Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft. Perspektiven der politischen Bildungsarbeit

Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft. Perspektiven der politischen Bildungsarbeit

Veranstalter
Fachhochschule Hannover, Fakultät V
Veranstaltungsort
FHH, Fakultät V, Blumhardtstr. 2
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.11.2008 - 19.11.2008
Deadline
04.11.2008
Von
Wolfram Stender

Antisemitismus stellt in Deutschland ein aktuelles Problem dar. Es gibt ihn in unterschiedlichen Formen am rechtsextremen Rand ebenso wie in extrem linken Gruppierungen, quantitativ am umfangreichsten aber in der so genannten gesellschaftlichen Mitte. Allen Umfragen zufolge haben zwischen 15 und 25 Prozent der deutschen Bevölkerung antisemitische Ressentiments. Dass darunter auch viele Menschen mit Migrationsgeschichte sind, ist in einer Migrationsgesellschaft wie der deutschen nicht weiter bemerkenswert.
Bemerkenswert ist aber, dass sich der Antisemitismus heute vervielfältigt. Es gibt ihn nur noch im Plural: als Antisemitismen. In modernen Migrationsgesellschaften sind Zugehörigkeitskonstruktionen permanent umkämpft; zugleich nehmen diese immer häufiger pluriforme und transnationale Ausdrucksmodalitäten an. Zunehmend normal wird es, dass sich in den individuellen Identitätskonstruktionen unterschiedliche Erinnerungsgemeinschaften überlappen, kreuzen, miteinander verknüpfen. Entsprechend vielfältig und uneindeutig sind die Äußerungsformen des Antisemitismus. Dies stellt die Bildungsarbeit vor eine große Herausforderung. Politische und pädagogische Handlungskonzepte müssen erst noch entwickelt werden.
Auf der Tagung werden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis über die Erscheinungsformen des gegenwärtigen Antisemitismus diskutieren und Perspektiven für die politische und kommunale Bildungsarbeit entwerfen.
Im Rahmenprogramm zur Tagung wird die Ausstellung "'Man hat sich hierzulande daran gewöhnt...' Antisemitismus in Deutschland heute" vom 18.11. bis 28.11.2008 in den Räumen der Fakultät V der FHH gezeigt.

Programm

Dienstag, 18. November 2008
19.00 Eröffnung der Ausstellung "'Man hat sich hierzulande daran gewöhnt...' Antisemitismus in Deutschland heute"
Vorträge:
Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, Berlin;
Prof. Monique Eckmann, University of Applied Sciences of Western Switzerland, Genf.

Mittwoch, 19. November 2008:
9.45 Uhr Begrüßung durch Prof. Dr. Heike Diaball, Studiendekanin, und Prof. Dr. Wolfram Stender

10.00 Uhr Panel 1 - Gibt es einen neuen Antisemitismus in Europa?
Vorträge:
Prof. Dr. Werner Bergmann, Zentrum für Antisemitismusforschung / TU Berlin;
Dr. habil. Klaus Holz, Ev. Studienwerk Villigst e.V.

11.30 Uhr Panel 2 - Zugehörigkeitskonstruktionen und Antisemitismen in der Migrationsgesellschaft
Vorträge:
Claudia Dantschke, Zentrum Demokratische Kultur, Berlin;
Dr. Nikola Tietze, Hamburger Institut für Sozialforschug

13.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Workshops: Bildungsarbeit gegen Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft - Modellprojekts (KIgA e.V., Berlin; Miteinander e.V., Sachsen-Anhalt; Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V.; AMiRa, Berlin u.a.)

16.00 Uhr Panel 3 - Perspektiven gesellschaftspolitischer Bildungsarbeit gegen Antisemitismus
Vorträge:
Barbara Schäuble, Päd. Hochschule Freiburg;
Heike Radvan, Amadeu Antonio Stiftung / Fu Berlin

17.00 Uhr Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft - Perspektiven der politischen Bildungsarbeit.
Podiumsdiskussion mit Honey Deihimi (Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen), Dr. Andrés Nader (Amadeu Antonio Stiftung, Berlin), Filiz Polat (Landtagsabgeordnete, Bündnis 90 / Die Grünen), Heike Radvan (FU Berlin), Barbara Schäuble (Päd. Hochschule Freiburg)

18.30 Uhr Ende der Tagung

Kontakt

Prof. Dr. Wolfram Stender
Fakultät V - Abt. Soziale Arbeit
Blumhardstr. 2
30625 Hannover
Tel. 0511/9296-3117
Fax 0511/9296-3203
wolfram.stender@fh-hannover.de

www.fh-hannover.de
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Deutsch
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