Das Konzentrationslager Sachsenhausen in der Erinnerung der Überlebenden

Das Konzentrationslager Sachsenhausen in der Erinnerung der Überlebenden

Veranstalter
Der Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V., das Internationale Sachsenhausen-Komitee und der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin in Kooperation mit der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und dem Verein „Gegen Vergessen. Für Demokratie“ e.V.
Veranstaltungsort
Abgeordnetenhaus von Berlin, Niederkirchnerstr. 3-5, 10117 Berlin, Raum 311
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.04.2008 -
Deadline
20.04.2008
Website
Von
Frauke Kerstens

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Das KZ Sachsenhausen 1936-1945. Ereignisse und Entwicklungen“ findet
am Montag, dem 21. April 2008 von 18.00 – 20.00 Uhr
im Abgeordnetenhaus von Berlin ein Zeitzeugengespräch statt.

Der Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V. hat es sich seit seiner Gründung 1998 zur Aufgabe gemacht, die Arbeit der Gedenkstätte Sachsenhausen als zeithistorischer Denk- und Lernort solidarisch zu begleiten und sie ideell und materiell zu unterstützen. Dabei ist es dem Verein ein besonderes Anliegen, das Gedenken an die Opfer wach zuhalten und die gedenkstättenpädagogische Arbeit zu fördern. Aus diesem Anspruch heraus entstand die Idee, im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Das KZ Sachsenhausen 1936-1945. Ereignisse und Entwicklungen“ am 17. April 2008 ein Begegnungsprojekt zwischen Zeitzeugen und Jugendlichen zu initiieren, das in einer großen Zeitzeugenrunde münden wird.

Für das Begegnungsprojekt konnten Schülerinnen und Schüler des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums in Oranienburg und Zehdenick gewonnen werden. Die Jugendlichen werden sich zunächst ausführlich mit den Lebensgeschichten der Zeitzeugen beschäftigen, um einen Fragenkatalog für die anschließend eigenständig geführten Zeitzeugeninterviews zu erstellen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten außerdem Kurzbiografien der ehemaligen Häftlinge aus. Zu Beginn der öffentlichen Veranstaltung im Abgeordnetenhaus werden sie die Zeitzeugen dem Publikum vorstellen.

Programm

Begrüßung
Walter Momper, Präsident des Abgeordnetenhauses Berlin

Moderation:
Dr. Avi Primor, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland
Dr. Klaus Schütz, Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V., ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin und deutscher Botschafter in Israel

Teilnehmer des Zeitzeugengesprächs:
Fritz Bringmann, Hamburg
Karel Hybek, Prag
Zdzislaw Jasko, Warschau
Dr. Adam König, Berlin
Natalja Malinowska, Warschau
Mark Tilewitsch, Moskau
Zwi Steinitz, Tel Aviv (angefragt)
und
Schülerinnen und Schüler des „Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum“, Oranienburg und Zehdenick

Fritz Bringmann arbeitete als Installateur in Lübeck, als er wegen illegaler antifaschistischer Tätigkeit mehrmals verhaftet wurde. Im November 1936 kam er in das KZ Sachsenhausen und wurde im September 1940 in das KZ Neuengamme überstellt. Am 17. Mai 1945 befreite ihn die amerikanische Armee aus dem Zuchthaus Bremen-Oslebshausen.

Karel Hybek studierte in Prag. Nach Demonstrationen und der Schließung der Hochschulen wurde er im November 1939 zusammen mit mehr als 1.100 tschechischen Studenten in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Er wurde im April 1942 entlassen.

Zdzislaw Jasko wurde unter dem Vorwurf, Mitglied einer Jugendterror-Gruppe zu sein, im März 1940 verhaftet und kam am 5. Mai 1940 ins KZ Sachsenhausen. Er nahm am Todesmarsch zur Räumung des Lagers teil und wurde am 5. Mai 1945 bei Schwerin befreit.

Dr. Adam König wurde im November 1939 als 17-jähriger Jude aus seiner Heimatstadt Frankfurt am Main in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Im Oktober 1942 erfolgte seine Überstellung nach Auschwitz. Er nahm am Todesmarsch in das KZ Dora-Mittelbau teil und wurde von britischen Truppen im KZ Bergen-Belsen im April 1945 befreit.

Natalja Malinowska wurde im Zuge des Warschauer Aufstandes am 2. September 1944 verhaftet und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. Anschließend musste sie in einem Außenlager des KZ Sachsenhausen für die Firma AEG in Hennigsdorf arbeiten. Sie nahm am Todesmarsch im April 1945 teil und wurde dort befreit.

Zwi Helmut Steinitz kam über das Krakauer Ghetto, die KZ Plaszów und Auschwitz im Januar 1945 in das KZ Buchenwald. Als früherer Siemens-Mitarbeiter in einem Kommando in Auschwitz kam er am 22. Februar 1945 in das Außenlager des KZ Sachsenhausen nach Berlin-Haselhorst. Im April 1945 nahm er am Todesmarsch des KZ Sachsenhausen teil und wurde von Soldaten der US-Army im Mai 1945 befreit.

Mark Tilewitsch kämpfte als Soldat in der Sowjetunion gegen die deutsche Wehrmacht als er nach einer Verwundung in Kriegsgefangenschaft geriet. Nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen wurde er 1943 in das KZ Sachsenhausen überführt. Er musste am Todesmarsch zur Befreiung des KZ Sachsenhausen teilnehmen, auf dem er von sowjetischen Truppen befreit wurde.

Kontakt

Frauke Kerstens
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Heinrich-Grüber-Platz, 16515 Oranienburg

03301-200417
03301-200433
kerstens@gedenkstaette-sachsenhausen.de


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