Heinrich VII. von Luxemburg und die großen Dynastien Europas

Heinrich VII. von Luxemburg und die großen Dynastien Europas

Veranstalter
Universität Luxemburg in Zusammenarbeit mit CLUDEM
Veranstaltungsort
Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster, 28 rue Münster, L-2160 Luxembourg, salle A21. (www.ccrn.lu)
Ort
Luxemburg
Land
Luxembourg
Vom - Bis
14.10.2008 - 17.10.2008
Website
Von
Andreas Gniffke

15es Journées lotharingiennes (Luxemburg, 14.-17.10.2008)

Heinrich VII. von Luxemburg und die großen Dynastien Europas: Fragen der europäischen 'governance' im Spätmittelater

Seit 1980 versammeln die Journées Lotharingiennes im zweijährlichen Rhythmus in Luxemburg Historiker aus verschiedenen Staaten (Luxemburg, Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande etc.), um ein historisches Thema aus dem Bereich der Mediävistik zu besprechen, neue Perspektiven zu eröffnen und in vergleichender Perspektive die Gräben nationalstaatlicher Geschichtsschreibung zu überbrücken. Im Jahre 2008 bietet die 700-jährige Wiederkehr der Thronbesteigung Heinrichs VII. von Luxemburg die Möglichkeit, das Thema der 'governance' im Mittelalter, insbesondere im 14. Jahrhundert, zu behandeln.

Der Begriff 'governance' hat sich unter angelsächsischem Einfluss heutzutage etabliert und bezeichnet unter anderem die Organisation der politischen Herrschaft. Im Französischen wurde 'gouvernance' bereits im 13. und 14. Jahrhundert in einem sehr viel allgemeineren Sinne als Synonym für die Regierungstätigkeit verwendet. Dieser vielschichtige Ansatz erlaubt es uns, auf europäischer Ebene die Geschichte der politischen Praxis unter einem neuen Blickwinkel zu beleuchten, der auch kulturelle und intellektuelle Gesichtspunkte einschliesst. Es soll dabei die Bedeutung eines neuen Faktors unterstrichen werden, der auf eindrucksvolle Weise von der Ernennung Heinrichs VII. zum Kaiser illustriert wird, nämlich der Aufstieg verschiedener Fürstenfamilien zu Herrscherhäusern von europäischer Bedeutung. Das Kolloquium vereinigt somit in Luxemburg Experten von internationalem Rang, die sich mit den verschiedenen Vorstellungen von Macht, den Hofkulturen und dem Aufschwung europäischer Dynastien im 14. Jahrhundert beschäftigen. Dies erlaubt es sicherlich den „Fall“ Heinrichs VII. sowie der luxemburgischen Dynastie in vergleichender Perspektive zu untersuchen und zu bewerten.

Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Alain Dierkens, Université Libre de Bruxelles
Prof. Dr. Stéphane Lebecq, Université Lille III - Charles de Gaulle
Prof. Dr. Jean-Marie Yante, Université Catholique de Louvain / Université du Luxembourg
Prof. Dr. Franz Irsigler, Universität Trier
Prof. Dr. Michèle Gaillard, Université Paul Verlaine - Metz
Prof. Dr. Arnoud Jan Bijsterveld, Universiteit Tilburg
Prof. Dr. Michel Margue, Université du Luxembourg
Prof. Dr. Michel Pauly, Université du Luxembourg
Prof. em. Dr. Kurt-Ulrich Jäschke, Universität des Saarlandes

Organisation
Prof. Dr. Michel Pauly, Dr. Hérold Pettiau, Université du Luxembourg

Programm

Dienstag 14. Oktober

18h Einführung
18h30 Das Jahr 1308 in der europäischen Geschichte - Ereignisse und Tendenzen
Heinz Thomas, Universität Bonn

Mittwoch 15. Oktober

Machtkonzeptionen
9h Die Kaiseridee Heinrichs VII.
Malte Heidemann, Berlin
9h30 La conception du pouvoir de Philippe le Bel
Elisabeth Lalou, Université de Rouen
11h00 Herrschaftsdurchsetzung als Krieg? Möglichkeiten und Mittel König und Kaiser Heinrichs VII. (Finanzen, Allianzen, Armeen)
Peter Thorau, Universität des Saarlandes / Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz
11h30 (Neue) Herrscher und (alte) Städte: zur Wechselwirkung von Privilegierung, Wirtschaftswachstum, Itinerar und Residenz im Europa des 14. Jh.
Felicitas Schmieder, Fernuniversität Hagen

Kultur
14h30 Heinrich VII., der Italienzug und die Gedichte der Vogelgelübde. Lothringische Hofliteratur als politisches Medium?
Michel Margue, Université du Luxembourg
15h Feldherr in Italien und Minnesänger am Zürichsee: Wernher II. von Hohenburg, Heinrich VII. und Friedrich von Habsburg
Wolfgang Haubrichs, Universtät des Saarlandes
15h30 Lateinische Literatur und Heinrich VII.
Michele C. Ferrari, Friedrich-Alexander Universität, Erlangen-Nürnberg
17h00 Kunst als politisches Medium zur Zeit Heinrichs VII.
Johannes Tripps, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Donnerstag 16. Oktober

Aufstieg neuer Dynastien
9h Europäische Großdynastien um 1300 im Vergleich
Carsten Woll, Dahn
9h30 Der (zögerliche) Aufstieg der Habsburger zu europäischen Herrschern
Aloïs Niederstätter, Vorarlberger Landesarchiv
11h Aufstieg ohne Dauer. Die Wittelsbacher bis zum luxemburgischen Zeitalter
Michael Menzel, Humboldt-Universität Berlin
11h30 Les Anjou: montée en puissance d'une maison princière française
Xavier Hélary, Université Paris-Sorbonne

15h Les Lusignan et leur gouvernance du royaume de Chypre
Gilles Grivaud, Université de Rouen
15h30 Der Aufstieg der Könige von Aragon zu europäischen Herrschern
Ludwig Vones, Universität Köln

Heinrich VII. und Italien
17h Henri VII et le cadre politique italien
Francesco Somaini, Università degli Studi, Lecce
17h30 Italiens Städte und die Italienpolitik der europäischen Fürsten (Heinrich VII., Robert von Anjou, Ludwig der Bayer, Johann von Böhmen)
Christoph C. Weber, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Freitag 17. Oktober

Heinrich VII. und seine Familie
9h Heinrich VII. von Luxemburg: vom Grafen zum Kaiser und die Rückwirkungen auf das Stammland
Michel Pauly, Université du Luxembourg
9h30 Margarete von Brabant, die Frau an Heinrichs Seite
Pit Péporté, University of Edinburgh
11h Die Memoria Heinrichs VII.
Wolfgang Schmid, Universität Trier
11h30 Conclusions / Schlussfolgerungen
Ellen Widder, Eberhardt-Karls-Universität Tübingen

Kontakt

Dr. Hérold Pettiau

Université du Luxembourg, Campus Walferdange B.P.2, L-7201 Walferdange

Tel.: (+) 352 4666446657

E-Mail: jl15@uni.lu


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