Begrüßung
Walter Momper, Präsident des Abgeordnetenhauses Berlin
Moderation:
Dr. Avi Primor, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland
Dr. Klaus Schütz, Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V., ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin und deutscher Botschafter in Israel
Teilnehmer des Zeitzeugengesprächs:
Fritz Bringmann, Hamburg
Karel Hybek, Prag
Zdzislaw Jasko, Warschau
Dr. Adam König, Berlin
Natalja Malinowska, Warschau
Mark Tilewitsch, Moskau
Zwi Steinitz, Tel Aviv (angefragt)
und
Schülerinnen und Schüler des „Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum“, Oranienburg und Zehdenick
Fritz Bringmann arbeitete als Installateur in Lübeck, als er wegen illegaler antifaschistischer Tätigkeit mehrmals verhaftet wurde. Im November 1936 kam er in das KZ Sachsenhausen und wurde im September 1940 in das KZ Neuengamme überstellt. Am 17. Mai 1945 befreite ihn die amerikanische Armee aus dem Zuchthaus Bremen-Oslebshausen.
Karel Hybek studierte in Prag. Nach Demonstrationen und der Schließung der Hochschulen wurde er im November 1939 zusammen mit mehr als 1.100 tschechischen Studenten in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Er wurde im April 1942 entlassen.
Zdzislaw Jasko wurde unter dem Vorwurf, Mitglied einer Jugendterror-Gruppe zu sein, im März 1940 verhaftet und kam am 5. Mai 1940 ins KZ Sachsenhausen. Er nahm am Todesmarsch zur Räumung des Lagers teil und wurde am 5. Mai 1945 bei Schwerin befreit.
Dr. Adam König wurde im November 1939 als 17-jähriger Jude aus seiner Heimatstadt Frankfurt am Main in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Im Oktober 1942 erfolgte seine Überstellung nach Auschwitz. Er nahm am Todesmarsch in das KZ Dora-Mittelbau teil und wurde von britischen Truppen im KZ Bergen-Belsen im April 1945 befreit.
Natalja Malinowska wurde im Zuge des Warschauer Aufstandes am 2. September 1944 verhaftet und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. Anschließend musste sie in einem Außenlager des KZ Sachsenhausen für die Firma AEG in Hennigsdorf arbeiten. Sie nahm am Todesmarsch im April 1945 teil und wurde dort befreit.
Zwi Helmut Steinitz kam über das Krakauer Ghetto, die KZ Plaszów und Auschwitz im Januar 1945 in das KZ Buchenwald. Als früherer Siemens-Mitarbeiter in einem Kommando in Auschwitz kam er am 22. Februar 1945 in das Außenlager des KZ Sachsenhausen nach Berlin-Haselhorst. Im April 1945 nahm er am Todesmarsch des KZ Sachsenhausen teil und wurde von Soldaten der US-Army im Mai 1945 befreit.
Mark Tilewitsch kämpfte als Soldat in der Sowjetunion gegen die deutsche Wehrmacht als er nach einer Verwundung in Kriegsgefangenschaft geriet. Nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen wurde er 1943 in das KZ Sachsenhausen überführt. Er musste am Todesmarsch zur Befreiung des KZ Sachsenhausen teilnehmen, auf dem er von sowjetischen Truppen befreit wurde.