Learning im Museum ebenso wie digitale Archivierungsprojekte und digitale Datenbanken mit online Präsentation. Die veröffentlichten Beiträge sollen die Anwendung digitaler Medien im Museum und im Archiv aufzeigen, zur Diskussion anregen und Interessierte zur Nachahmung und/oder zum Nachdenken inspirieren."

Weitere Informationen: http://www.clio-online.de/Web=25411

Web-Nachschlagewerke-Bibliografien-Spezialbibliografien

Bibliography of the History of Western Sexuality (Deutschland)
http://www.univie.ac.at/Wirtschaftsgeschichte/sexbibl/

In der vorliegenden dritten Edition der "Bibliography of the History of Western Sexuality" werden rund 25.000 Titel der nichtbelletristischen Primär- und Sekundärliteratur zur Geschichte der Sexualität in Europa, den USA und Kanada von 1700 bis 2007/8 nachgewiesen. Darüber hinaus beinhaltet die Datenbank auch wichtige Titel zur Geschichte der Sexualität in der Antike, im Mittelalter und in nicht-westlichen Gesellschaften. In der neuen Ausgabe können auch weitere Bibliographien und Internetressourcen recherchiert werden.

Weitere Informationen: http://www.clio-online.de/Web=25495

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