Nach der Veröffentlichung des von Arsenij Roginskij, Jörg Rudolph, Frank Drauschke und Anne Kaminsky herausgegebenen Totenbuches „’Erschossen in Moskau…’ Die deutschen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950-1953“ (Berlin 2005) rückte das Wirken Sowjetischer Militärtribunale (SMT) in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und frühen DDR wieder stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, aber auch der wissenschaftlichen Forschung. Die hohe Zahl der fast 1.000 zum Tode Verurteilten und Hingerichteten beeindruckt ebenso wie das in den Kurzbiographien der Opfer nachvollziehbare Ausmaß der Kooperation des ostdeutschen (MfS) und des sowjetischen (MGB) Staatssicherheitsdienstes. Gleichzeitig drängen sich neue Fragen auf, die Anstoß zu weiterführenden Forschungen geben. Das Kolloquium dient dazu, Desiderate der Thematik festzuhalten, zu diskutieren und Forschungsperspektiven zu erschließen. Zudem bietet es Fachhistorikern und Gedenkstättenmitarbeitern die Möglichkeit, gemeinsam mit Vertretern relevanter Archive bzw. der BStU die Rahmenbedingungen für zukünftige Forschungen zum Themenkomplex SMT bzw. SMT-Verurteilte abzustecken.
Interessierte werden gebeten, ihre Teilnahme bis zum 30. Oktober 2006 dem Tagungsbüro zu melden: Tel. 0345 220 1337; Fax: 0345 220 1339; Email: carmen.beine@lvwa.lsa-net.de.