Das Grabmal des Künstlers in kunst-, kultur- und sozialgeschichtlicher Perspektive

Das Grabmal des Künstlers in kunst-, kultur- und sozialgeschichtlicher Perspektive

Veranstalter
Veranstalter: Schwabenakademie Irsee (Allgäu) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke (Universität Trier) sowie Birgit Ulrike Münch M.A. (Universität Trier)
Veranstaltungsort
Schwabenakademie
Ort
Irsee
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.11.2008 - 09.11.2008
Deadline
31.08.2007
Website
Von
Birgit Ulrike Münch M.A.

Call for Papers

Kunstvoller in den Tod? Das Grabmal des Künstlers in kunst-, kultur- und sozialgeschichtlicher Perspektive
VII. Interdisziplinäre Tagung der Reihe "Sterben, Tod und
Jenseitsglaube"

Veranstalter: Schwabenakademie Irsee (Allgäu)
Termin: Freitag bis Sonntag, 7. bis 9. November 2008

Deadline: 31. August 2007

Die Grabkapelle, das Grabmal oder Grabbild, die für einen Künstler oder
in
seinem Auftrag gestiftet wurden, stellen besondere, jedoch
erstaunlicherweise nahezu unberücksichtigte Artefakte im weiten Feld
der
Sepulkralkultur dar. Die Tagung möchte das spätmittelalterliche und
frühneuzeitliche Künstlergrabmal fokussieren, darüber hinaus Ausblicke
in
die Moderne bieten und sowohl die südalpine als auch die zeitlich
erheblich versetzte nordalpine Entwicklung der Künstlergrablege
einschließen. Der weit gesteckte Rahmen soll primär bildende Künstler
(Maler, Bildhauer etc.) und Architekten umfassen, ggf. sind Grabmäler
von
Kunsthandwerkern als Vergleich hinzuzuziehen.

Zum einen gibt es Künstler, die Konzepte für das eigene Grabmal selbst
entwickelt und Schüler mit der Ausführung beauftragt haben. Andere
Künstler wurden erst mit großer zeitlicher Verzögerung von der Nachwelt

mit einer Grablege bedacht, während sie selbst explizit darauf
verzichten
wollten.
Neben Fragen zu Begräbniswunsch, Planung und tatsächlicher Ausführung
von
Grabmal und / oder vorausgegangenem Katafalk ist zu untersuchen, ob
sich
anhand der Wahl des Grabmals bestimmte Stereotypen und Abhängigkeiten
ausmachen lassen, ob und wie sich das Grabmal in das OEuvre des
Künstlers
einordnen lässt und welchen Funktionsänderungen es im Laufe der Zeit
unterlag. Des weiteren bietet sich das Künstlergrabmal als Quelle an,
die
zum künstlerischen Anspruch, zur Memoria- und / oder
Repräsentationssicherung, zur Jenseitsvorsorge, zur Selbst- sowie
Fremdwahrnehmung und -darstellung, zur wirtschaftlichen /
gesellschaftlichen Situation und zum Handlungsspielraum des Künstlers
sowie zu seiner Mythenbildung und Heroisierung befragt werden kann.

Während beispielsweise Michelangelo seine später verworfene Florentiner
Pietà ursprünglich für sein eigenes Grab vorgesehen hatte, richteten
Andrea Mantegna und Peter Paul Rubens Familienkapellen ein, innerhalb
derer sie durch Grabbild und Skulptur ihre eigene Memoria und auch jene

ihrer Nachkommen inszeniert wissen wollten. Antonio Canova erbat 1809
von
Pius VII. die Erlaubnis, im Pantheon Ehrenbüsten grosser Künstler
aufstellen zu dürfen: Kaum zehn Jahre später waren dort über 60 Büsten
zu
sehen und der Papst veranlasste nunmehr die Räumung des Ruhmestempels,
was
die bereits in Raffaels Begräbniswunsch begründete Tradition einer
Grabstätte für Künstler im Pantheon zunächst beenden sollte.

Da kulturgeschichtliche Aspekte der spezifischen Aufgabe "Grab für
einen
Künstler" behandelt werden sollen, werden selbstredend auch
künstlerisch
weniger anspruchsvolle Grabprojekte, die sich als sozialhistorische
Quelle
anbieten, im Focus des Interesses stehen.

Vorgesehen sind Vorträge von maximal 30 Minuten mit anschließender
Diskussion von 30 Minuten; die Tagungsbeiträge sollen in einem
Sammelband
publiziert werden. Vorschläge mit Arbeitstitel und einer maximal
einseitigen Vortragsskizze sowie ein kurzer Lebenslauf (ggf. samt
Publikationsliste) sind bis 31. August 2007 an die Schwabenakademie
Irsee
zu senden:
- per Fax: ++49(0)8341-906-669
- per E-Mail: markwart.herzog@kloster-irsee.de

Bei Rückfragen zur Tagung und für weitere Informationen stehen wir
gerne
zur Verfügung:

Dr. Markwart Herzog
Schwabenakademie
Klosterring 4
D-87660 Irsee
Tel.: ++49(0)8341-906 661
Fax: ++49(0)8341-906 669
markwart.herzog@kloster-irsee.de

in Kooperation mit:

Cand. phil. Birgit Ulrike Münch M.A.
Kunstgeschichte, FB III
Universität Trier
D-54286 Trier
Tel.: ++49(0)651-201 4481
Fax: ++49(0)651-201 3602
muench@uni-trier.de

und

Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke
Kunstgeschichte, FB III
Universität Trier
D-54286 Trier
Tel.: ++49(0)651-201 2434
Tel.: ++49(0)651-201 2132 (vormittags)
Fax: ++49(0)651-201 3602
tacke@uni-trier.de

Programm

Kontakt

Dr. Markwart Herzog
Schwabenakademie
Klosterring 4
D-87660 Irsee
Tel.: ++49(0)8341-906 661
Fax: ++49(0)8341-906 669
markwart.herzog@kloster-irsee.de