Die Gegenwart des Vergangenen. Eine Dokumentation des Umgangs mit baukünstlerischen Überlieferungen der DDR und Osteuropa.

Die Gegenwart des Vergangenen. Eine Dokumentation des Umgangs mit baukünstlerischen Überlieferungen der DDR und Osteuropa.

Veranstalter
Leipziger Kreis. Forum für Wissenschaft und Kunst Hainstr. 11 04109 Leipzig
Veranstaltungsort
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.12.2007 -
Deadline
15.09.2007
Von
Kathleen Schröter

Die langwierige, emotional stark aufgeladene und dabei kontroverse Debatte um den Abriss des „Palasts der Republik“ in Berlin macht beispielhaft deutlich, welch enormes Konfliktpotential im Umgang mit repräsentativer Architektur vorangegangener Systeme liegt. Über diese Diskussion hinaus möchte das geplante interdisziplinäre Kolloquium die Spannbreite und die Strategien im Umgang mit baukünstlerischen Überlieferungen kommunistischer Systeme aus verschiedenen Perspektiven thematisieren. Zum einen soll gattungsübergreifend nach dem Verbleib von repräsentativer Architektur, von Denkmälern, von Gemälden und anderen künstlerischen Hinterlassenschaften gefragt werden, zum anderen die spezifische Situation Deutschlands nach 1989/90 in einen synchronen Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern gestellt werden. Es gilt, bei vergleichbaren Phänomenen in osteuropäischen Ländern Gemeinsamkeiten in der Positionierung zu architektonischen Hinterlassenschaften nach dem Ende der 1980er Jahre eingetretenen Transformationsprozessen aufzuzeigen bzw. regionale Eigenheiten im postsozialistischen Aufarbeitungsdiskurs zu verdeutlichen.
Die Schwerpunkte sollen dabei zum ersten im gegenwärtigen politischen und ideologischen Umgang mit Repräsentationsarchitektur liegen. Zum zweiten soll ein dezidiert kunstwissenschaftlich-denkmalpflegerischer Kontext eröffnet werden, der besonders auf die Konfliktlage zwischen öffentlichen Auftraggebern und künstlerisch-konservatorischen Ansprüchen abzielt. Zum dritten muss das baukünstlerisch-architektonische Erbe eingeordnet werden in den übergeordneten Diskurs um den grundlegenden Umgang mit künstlerischen Leistungen in ehemaligen diktatorischen Systemen. Private Strategien des Sammelns und Gedenkens, deren kommerzielle Ausnutzung und die öffentliche Darstellung von Geschichte bilden dabei die oft miteinander verwobenen Faktoren der Erinnerungskultur. Im eingangs genannten Fall steht bspw. eine große Nachfrage von privater Seite nach Fragmenten der Fassadenverglasung des Palasts der Republik seinem Abriss gegenüber.

Zu den gleichen Fragestellungen wird im Rahmen des Projektes derzeit eine Ausstellung erarbeitet, welche die Auseinandersetzung mit der Thematik mit den Mitteln und Strategien zeitgenössischer Kunst dokumentiert. Die Ausstellung, an der 14 Künstler und Künstlerinnen aus Deutschland und Osteuropa teilnehmen, wird parallel zur Tagung zu sehen sein. Sowohl die Ausstellung als auch die Tagung sollen ein breites Bild über verschiedene Aspekte von Erinnerungskulturen geben, die sich in diesem Falle an konkreten Objekten manifestieren und damit sichtbar machen lassen. Dieser zweifache Zugang und die gemeinsame Präsentation künstlerischer wie wissenschaftlicher Ergebnisse dienen einem breiten und zugleich differenzierten Zugang zu den untersuchenden Fragestellungen.
Weitere Informationen zum Gesamtprojekt finden sich unter www.gegenwart-des-vergangenen.de.

Wir bitten für die Tagung im Dezember um Vorschläge für Vorträge in deutscher oder englischer Sprache. Ausdrücklich möchten wir auch den wissenschaftlichen Nachwuchs zu einer Teilnahme auffordern. Die Vorträge sollen maximal 25 Minuten dauern und im Anschluss diskutiert werden. Interessenten senden bitte bis zum 15.09.2007 eine Bewerbung per E-mail an: schroeter@leipziger-kreis.de. Die Bewerbung sollte Namen, Adresse, Telefonnummer und e-mail-Adresse sowie den Arbeitstitel des Vortrags, ein knappes Abstract (etwa eine DIN A 4 Seite, max. 2.000 Zeichen) und eine Kurzbiographie (max. 500 Zeichen), ggf. mit Publikationsliste enthalten. Eine Benachrichtigung der Bewerberinnen und Bewerber wird Anfang Oktober erfolgen. Das Datum des Kolloquiums kann sich eventuell noch um eine Woche vom 06.12. 2007 auf den 13.12.2007 verschieben.
Eine Veröffentlichung der (evt. gekürzten) Tagungsbeiträge ist angestrebt in einer Publikation, die gleichermaßen als Ausstellungskatalog wie auch als wissenschaftlicher Sammelband für das gesamte Projekt fungieren soll. Reisekosten (Bahncard 50, 2. Klasse) und Unterbringung können für die Vortragenden übernommen werden.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Kathleen Schröter schroeter@leipziger-kreis.de

Programm

Kontakt

Kathleen Schröter

Hainstr. 11, 04109 Leipzig

schroeter@leipziger-kreis.de

www.gegenwart-des-vergangenen.de
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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