Gründungstreffen der Gesellschaft für Jüdisch-Europäische Literaturstudien: Jüdische Selbstentwürfe in den europäischen Nationalstaaten, 1918-1938

Gründungstreffen der Gesellschaft für Jüdisch-Europäische Literaturstudien: Jüdische Selbstentwürfe in den europäischen Nationalstaaten, 1918-1938

Veranstalter
Gesellschaft für Jüdisch-Europäische Literaturstudien, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
Veranstaltungsort
Hochschule für Jüdische Studien, Friedrichstrasse 9, 2. Stock
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.05.2006 - 31.05.2006
Website
Von
Caspar Battegay, Hebräische und Jüdische Literatur, Hochschule für Jüdische Studien

Das Ziel der Gesellschaft für Jüdisch-Europäische Literaturstudien wird zunächst einmal sein, ein Forum und ein Netzwerk zu schaffen, innerhalb derer Fragestellungen zur europäisch-jüdischen Literatur regelmäßig und mit klaren Fokussierungen besprochen und Diskussionen professionell und profiliert geführt werden können.
Es gilt, undogmatisch eine Reihe bereits ausgewiesener Fragestellungen (Exil, Assimilation, Religion, Differenz, Politik, gender und post-colonial studies), aber auch neu zu formulierende Forschungsfelder innerhalb der jüdischen Literaturlandschaft anzugehen.
Grundsätzlich soll der mit jüdischen Fragestellungen befassten Literaturwissenschaft damit geholfen werden, aus ihrer Existenz als Stiefkind bzw. als unreflektiert betriebener Abteilung der an Hochschulen gelehrten europäischen Philologien zu einem eigenständigen Status zu gelangen. Die Rolle der Literaturwissenschaft innerhalb der Jüdischen Studien soll dadurch aufgewertet werden, dass das literarisch vermittelte Wissen stärker konturiert wird, als dies bislang erfolgte. Gleichzeitig soll die kulturwissenschaftlich orientierte Literaturforschung aufgewertet und der Austausch mit anderen Disziplinen (Geschichte, Philosophie, Sozialwissenschaften etc.) aktiviert werden. Dies soll sowohl der Vernetzung der etablierten und institutionell verankerten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dienen als auch der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Tagung versteht sich als Arbeits- und Gründungstagung und soll dem
gegenseitigen Kennenlernen und der Diskussion einiger inhaltlicher und organisatorischer Fragen im Kontext der Gesellschaftsgründung dienen.
Am zweiten Tag laden wir zu einer Tagung mit Impulsreferate zum
Themenkomplex „Jüdische Selbstentwürfe in den europäischen Nationalstaaten 1918 – 1938“. Dieses Thema gibt Anlass, grundsätzliche Positionen und Fragestellungen jüdischer Schreibweisen in einer für das europäische Judentum markanten historischen Phase zu debattieren.

Programm

Dienstag, 30. 5. 2006

18.00 Uhr Prof. Dr. Ingeborg Fiala-Fürst (Olmütz): „Deutschjüdische Literatur aus Mähren – Ein Sonderfall?“

Mittwoch, 31. 5. 2006

9.30 Uhr Dr. Eva Lezzi (Potsdam): „Eurozentrismus in Theodor Herzls Altneuland“

10.30 Uhr Dr. habil. Barbara Breysach (Frankfurt a.O./Krakau): „Zwischen den Kulturen. Bruno Schulz aus polnisch-deutscher Perspektive“

11.30 Uhr Prof. Dr. Hans Otto Horch (Aachen): Projektbericht; Erschließung, Digitalisierung und Bereitstellung der Judaica-Quellenbestände des 19. und 20. Jahrhunderts in Deutschland auf der Grundlage des Bestandes der Frankfurter Universitätsbibliothek

ca.12.30Uhr Mittagspause

13.30 Uhr lic. phil. Caspar Battegay (Heidelberg): „Walter Benjamins verpasster Synagogenbesuch – Zum Erinnerungsbild Erwachen des Sexus“

14.30 Uhr Dr. Margareta Sitarz (Krakau/Düsseldorf): „Scholem Aschs Vor der Flut: Literatur als Medium des kulturellen Gedächtnisses“

15.30 Uhr Dr. Petra Ernst (Graz): „Topographische Paradigmen in deutschsprachig-jüdischer Erzählliteratur im 19. und frühen 20. Jahrhundert“

16. 30 Uhr Schlussworte von Prof. Dr. Alfred Bodenheimer (Heidelberg) und Dr. habil. Barbara Breysach

Kontakt

Caspar Battegay

HfJS, Friedrichstrasse 9, 69117 Heidelberg

caspar.battegay@hjs.uni-heidelberg.de


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