Blick im 21. Jahrhundert. Wider den „Analpha-BILD-ismus“

Blick im 21. Jahrhundert. Wider den „Analpha-BILD-ismus“

Veranstalter
Department für Bildwissenschaften der Donau-Universitaet Krems http://www.donau-uni.ac.at/dbw
Veranstaltungsort
Ort
Stift Göttweig
Land
Austria
Vom - Bis
24.04.2008 - 26.04.2008
Deadline
21.10.2007
Von
Jeanna Nikolov-Ramírez Gaviria

BLICK IM 21. JAHRHUNDERT
Wider den „Analpha-BILD-ismus“

Zweite internationale bildwissenschaftliche Konferenz in Goettweig
24.-26. April 2008
www.donau-uni.ac.at/dbw

Wohl niemals zuvor hat sich die Welt der Bilder und die Methoden Bilder zu erzeugen so nachhaltig verändert wie in unserer juengsten Gegenwart. Waren Bilder frueher Ausnahmeerscheinungen sind wir heute von Bildern gleichsam umsponnen. Bilder dringen in neue Bereiche vor: das Fernsehen wandelte sich zum globalen Zappingfeld tausender Kanaele, Großbildwaende halten in unsere Staedte Einzug und schaffen emotionale Kollektiverlebnisse, Mobiltelefone versenden Micro-Movies in Echtzeit; Wir erleben den Aufstieg des Bildes zum computergenerierten virtuellen Raumbild, das eine zunehmend lebensechte Sphaere entfaltet. Wissenschaft, Politik und Entertainment nutzen neue Dimensionen der Bilderzeugung und Bildwirkung. Seit den 60er Jahren verbinden sich Kunst und Wissenschaft in der Grundlagenforschung der Medienkunst und doch ruhen diese auf partiell unbekannten Traditionslinien.

Eine Vielzahl neuer Moeglichkeiten individuell Bildmaterial zu produzieren, projizieren und zu versenden, fuehrt zu neuen Bildgenres. Die bildgeschichtliche Spiralbewegung aus Innovation, Verstaendnis und Bildverbot erreicht im 21. Jahrhundert neue globale Verflechtung. Diese Veraenderungen treffen unsere Gesellschaften weitgehend unvorbereitet. Brachte die Schriftkultur eine differenzierte und konzentrierte Ausbildung hervor, stehen unsere Gesellschaften bei Bildern noch nahezu im Stadium des Analphabetismus und zunehmend wird erkannt, dass wir ohne weiteren Ausbau neuer Formen der Visualisierung und „Ordnungen der Sichtbarkeit“, ihrer Reflexion und Kritik, die Wissensexplosion unserer Zeit nicht verarbeiten koennen.

Neben der Kenntnis neuer Bildverfahren liegt ein zentrales Problem zeitgenoessischer Kulturpolitik in der Unkenntnis der Geschichte audiovisueller Medien. Dies steht in krassem Gegensatz zu den stets wiederkehrenden Rufen nach verstaerkter Medien- und Bildkompetenz. Die Konferenz fragt daher nach dem Denk- und Utopieraum, wie er immer wieder von Kuenstlern ausgegangen ist, und will auf dem erweiterten bildwissenschaftlichen Terrain feststellen, welche Inspirationen neue Bildwelten aus der Kunst erfahren? Welchen Einfluss hat das Medium auf den ikonischen Charakter der Abbildung? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für Bildvermittler und Museen durch die „Liquiditaet“ des Bildes?

Die interdisziplinaere Konferenz möchte die Herausforderung annehmen und versuchen, Bestandsaufnahme zu machen. Erklaertes Ziel ist es hierfür verstaerkten Austausch zwischen Geisteswissenschaften UND Naturwissenschaften zu fördern, um transdisziplinaeres Arbeiten zu ermoeglichen.

Proposals sind zu folgenden Themenfeldern erbeten:

NEUE BILDFORMEN UND -TECHNIKEN (neue Visualisierungsverfahren in Nano-, Bio-, Neurowissenschaften, Informationsarchitektur, Fotografie, Digital Collection Management u.a.)

NEUE STRATEGIEN DER BILDARGUMENTATION (in Kunst, Wissenschaft, Politik, Werbung, Diagramm/Modell, Comic, Visuelle Musik u.a)

NEUE VERFAHREN DES BILDTRANSFERS (Globale Oekonomie, Tagging, Micromovies, Flickr, Second Life, You Tube, Google Earth etc.)

DEADLINE proposals: 21. Oktober 2007
Konferenzsprachen: Deutsch/English.

PAPERS
Ein einseitiges Abstract oder abgeschlossenes Paper kann per mail eingereicht werden. andrea.kaufmann@donau-uni.ac.at. Nach Zusage sind die Paper bis 21. März 2008 als PDF erbeten. Panel-Vorschlaege sind willkommen und sollten Namen der vorgesehenen Panel-TeilnehmerInnen enthalten.

DAS DEPARTMENT FUER BILDWISSENSCHAFT (DBW) der staatlichen Donau-Universität Krems ist in der Kulturlandschaft Wachau (UNESCO-Weltkulturerbe) im Stift Goettweig angesiedelt. Sitz ist eine Burg aus dem 14. Jahrhundert, die, unter Denkmalschutz, kuerzlich renoviert und mit neuester EDV & Konferenztechnik ausgestattet wurde.

BEIRATSMITGLIEDER des Departments für Bildwissenschaften
www.donau-uni.ac.at/dbw www.VirtualArt.at www.MediaArtHistory.org

Carl, AIGNER (St. Pölten), Roy ASCOTT (Plymouth), Sean CUBITT (Melbourne), Brigitte FELDERER (Wien), Felice FRANKEL (Boston), Beryl GRAHAM (Newcastle), Erkki HUHTAMO (Los Angeles), Douglas KAHN (Davis/California), Martin KEMP (Oxford), Harald KRÄMER (Bern), Machiko KUSAHARA (Tokyo), Jorge LAFERLA (Buenos Aires), Timothy LENIOR (Duke), Gunalan NADARAJAN (Penn State), Christiane PAUL (New York), Götz POCHAT (Graz), Martin ROTH (Dresden), Wolf SINGER (Frankfurt), Christa SOMMERER (Linz), Paul THOMAS (Western Australia), Wolfgang WELSCH (Jena), STEVE WILSON (Berkeley)

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http://www.donau-uni.ac.at/dbw/bildtage

Programm

Kontakt

Andrea Kaufmann

Department für Bildwissenschaften, Donau-Universität Krems
Dr. Karl-Dorrek-Str. 30, A-3500 Krems an der Donau
+43(0)2732.893.2542
+43(0)2732.893.4551
andrea.kaufmann@donau-uni.ac.at

http://www.donau-uni.ac.at/dbw/bildtage