Das Historische Institut der Ruhr-Universität Bochum baut seit einigen Jahren den Forschungsschwerpunkt „Religion und Gesellschaft“ aus. Wesentlichen Anteil an dieser Arbeit hat die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Recht - Religion - Gewalt in der Vormoderne“, die sich seit 2002 unter anderem mit der Frage auseinandersetzt, welche Zusammenhänge zwischen Religion, Recht und Gewalt – mithin zwischen konstitutiven Elemente früherer Gesellschaften – existierten. Unter Beteiligung der Geschichtswissenschaft, beider Theologien, der Islamwissenschaft und der Rechtsgeschichte sind bereits verschiedene Themenbereiche wie etwa die Legitimation von Gewalt und deren Wechselwirkung mit den religiösen Vorstellungswelten zeitgenössischer Gesellschaften in regelmäßig stattfindenden Kolloquien untersucht worden. Auch die zu Ehren von Frau Prof. Hanna Vollrath veranstaltete internationale Tagung „Rechtsverständnis und Handlungsstrategien im mittelalterlichen Konfliktaustrag“ (2004) spiegelt diesen Forschungsschwerpunkt.
Zudem hat die Arbeitsgruppe überregional beachtete Symposien zu Themen wie „Tod - Bestattung - Schändung. Im Spannungsfeld von Sacrum, Recht und Gewalt in der Vormoderne“ (2004) und „Der inszenierte Tod. Menschenopfer, Hinrichtung und Martyrium“ (2005) veranstaltet. Im diesjährigen Symposium wird die Folter untersucht und damit ein Thema aufgegriffen, das angesichts der aktuellen Diskussion um die Legitimität von Gewalt in den westlichen Demokratien und um Gewaltexzesse in kriegsähnlichen Konflikten zweifellos historischer Reflexion bedarf.
Frühere Aktivitäten können Sie einsehen unter: http://www.ruhr-uni-bochum.de/mittelalter2/hoch_Aktuelles.html