Vormoderne Konfliktbewältigung aus regionalgeschichtlicher Perspektive

Vormoderne Konfliktbewältigung aus regionalgeschichtlicher Perspektive

Veranstalter
Sonderforschungsbereich 496 "Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution" Graduiertenkolleg 625 "Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter"
Veranstaltungsort
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.06.2006 - 23.06.2006
Deadline
17.03.2006
Website
Von
Elizabeth Harding; Christine D. Schmidt

Während Konflikte unterschiedliche Wertvorstellungen oder Interessen innerhalb einer sozialen Ordnung offensichtlich werden lassen, trägt die Bewältigung von Konflikten dazu bei, dass die Ordnungen verändert, stabilisiert oder neu ausgehandelt werden. Die Formen dieser Konfliktverhandlung und -bewältigung - wie z.B. gerichtlich, außergerichtlich; symbolisch, diskursiv; schriftlich, mündlich - spiegeln die unterschiedlichen Werteordnungen und Handlungsspielräume der Akteure wider.

Im geplanten Workshop soll neben den eigentlichen Konflikten (auf dem Land, in der Stadt, konfessionell, ständisch etc.) vor allem die Rolle der Konfliktbewältigung bei der Stabilisierung und Veränderung von Ordnung und Herrschaft im Mittelpunkt stehen. Abweichend von einem traditionellen Konzept, das von 'Herrschenden und Beherrschten' ausgeht, sollen die aktive Nutzung bestehender sowie die Schaffung neuer Strukturen thematisiert und dabei die Aktionsmöglichkeiten der Beteiligten herausgearbeitet werden. Auf der Basis von Fallbeispielen wollen wir die vielfältigen Wege zur Lösung eines Konfliktes, die so unterschiedlich sind wie die Forschungsansätze zu diesem Thema, ebenso wie methodische, theoretische und konzeptionelle Fragen diskutieren. Beabsichtigt ist dabei ein Austausch über Vorgehen und Umgang mit dem historischen Gegenstand.

Wir möchten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen, die sich im Rahmen von Dissertationen oder anderen Forschungsprojekten mit folgenden Fragen beschäftigen:

-- Welche Verfahren wählen die jeweiligen Akteure, explizit oder implizit, bei der Konfliktbewältigung? Gibt es bevorzugte Strategien? Welche Handlungsspielräume standen den einzelnen Akteuren zur Verfügung und wodurch wurden sie bestimmt bzw. beeinflusst? Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Bewältigung für die bestehende Ordnung? Inwiefern sind die streitenden Parteien an der Stabilisierung oder Umgestaltung von Machtverhältnissen beteiligt?

-- Welche Quellengruppen bieten sich der Forschung? Wie können diese in regionalen Studien verwertet werden und welche Vor- und Nachteile bietet die regionale Perspektive? Wie vergleichbar und generalisierbar sind deren Erkenntnisse? Mit welchen methodischen Ansätzen lässt sich die Konfliktbewältigung greifen?

-- Welche theoretischen Forschungskonzepte lassen sich anwenden? Wie verhält sich die regionale Perspektive zu makrotheoretischen Konzepten? Entstehen durch die Verknüpfung unterschiedlicher Theorien weiterführende Synergien für die Wissenschaft?

Willkommen sind theoretische, methodische und konzeptionelle Papiere aus den Fachbereichen Mittlere, Neuere und Neueste Geschichte, Rechtsgeschichte, Volkskunde/Ethnologie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und verwandten Disziplinen. Neben der Präsentation von Fallstudien soll die intensive Diskussion methodischer Konzepte im Vordergrund des Workshops stehen.

Interessentinnen und Interessenten schicken bitte bis zum 17. März 2006 ein Paper (max. 250 Wörter) an die u.g. Adressen. Um einen fruchtbaren Austausch zu gewährleisten, sollen kurze abstracts der geplanten Vorträge erstellt und allen Teilnehmern im Vorhinein zugesendet werden. Die abstracts sollten Anfang des Sommers 2006 vorliegen.

Es gibt die Möglichkeit zur (Teil-)Erstattung von Kosten für Fahrt und Unterkunft für Vortragende, die ihre Teilnahme nicht anderweitig (z.B. durch ihre Heimatinstitution) finanzieren können.

Informationen zum Münsteraner SFB 496 finden sich unter:
http://www.uni-muenster.de/SFB496

Informationen zum Münsteraner Graduiertenkolleg finden sich unter: http://www.uni-muenster.de/Geschichte/Grad

Programm

Kontakt

Harding/Schmidt

SFB 496, Salzstr. 41, 48143 Münster

eharding@uni-muenster.de/cdschmidt@uni-muenster.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung