Folter: Quälen und Leiden in der Vormoderne

Folter: Quälen und Leiden in der Vormoderne

Veranstalter
Ruhr-Universität Bochum, Arbeitsgruppe „Recht - Religion - Gewalt in der Vormoderne“ (Geschichtswissenschaft, kath. Theologie, ev. Theologie, Islamwissenschaft, Rechtsgeschichte)
Veranstaltungsort
Ruhr-Universität Bochum, GA 04/714
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.07.2006 - 08.07.2006
Von
Nikolas Jaspert/ Ditte Gurack

Das Historische Institut der Ruhr-Universität Bochum baut seit einigen Jahren den Forschungsschwerpunkt „Religion und Gesellschaft“ aus. Wesentlichen Anteil an dieser Arbeit hat die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Recht - Religion - Gewalt in der Vormoderne“, die sich seit 2002 unter anderem mit der Frage auseinandersetzt, welche Zusammenhänge zwischen Religion, Recht und Gewalt – mithin zwischen konstitutiven Elemente früherer Gesellschaften – existierten. Unter Beteiligung der Geschichtswissenschaft, beider Theologien, der Islamwissenschaft und der Rechtsgeschichte sind bereits verschiedene Themenbereiche wie etwa die Legitimation von Gewalt und deren Wechselwirkung mit den religiösen Vorstellungswelten zeitgenössischer Gesellschaften in regelmäßig stattfindenden Kolloquien untersucht worden. Auch die zu Ehren von Frau Prof. Hanna Vollrath veranstaltete internationale Tagung „Rechtsverständnis und Handlungsstrategien im mittelalterlichen Konfliktaustrag“ (2004) spiegelt diesen Forschungsschwerpunkt.
Zudem hat die Arbeitsgruppe überregional beachtete Symposien zu Themen wie „Tod - Bestattung - Schändung. Im Spannungsfeld von Sacrum, Recht und Gewalt in der Vormoderne“ (2004) und „Der inszenierte Tod. Menschenopfer, Hinrichtung und Martyrium“ (2005) veranstaltet. Im diesjährigen Symposium wird die Folter untersucht und damit ein Thema aufgegriffen, das angesichts der aktuellen Diskussion um die Legitimität von Gewalt in den westlichen Demokratien und um Gewaltexzesse in kriegsähnlichen Konflikten zweifellos historischer Reflexion bedarf.
Frühere Aktivitäten können Sie einsehen unter: http://www.ruhr-uni-bochum.de/mittelalter2/hoch_Aktuelles.html

Programm

Freitag 7. Juli 2006:

14.15 h Eröffnung
14.30 h Dieter Scheler: Potestas und Violentia: Gewaltanwendung
15.15 h Bernd Schildt: Rechtscharakter der Folter
16.00 h Walter Eder: Sklavenfolter
16.45-17.15 Pause
17.15 h Christian Frevel: Folter im Alten Testament?
18.00 h Linda-Marie Günther: Herodes
18.45 h Michael Oberweis: Erzwungene Geständnisse in Ritualmordverfahren gegen Juden

Samstag 8. Juli 2006:

09.00 h Nikolas Jaspert: Die Greuel der Anderen: Gewaltexzesse der Kreuzzugszeit
09.45 h Alexander Berner: Konrad von Marburg
10.30 h Andreas Rüther: Kriegserfahrungen und Brutalisierungen in der Hussitenzeit
11.15-11.45 Pause
11.45 h Rainer Walz: Folter in Hexenprozessen
12.30 h Kristin Platt: Folter und Gewaltexzesse aus der Sicht der Genozidforschung
13.15 h Schluß

Kontakt

Nikolas Jaspert
Ruhr-Universität Bochum
Lehrstuhl für die Geschichte des späteren Mittelalters
Gebäude GA 4/31
Universitätsstr. 150
44801 Bochum
Tel.: 0234 - 32 - 22535
Nikolas.Jaspert@rub.de
Ditte Gurack
Ruhr-Universität Bochum
Lehrstuhl für die Geschichte des späteren Mittelalters
Gebäude GA 4/129
Tel.: 0234 - 32 - 28650
Ditte.Gurack@rub.de

http://www.ruhr-uni-bochum.de/mittelalter2/hoch_index.html