Erinnern! Forschung, Bildung und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit politischer Verfolgung in der SBZ/DDR

Erinnern! Forschung, Bildung und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit politischer Verfolgung in der SBZ/DDR

Veranstalter
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg für die Opfer politischer Gewaltherrschaft 1945-1989 In Kooperation mit: Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, Konrad-Adenauer-Stiftung, Bildungszentrum Schloss Wendgräben, Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, Gedenkstättenreferat, Landeshauptstadt Magdeburg, Magdeburger Museen, Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt, Büro Magdeburg
Veranstaltungsort
Kulturhistorisches Museum Magdeburg, (Kaiser-Otto-Saal), Otto-von-Guericke-Straße 68 – 72, 39104 Magdeburg
Ort
Magdeburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.06.2006 - 11.06.2006
Deadline
05.06.2006
Website
Von
Sascha Möbius, Leiter der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg

Die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg ist eine der ersten Gedenkstättengründungen nach dem Zusammenbruch des SED-Staates. Sie befindet sich an einem zentralen Ort politischer Verbrechen, in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung des MfS im Bezirk Magdeburg. Annegret Stephan und das Team der Gedenkstätte haben über anderthalb Jahrzehnte einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und politischen Bildung geleistet und die Themen Haft, Haftfolgeschäden und Rehabilitierung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. Die Gedenkstätte ist zu einem Ort der Unterstützung und des Vertrauens für viele ehemalige politische Häftlinge und Opfer der SED-Diktatur geworden. Auf diese Weise wird Betroffenen bei Rehabilitierungsverfahren geholfen und über verschiedene Publikationen eine breitere Öffentlichkeit informiert. Der von Annegret Stephan herausgegebene Sammelband „Die Vergangenheit lässt uns nicht los…“ ist mittlerweile ein Standardwerk auf diesem Gebiet. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern hat die Gedenkstätte über die Landesgrenzen Sachsen-Anhalts hinaus bekannt gemacht und soll auch in Zukunft ihre Arbeit prägen.
Angesichts des schwindenden Wissens um die SED-Diktatur wird die politische Bildung, besonders für die junge Generation, für die Arbeit der Gedenkstätte immer wichtiger.
Als Dank an Annegret Stephan und Anstoß zur weiteren Arbeit laden wir gemeinsam mit langjährigen Partnern dazu ein, über den heutigen Umgang mit der SED-Diktatur und Möglichkeiten der politischen Bildung für die Zukunft nachzudenken.

Programm

Programm

Sonnabend, 10.06.2006

10.00 - 10.40 Uhr

Begrüßung:

Prof. Dr. Matthias Puhle, Kulturhistorisches Museum Magdeburg

Grußworte:

Melanie Kollatzsch, Grußwort der Opferverbände Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) und Bund der Stalinistisch Verfolgten (BSV)

Staatsminister Rainer Robra, Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt e.V.

Dr. Lutz Miehe, Landesverwaltungsamt, Leiter des Referates Gedenkstätten

10.40 - 11.00 Uhr:

Einleitung: Annegret Stephan, Leiterin der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg von 1990 - 2005

Block I: Erinnern als Wissenschaft: Geschichte im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft

Moderation: Bernd Lüdkemeier, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Sachsen-Anhalt

11.00 - 12.00 Uhr
Prof. Dr. Matthias Puhle, Kulturhistorisches Museum Magdeburg:
Wofür brauchen wir Geschichte?

12.00 – 13.00 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Schuller, Konstanz:
DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung

13.00 - 14.00 Uhr
Mittagspause

14.00 - 15.00 Uhr
Dr. Falco Werkentin, stellv. Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen Berlin:
Neue Forschungen zum Antifaschismus in der DDR

15.00 - 16.00 Uhr
Dr. Klaus-Dieter Müller, Stiftung Sächsische Gedenkstätten Dresden:
Die Forschungen der Dokumentationsstelle der Stiftung zu den Opfern des 2. Weltkrieges und der Nachkriegszeit

16.00 - 16.30 Uhr: Kaffeepause mit Kuchen

Block II: Die Last der Erinnerung:
Diktaturerfahrungen und ihre Weitergabe zwischen Traumatisierung und Ostalgie

Moderation: Norbert Beckmann-Dierkes, Leiter Bildungszentrum Schloss Wendgräben, Konrad-Adenauer-Stiftung

16.30 - 17.30 Uhr
Klaus Behnke, Dipl.-Psych., Berlin:
Vergessen oder Verdrängen? Langjährige Erfahrungen bei der Therapie von politisch Verfolgten der DDR, wissenschaftliche Forschungen zur Verfolgung Jugendlicher in der DDR

17.30 - 18.30 Uhr
Prof. Dr. Jürgen Wolf, Fachhochschule Magdeburg:
Erinnerung in Familien und Generationen

18.30 - 19.30 Uhr
Abendessen

19.30 - 21.30 Uhr
Abendveranstaltung mit Dr. h.c. Joachim Gauck, (ehem. Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen), Berlin / Rostock:
Aufarbeitung der Diktatur - Erinnern als Last und Gewinn

Sonntag, 11.06.2006

Block III: Erinnern als Chance:
SED-Diktatur, Erinnerungskulturen und politische Bildung

Moderation: Joachim Schlütter, Leiter des Landesbüros der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt.

9.00 - 10.00 Uhr
Ulrich Schacht, Publizist (pol. Haft in der DDR 1973-1976), Schweden:
Asymmetrische Erinnerungskultur und Publizistik nach der Wiedervereinigung

10.00 - 11.00 Uhr
Prof. Dr. Matthias Pfüller, Politische Memoriale e.V. Schwerin / Fachhochschule Mittweida:
Die SED-Diktatur in der offiziellen Erinnerungskultur

11.00 - 12.00 Uhr
Sascha Möbius, Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg:
Kommunikatives Gedächtnis und historisch-politische Bildung

12.00 - 12.45 Uhr
Mittagessen

12.45 - 14.15 Uhr
Podiumsdiskussion:
Welchen Platz hat die DDR in der gesamtdeutschen Erinnerungskultur?
- Dr. Franz Kadell (Chefredakteur Magdeburger Volksstimme)
- Ulrich Schacht (Publizist, ehemaliger polischer Häftling)
- Prof. Dr. Matthias Pfüller (Politische Memoriale e.V. Schwerin / Fachhochschule Mittweida)

Moderation: Norbert Beckmann-Dierkes (Leiter Bildungszentrum Schloss Wendgräben, Konrad-Adenauer-Stiftung)

14.15 Uhr
Ende der Veranstaltung

Teilnahmebeitrag:
20,00 €, 10,00 € ermäßigt für Auszubildende,
Studierende, Arbeitslose

Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt:
WTP 1/06-300- 28 LISA

Kontakt

Anmeldungen bitte an:
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg für die Opfer
politischer Gewaltherrschaft 1945-1989
PF 180249
39029 Magdeburg

Telefon: 03 91 / 2 44 55 90
Telefax: 03 91 / 2 44 55 99
gedenkstaette.moritzplatz.md@gmx.de


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