Europäische Grenzdialoge der Literatur

Europäische Grenzdialoge der Literatur

Veranstalter
Universität Konstanz
Veranstaltungsort
Rathaus und Archäologisches Landesmuseum
Ort
Konstanz
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.10.2006 - 14.10.2006
Deadline
15.09.2006
Von
René Scheppler

Zum vierten Mal findet in diesem Herbst das Europakolloquium der Universität Konstanz statt. Mit dieser Ankündigung möchten wir auf die letzten, freien Plätze für Teilnehmer hinweisen. Der Anmeldeschluss ist der 15. September 2006. Alle Informationen finden Sie unter www.uni-konstanz.de/europakolloquium

Kolloquiumsbeschreibung:
Europäische Grenzdialoge der Literatur

Europa ist ein Kontinent der Vielfalt und der Gegensätze mit einer langen Geschichte. Besonders nationale, politische, ethnische und religiöse Aspekte haben die europäische Vielfalt und ihre Bruchlinien geprägt. Die politische Teilung in ein Ost- und ein Westeuropa zählt zu den markanten Brüchen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wurde diese Aufteilung durch die Wende von 1989 überwunden? Andere Gegensätze zeichnen sich in der interkulturellen Problematik ab. Eine Überbrückung der verschiedenen Bruchlinien gehört nach wie vor zur Aufgabe wie auch zur Chance für die Vielfalt europäischer Grenzdialoge.

Allgemeine Problematik

Grenzen und Bruchlinien
In einführenden Vorträgen soll zunächst das thematische Feld der Tagung zur Problematik von Grenzen und Bruchlinien abgesteckt werden.

a. Methodische Probleme
b. Kulturelle Dimensionen
c. Historisch / soziologische Dimensionen

Spezialisierungen

1. Literatur als Grenzdialog
Das wissenschaftliche Selbstverständnis im Umgang mit Literatur entwickelt zunehmend Grenzdialoge. Einerseits werden mediale Aspekte literarischer Texte berücksichtigt, andererseits rückt ihre kulturelle Dimension ins Blickfeld. Die Grenzüberschreitungen zwischen den Disziplinen entfacht eine fruchtbare Auseinandersetzung um die Zwischenlage von Literatur. Dieser Perspektivenwechsel soll unter literarischen, kulturellen und medialen Schwerpunkten verfolgt werden. Im Zentrum stehen dabei Fragestellungen, die von der literarischen Problematik aufgeworfen werden.

a. Literarische Schwerpunkte
b. Kulturelle Schwerpunkte
c. Mediale Schwerpunkte

2. Interdisziplinäre Grenzdialoge
Im Zuge der literaturwissenschaftlichen Ausdifferenzierung wurden Grenzen zwischen den Disziplinen überschritten und in Bereichen wie Literatursoziologie, psychoanalytische Literaturwissenschaft und Ethical Criticism Felder der Interdisziplinarität entwickelt. Diese Perspektiven können als wesentliche Erweiterungen europäischer Grenzdialoge betrachtet werden. Daraus resultiert die Frage, wie diese Grenzüberschreitungen im interdisziplinären Diskurs reflektiert werden.

a. Sozialgeschichtliche Ansätze
b. Ethical Criticism
c. Psychoanalytische Literaturwissenschaft

3. Interkulturalität als Grenzdialog
Besonders die Problematik von Interkulturalität bildet eine Herausforderung, sowohl für die Identität von Einzelnen, wie auch für das Selbstverständnis von politisch-sozialen Gemeinschaften. Aus drei Perspektiven sollen Fragestellungen interkultureller Grenzdialoge betrachtet werden. Zunächst sind Dialoge an den Ost-West Bruchlinien als historische Entwicklungen mit ihren Reflexen in den jeweiligen Literaturen zu berücksichtigen. Die ethischen Implikationen von interkulturellen Auseinandersetzungen bilden einen weiteren Themenbereich. Vor allem in Schreibweisen der Gegenwartsliteratur sind von der Migration bedingte Phänomene der Assimilation, der Integration wie auch der Hybridität erkennbar.

a. Interkulturelle Grenzdialoge MOE - Ost - West-Europa
b. Ethik der Interkulturalität
c. Migration – Integration – Hybridität

4. Podiumsdiskussion
Die das 4. Konstanzer Europakolloquium abschließende öffentliche Podiumsdiskussion ist als moderierter Grenzdialog konzipiert. Einerseits werden Theoreme der philosophischen Anthropologie mit der Praxis literarischer Antworten konfrontiert, andererseits wird sich zeigen, dass diese literarischen Antworten untereinander in einem produktiven Widerstreit stehen. Ziel der Disputation ist es deutlich zu machen, dass die Literatur im Prozess der europäischen Integration und Diversion eine treibende Kraft und somit im besten und ursprünglichen Sinn des Wortes politisch ist.

Programm

1. Tag: 12. Oktober 2006 (Donnerstag)

bis 15:00
Ratssaal
Anreise, Registrierung

15:30
Ratssaal
Eröffnungsempfang gegeben vom Rektor
der Universität Konstanz und dem Bürgermeister von Konstanz

16:00
Ratssaal
Eröffnungsvorträge
"Bin die Verschwendung, bin die Poesie" - Lord Byron in Goethes Faust, Ulrich Gaier (Konstanz, D)

"Grenzdialoge in den Literaturen Galiziens", Alois Woldan (Wien, A)

17:30
Ratssaal
Musikalische Dabietung: Maximillian Hörmeyer(Violine) in Begleitung von Victoria Pusina (Klavier)

18.15
Ratssaa--Buffet
Abendessen

2. Tag: 13. Oktober 2006 (Freitag)

09:00
Ratssaal
"Literarische Schwerpunkte-Deutsch-Französische literarische Korrespondenzen", Bernhard Böschenstein (Genf, CH)

10:00
Ratssaal
"Kulturelle Schwerpunkte Gibt es eine europäische Identität", Krisztof Lipinski (Krakau, PL)

11:30
Ratssaal
"Mediale Schwerpunkte - >friendly fire< Probleme der nach Westen exillierten Sozialisten nach ihrer Rückkehr in die Heimat, dargestellt am Schicksaal von Lenka Reinerová", Ulrich Schmidt (Osnabrück, D)

12:30
Mittagessen
Hotel Barbarossa

15:00
Ratssaal
"Migration-Integration Über Sprachgrenzen hinweg: Für eine Ästhetik der literarischen Mehrsprachigkeit", Immacolata Amodeo (Bremen, D)

16:00
Ratssaal
"Ethik der Interkulturalität Europa als Idee einer Ethik der Grenzen", Emil Brix (Wien, A)

17:30
Ratssaal
"Interkulturelle Grenzdialoge Mittel- Ost- und West-Europa
Francescos Micielis Suche nach der verlorenen Heimat", Patrice Neau (Nantes, F)

20:00
Ratssaal
Lesung Götz Beck (Aachen)

3. Tag: 14. Oktober 2006 (Samstag)

09:00
Ratssaal
"Sozialgeschichtliche Dimensionen - Grenzen im Sozialen", Michael Makropoulos (Erfurt, D)

10:00
Ratssaal
"Balkanismus- zwischen Alterität und multiple Identität", Mircea Muthu (Cluj, RO)

11:30
Ratssaal
"Die Figur des Dritten - Die Fremden als das kulturell Imaginäre. Ein Abriss zu Darstellung und Deutung des Fremden", Michaela Holdenried (Berlin, D)

Mittagessen
Hotel Barbarossa

15:00 Ratsaal "Verspätete Vielfalt - Zur Inszenierung von Hybridität in der deutschsprachigen Migrationsliteratur", Klaus Schenk (Konstanz, D)

16:00
Ratssaal
"Die Lyrik Paul Celans als Grenzdialog", Jadwiga Kita-Huber (Krakau, PL)

17:30
Ratsaal
"Verdeckter und offener Grenzdialog in den deutschen
Literaturen Südosteuropas", Andras Balogh (Budapest, HU)

20.00
öffentliche Veranstaltung Archäologisches Landesmuseum Konstanz

"Dialoge über Grenzen – Kann Europa über sein literarisches Schaffen eine Identität als Einheit in der Vielfalt entwickeln?"
Diskutanten: Matthias Buth (Bonn, D) Adam Zielinski (Wien, AT), Ernst Mühlemann (Ermatingen, CH), Jochen Kelter (Paris, Fr.), Emil Brix (Wien, T)

Moderator: Robert Schwartz (Bonn, D)

Kontakt

Rene Scheppler

Universität Konstanz, Postfach D76

konstanzer-europa-kolloquium@uni-konstanz.de

http://www.uni-konstanz.de/europakolloquium
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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