Quadratura Malerei: Geschichte - Theorien - Techniken / La peinture de quadrature : Histoire - Théorie - Techniques

Quadratura Malerei: Geschichte - Theorien - Techniken / La peinture de quadrature : Histoire - Théorie - Techniques

Veranstalter
Centre Marc Bloch, Berlin Kunsthochschule Weißensee
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.10.2008 - 11.10.2008
Deadline
09.03.2008
Von
Pascal Dubourg-Glatigny

Ab dem 15. Jahrhundert begann sich in Italien eine Malerei mit illusionistisch-architektonischem Charakter herauszubilden. Diese Technik der perspektivischen Wandgestaltung breitete sich besonders im 17. Jahrhundert über ganz Europa und darüber hinaus aus und kam erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts, an manchen Stellen auch erst im 19. Jahrhundert weitgehend zum Erliegen.
Heute wird der Begriff Quadratura relativ beliebig gebraucht, doch werden damit immer in Abgrenzung zur Tafelmalerei immobile Malereien auf unregelmäßigem architektonischem Untergrund bezeichnet, die vom Ausführenden breite Kenntnisse aus Malerei und Architektur erforderten. Eine eigene Richtung der kunstgeschichtlichen Literatur beschäftigte sich seit dem 19. Jahrhundert mit dieser Maltechnik, die sich jedoch in der Regel darauf beschränkte, die Werke zu katalogisieren, die Künstler zu bestimmen und die Stile und Maltechniken zu vergleichen. Infolgedessen blieb der historiographische Korpus eher unsystematisch und ohne theoretisch reflektierte Analysekonzepte. Deshalb sollen bei der geplanten Tagung, Reichweite und Angemessenheit des Begriffs als Untersuchungsrahmen kritisch hinterfragt werden.

In welchem historischen Kontext und unter welchen Einflüssen ist die kunsthistorische Kategorie der Quadratura entstanden? Ist ihre Entwicklung an einen bestimmten Träger oder an eine bestimmte Technik oder, wie oft behauptet wird, an bestimmte Schulen der Malerei gebunden? Hat sie Theorien oder eindeutig erkennbare künstlerische Traditionen hervorgebracht? Ist sie eine bloße Technik oder beruht sie auf konzeptionellen Überlegungen? Wie wurde sie überliefert und auf welchen Wegen hat sie die europäischen und außereuropäischen Ateliers erreicht?

Der Begriff Quadratura wurde in der Kunstgeschichte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in einzelnen Fällen für die während der italienischen Renaissance entstandene illusionistisch-architektonische, perspektivisch arbeitende Dekorationsmalerei verwendet. Damals dominierten noch Begriffe wie architettura finta, architettura dell’inganno, prospettiva oder scorcio. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird in der Kunstliteratur die oben beschriebene Form von Dekorationsmalerei mit Quadratura bezeichnet. Allerdings ist der Begriff im künstlerischen Vokabular der Neuzeit mehrdeutig. Ausgehend von der Wortwurzel quadro, die sowohl „Tafelbild“ als auch „Rechteck“ bedeutet, können darunter sogar verschiedene Methoden verstanden werden: einerseits die Quadrierung gemäß des im Malereitraktat von Leon Battista Alberti beschriebenen Netzes besonders zur Vergrößerung der Figuren im Bildrechteck, andererseits auch lediglich der Ort einer Malerei, der Entwurf für eine Deckenmalerei oder - noch allgemeiner – das Bild.

Die Tagung wird von Prof. Dr. Matthias Bleyl (Kunsthochschule Berlin Weißensee) und Dr. Pascal Dubourg Glatigny (Centre Marc Bloch) in Berlin von 9 bis 11.10.2008 mit Unterstützung der Thyssen-Stiftung organisiert.
Arbeitssprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.
Beitragsvorschläge sind bis zum 9. März 2008 an Pascal Dubourg Glatigny zu richten (pdg@cmb.hu-berlin.de).

Depuis le XIXe siècle, l’histoire de l’art désigne sous le terme de Quadratura la peinture de caractère illusionniste caractérisée par une iconographie architecturale, souvent destinée aux plafonds, née en Italie à la Renaissance et liée à l’usage du système perspectif. Cette technique s’est diffusée dans toute l’Europe et au delà au cours des XVIIe et XVIIIe siècles. Mais comment cette catégorie historiographique est-elle née et sur quels fondements historiques repose-t-elle ? Dans le vocabulaire artistique de l’époque moderne, le terme de Quadratura est ambivalent. Il évoque plusieurs procédures, notamment la mise aux carreaux dans la technique du velo albertien, la réduction des figures au quadrilatéral ou parfois simplement le lieu d’une peinture, le cantone des plafonds et plus génériquement encore le quadro.

Cette rencontre scientifique entend préciser et baliser la constitution et l’évolution du champ à travers son extension temporelle (XVe-XIXe siècles) et sa diffusion géographique. Depuis le XIXe siècle, l’histoire de l’art s’est consacrée à établir des catalogues des oeuvres de quadrature, à identifier les artistes et à comparer les styles et les techniques. Le corpus historiographique qui en résulte ne s’accompagne pas d’une analyse des concepts théoriques employés et de leur validité historique. Le colloque se propose donc d’étudier de facon critique les outils et méthodes de la connaissance historique de la quadrature.
Dans quels contextes historiques et sous quelles influences les catégories historiographiques de la quadrature ont-elles été forgées? La Quadratura est-elle liée à un support spécifique, à une technique particulière, ou encore, comme on l’a souvent dit, à certaines écoles de peinture? A t-elle donné lieu à des théories et des traditions artisanales identifiables? Est-elle une manière ou une technique? Comment se transmet-elle et selon quels moyens a-t-elle gagné les ateliers d’Europe et d’outre-mer?

Le colloque est organisé à Berlin du 9 au 11 octobre 2008 par Matthias Bleyl (Kunsthochschule Berlin Weißensee) et Pascal Dubourg Glatigny (Centre Marc Bloch), avec le soutien de la Fondation Thyssen.
Les langues de travail sont le francais, l’allemand, l’italien et l’anglais.
Les propositions de contributions sont à envoyer avant le 9 Mars 2008 à Pascal Dubourg Glatigny pdg@cmb.hu-berlin.de

Programm

Kontakt

Pascal Dubourg-Glatigny
Centre Marc Bloch
Schiffbauerdamm 19
10117 Berlin
030-2093-3795 oder -3756

www.cmb.hu-berlin.de
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch
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