Habsburger Herrschaft vor Ort – weltweit (1300–1600)

Habsburger Herrschaft vor Ort – weltweit (1300–1600)

Veranstalter
Simon Teuscher, Universität Zürich, Thomas Zotz, Universität Freiburg i. Br.
Veranstaltungsort
Schloss Lenzburg bei Zürich
Ort
Lenzburg
Land
Switzerland
Vom - Bis
09.10.2008 - 11.10.2008
Deadline
30.09.2007
Von
Simon Teuscher, Universität Zürich

Die Tagung befasst sich aus einer transnationalen und transatlantischen Perspektive mit Formen und Funktionsweisen der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen lokalen Herrschaft der Habsburger. Der Blick richtet sich ganz gezielt auf ländliche und kleinstädtische Lokalitäten – dafür aber in ganz unter-schiedlichen Weltgegenden: in den Amerikas, Iberien, den Niederlanden, Süddeutschland, der Schweiz und Österreich. Dagegen sollen die Höfe und Herrschaftszentren der Habsburger nur in dem Mass zur Sprache kommen, in dem sie sich vor Ort bemerkbar machten.

Grundsätzlich sind die unterschiedlichsten Äusserungsformen lokaler Herrschaft und Beziehung zwischen Zentren und Aussenstellen der Herrschaftsorganisation von Interesse. Einen grösseren Themenkomplex bilden zweifellos die lokalen Amtleute und die Art und Weise, in der diese weit ab von ihrer Herrschaft deren Interessen wahrnahmen – beziehungsweise vernachlässigten und unterliefen. Welche Symbole, Wahrzeichen und Dokumente setzten sie ein, um sich als Beauftragte ihrer Herrschaft auszuweisen? Weshalb breiteten sich gerade in der Zeit um 1500 weithin Berichte und Mythen über ungetreue Amtleute und «böse Vögte» durch? Und welche Mittel – Boten, Kommissare, Missiven, Kundschaften, Urbare, descriptiones terrae – setzten die Zentren ein, um ihre lokalen Vertreter zu kontrollieren?

Zu den weiteren Schwerpunkten gehört der habsburgische Einsatz der Kirchenpolitik. Hier ist zum einen die Kirchenvogtei als Instrument des Herrschaftsausbaus zu thematisieren. Zum andern ist zu fragen, welche Rolle geistliche Institutionen mit habsburgorientierten Trägern oder die Versorgung von Getreuen mit kirchlichen Pfründen spielten. Weiter gilt es zu fragen, wie die Habsburger die Stiftungstätigkeit und die liturgische Memorialpflege nutzten, um auf der lokalen Ebene Präsenz zu beanspruchen. Auch die episodenhaften Formen der Präsenz der Herren, die Besuche von Mitgliedern der habsburgischen Dynastie vor Ort, fürstliche Durchreisen und joyeuses entrées verdienen es, als lokale Ereignisse und mit Blick auf ihre lokalen Implikationen diskutiert zu werden. War an der habsburgischen Herrschaft in verschiedenen Weltgegenden überhaupt etwas spezifisch habsburgisch? Es lohnt sich zweifellos, ohne vorgefasste Meinung zu dieser Frage in vergleichender Perspektive an die skizzierten Themen heranzugehen.

Vorschläge für Vorträge (nicht länger als eine A4-Seite) sind erbeten bis 30. September 2007 an E-Mail: simon.teuscher@hist.uzh.ch

Programm

Kontakt

Simon Teuscher

Karl Schmid-Strasse 4
CH-8006 Zürich

simon.teuscher@hist.uzh.ch

http://www.hist.uzh.ch/lehre/mittelalter/teuscher.html