Historische Regionalforschung im Aufbruch. Wissenschaftliches Symposion anlässlich des 600. Jubiläums des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken

Historische Regionalforschung im Aufbruch. Wissenschaftliches Symposion anlässlich des 600. Jubiläums des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken

Veranstalter
Institut für Pfälzische Geschichte in Kaiserslautern
Veranstaltungsort
Kongresszentrum
Ort
Bad Bergzabern
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.11.2008 - 08.11.2008
Deadline
01.11.2008
Website
Von
Frank Konersmann

Das Symposion ist an aktuellen Fragen und Desideraten einer zukünftig zu schreibenden modernen Darstellung der Geschichte des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken orientiert. Der zu berücksichtigende Zeitraum erstreckt sich von der Gründung des Herzogtums 1410 bis zu seiner endgültigen rechtlichen Aufhebung infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses 1814/15. Da sich das Symposion nicht allen offenen Fragen und Forschungslücken der Landesgeschichte widmen kann, ist eine Auswahl von Themen erforderlich, die sowohl einigen Merkmalen des Herrschaftsgebietes als auch neuen Wegen in der Forschung gerecht werden. Die ausgewählten Themen sollen auf dem Symposion in vier Sektionen an einem Tag erörtert werden. Es sind 12 Referenten/innen eingeworben worden, die mit ihren Forschungen in den letzten beiden Jahrzehnten nicht nur unsere Kenntnisse vom Herzogtum erheblich vertieft und erweitert, sondern auch neue Forschungsansätze erprobt haben. Daher bietet das Symposion auch die Gelegenheit des Vergleichs mit ähnlich kleingekammerten Herrschaftsgebieten des Alten Reichs wie etwa in Franken, Thüringen und Sachsen. Um diese Chance zu nutzen, sind Kurzreferate geplant und werden Fachleute zur Diskussion eingeladen.
Dementsprechend ist in jeder der vier Sektionen eine dreiviertel Stunde für Diskussionen vorgesehen. Die Sektionen sind folgendermaßen gegliedert: Einem Orientierungsvortrag des Sektionsleiters folgen drei Kurzreferate à 15 Minuten, im Anschluss bietet sich die Gelegenheit zur Diskussion mit dem Publikum im Rahmen einer dreiviertel Stunde. Für die Abschlussdiskussion ist eine weitere dreiviertel Stunde vorgesehen.
Am Freitag, den 7. November, finden eine Stadtführung in Bergzabern (16.00-17.30), ein Einführungsvortrag von Prof. Dr. Hans-Walter Herrmann (18.30-19.30) und ein Empfang durch die Stadt Bergzabern statt (19.30). Am Samstag, den 8. November, beginnt das Symposion um 8.30 im Kongresszentrum von Bad Bergzabern und endet um 18.15.
Das Symposion wird getragen von dem Institut für Pfälzische Geschichte in Kaiserslautern, den Städten Bad Bergzabern und Zweibrücken und dem Saar-Pfalz-Kreis.

Programm

Samstag, 8.11.2008

8.30-10.15
I. Sektion, Leitung: Prof. Dr. Hans-Walter Herrmann (Saarbrücken)
Thema: Bedingungen, Faktoren, Formen und Chancen der Staatsbildung im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken (1410-1797)
1. Dr. Frank Konersmann (Bielefeld): Kirche und Staat im Herzogtum (1410-1797)
2. MA Thorsten Huthwelker (Heidelberg): Die Grablegen der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken im Kontext der Residenzbildung (1453-1514)
3. Prof. Dr. Hans Ammerich (Speyer): Bürgerlich-bäuerliche Kräfte der inneren Staatsbildung, insbesondere mit Blick auf die 1579 gebildeten Landschaften

10.30-12.15
II. Sektion, Leitung: Prof. Dr. Volker Rödel (Karlsruhe)
Thema: Bedingungen und Faktoren der Bevölkerungsentwicklung im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken (15.-18. Jahrhundert)
1. Dr. Joachim Heinz (Speyer): Umrisse der pfalz-zweibrückischen Bevölkerungsgeschichte im 17. und 18. Jahrhundert
2. PD Dr. Wolfgang Schmid (Winningen): Bevölkerungsentwicklung in den Städten Kusel, Zweibrücken und Meisenheim
3. MA Roland Paul (Kaiserslautern): Bevölkerungsentwicklung unter dem Aspekt ein- und auswandernder Minderheiten (Juden, Hugenotten, Mennoniten, Katholiken)

13.45-15.30
III. Sektion, Leitung: Dr. Frank Konersmann (Bielefeld)
Thema: Kulturelle Entwicklung und gesellschaftliche Dynamik in ihrem Verhältnis zur inneren Staatsbildung im Herzogtum (16.-18. Jahrhundert)
1. Dr. Bernhard H. Bonkhoff (Großbundenbach): Verhältnis der drei großen christlichen Konfessionskirchen zueinander und dessen Wandel nach dem Westfälischen Frieden
2. Dr. Lars Svensson (Mainz): Aufbau und Entfaltung fürstlicher, bürgerlicher und kirchlicher Bibliotheken in Residenz- und Amtsstädten
3. Dr. Marie Drut-Hours (Metz): Die Gesellschaft der Aufklärer im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und ihre Netzwerke

15.45-17.30
IV. Sektion, Leitung: Prof. Dr. Hans Ammerich (Speyer)
Thema: Politische und Gesellschaftliche Umbrüche im Zeichen der Französischen Revolution und des modernen Staates (1789-1850)
1. Dr. Michael Martin (Landau): Umwälzung der Eigentumsverhältnisse durch die französische Nationalgüterversteigerung in pfalz-zweibrückischen Gebieten
2. OStR Günther Volz (Bad Bergzabern): Die Rückkehr der Wittelsbacher. Vom Ende der napoleonischen Herrschaft bis zum Beginn der bayerischen Herrschaft (1814-1816)
3. Dr. Bernd Grewe (Konstanz): Folgen moderner Staatlichkeit für das Verhältnis von Regierung und Gemeinde am Beispiel der Waldwirtschaft

17.30-18.15
V. Abschlussdiskussion, Leitung: Dr. Frank Konersmann (Bielefeld)

Kontakt

Frank Konersmann

Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft
0521/106-3210

frank.konersmann@uni-bielefeld.de


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