Ideologie und Lebensalltag. Vom Kitt des DDR-Systems

Ideologie und Lebensalltag. Vom Kitt des DDR-Systems

Veranstalter
Evangelische Akademie zu Berlin Ulrike Poppe Bundeszentrale für Politische Bildung Dr. Ronald Hirschfeld
Veranstaltungsort
Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.04.2008 - 27.04.2008
Deadline
21.04.2008
Von
Ulrike Poppe

Ideologie und Lebensalltag
Vom Kitt des DDR-Systems
25. bis 27. April 2008
Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Trotz unübersehbarer wirtschaftlicher, ökologischer und politischer Mängel wurde das politisch - gesellschaftliche System in der DDR von vielen ihrer Bürger als das „bessere“ gegenüber der Bundesrepublik angesehen. Ein Teil der Bevölkerung hat dieses System unterstützt, ein noch größerer Teil hat es billigend in Kauf genommen. Überzeugungen, geformt aus linker Tradition, Propaganda und einseitiger Informationspolitik, utopischen Weltbildern, preußischem Untertanengeist, aber auch aus den Erfahrungen sich verbessernder Lebensbedingungen und sozialer Sicherheit haben viele, durchaus auch staatskritische Menschen an den „Sieg des Sozialismus“ glauben lassen. Die kommunistische Ideologie verhieß umfassende Gerechtigkeit. Die Hoffnung darauf ließ die Freiheit zur Idee einer kleinen Minderheit werden.
Auf der Tagung soll untersucht werden, wie die realsozialistische Lebenswirklichkeit in Hinblick auf ihren ideologischen Anspruch, der Kommunismus könne die soziale Frage grundsätzlich lösen, wahrgenommen und bewertet wurde. Was waren also die entscheidenden Bindekräfte im realsozialistischen System, weshalb Menschen die fehlende Freiheit in Kauf nahmen? Wie werden die „sozialistischen Errungenschaften“ heute bewertet?
Ein Blick auf die sozialpolitische Realität hinter den Fassaden aus Demagogie und Sehnsucht soll dazu beitragen, die „Errungenschaften“ des Sozialismus differenziert und unideologisch zu beurteilen. Dies wird uns zu der Frage führen, warum der Systemwiderstand nach 1953 relativ schwach war und wodurch sich 1989 eine Bevölkerungsmehrheit veranlasst sah, dem DDR-System jede Legitimation abzusprechen und damit das Ende des deutschen Versuches einen real existierenden Sozialismus einzuläuten.

Programm

Freitag, den 25. April 2008

17.00 Uhr Anmeldung
18.00 Uhr Abendessen

19.00 Uhr Begrüßung und Einführung in die Tagung
Ulrike Poppe, Evangelische Akademie zu Berlin
Ronald Hirschfeld, Bundeszentrale für politische Bildung

19.30 Uhr Ideologie und die Kraft des Glaubens
Integration und politische Religion
Dr. Ehrhart Neubert, Theologe, Erfurt

Ende gegen 22.00 Uhr

Sonnabend, den 26. April 2008

09.00 Uhr „Mit uns zieht die neue Zeit…“
Hoffnungen in Ostdeutschland auf eine bessere Gesellschaft
Prof. Dr. Christoph Kleßmann, Historiker, Potsdam

10.00 Uhr "Das bessere Deutschland..."
Antifaschismus als Legitimationsressource
Dr. Christoph Classen, Historiker, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam

10.45 Uhr Kaffeepause

11.15 Uhr Außenseiter und Integrierte
Identifikatorische Sinnbildungen in der DDR
Dr. Thomas Ahbe, Sozialwissenschaftler und Publizist, Leipzig

12.15 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Kaffeepause

14.30 Uhr Im Wettlauf mit dem Westen: Arbeit, Bildung, Familie und Gesundheit
Mythos und Wirklichkeit der „Errungenschaften des real existierenden Sozialismus“
Dr. Stefan Wolle, Historiker, Berlin/Frankfurt/O
Tatjana Böhm, Mitautorin der „Sozialcharta“ des Runden Tisches, Potsdam

16.00 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr Trotz alledem das bessere System?
Linke Überzeugungen, Sektierertum und Dissidenz in der DDR
Wolfgang Templin, Philosoph und Publizist, Berlin

17.30 Uhr Einstellungswandel bei der 2. Generation DDR
Analysen des Instituts für Jugendforschung Leipzig
Prof. Dr. Hendrik Berth, Dipl.-Psychologe, Dresden

18.30 Uhr Abendessen

20.00 Uhr Wort und Bild als Waffe der Partei
Propaganda in den DDR-Medien
Christian Boos, Historiker, Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin

Anschl.: Multimedia-Show, zusammengestellt von Dr. Ronald Hirschfeld

Sonntag, den 27. April 2008

09.15 Uhr Andacht
09.45 Uhr Pause

10.00 Uhr Über das Fortleben der DDR im vereinigten Deutschland
Wertvorstellungen und politische Orientierungen
Dr.Thomas Ahbe, Sozialwissenschaftler und Publizist, Leipzig

10.45 Uhr Pause

11.00 Uhr PODIUM
Was ist geblieben von der sozialistischen Idee?
Dr. Edelbert Richter, MdB a.D., MEP a.D., Lehrbeauftragter für Philosophie an der Bauhaus-Universität Weimar
Prof. Dr. Richard Schröder, Theologe, Humboldt-Universität Berlin
Dr. Martina Weyrauch, Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung, Potsdam
Moderation: Ulrike Poppe

12.00 Uhr Tagungsreflexion

12.30 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung

Kontakt

Tagungssekretariat
Belinda Elter
Evangelische Akademie zu Berlin
Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin
Tel.: (030) 203 55 - 411
Während der Tagung: (0151) 18 60 60 38
Fax: (030) 203 55 - 550
E-Mail: elter@eaberlin.de
Internet: www.eaberlin.de

www.eaberlin.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung