Gewalt, Ordnung, Staatlichkeit

Gewalt, Ordnung, Staatlichkeit

Veranstalter
PD Dr. Susanne Krasmann, PD Dr. Jürgen Martschukat
Veranstaltungsort
Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.03.2006 - 01.04.2006
Website
Von
Juergen Martschukat

INTERDISZIPLINÄRE UND INTERNATIONALE KONFERENZ ZUM THEMA:
GEWALT, ORDNUNG, STAATLICHKEIT

30. März – 1. April 2006 im Warburg-Haus
Heilwigstraße 116 / 20249 Hamburg / Germany

Koordination: Susanne Krasmann, Hamburg, und Jürgen Martschukat, Erfurt

Moderne Gesellschaften beruhen auf dem Selbstverständnis, Gewalt einzuhegen, zugleich sind das Recht und die Pflicht zur Gewaltanwendung Grundprinzipien moderner Staatlichkeit. Gewalt, Ordnung und Staatlichkeit sind demnach konstitutiv aufeinander bezogen. Ihr Verhältnis ist prekär, und zu Beginn des 21. Jahrhunderts erscheint es umstrittener denn je. “Rettungsfolter“, „gerechte Kriege“, „Sicherheitsstaat“ sind nur drei von vielen Stichworten aus Diskussionen, die aktuelle Verschiebungen anzeigen.
Vertreterinnen und Vertreter aus Soziologie, Politologie, Rechts-, Literatur- und Geschichtswissenschaften kommen in Hamburg zusammen, um (Trans-)Formationen von „Staatlichkeit“ in den Feldern „Policing“, „Krieg Führen“, „Expandieren“, „Foltern“ und „Strafen“ zu diskutieren. Am Abend des 30. März wird Harun Farocki im Kampnagel-Theater seinen Film "Erkennen und Verfolgen" präsentieren. Den Abschlussvortrag der Veranstaltung wird David Garland von der New York University halten.

Zuhörende und Mitdiskutierende sind herzlich willkommen!

Programm

PROGRAMM

Donnerstag, 30. März 2006

14.30-15.30 Begrüßung
Einführendes Referat (Susanne Krasmann/Jürgen Martschukat)

15.30-18.00 SEKTION I: policing
Chair: Klaus Weinhauer (Bielefeld)

Thomas Lindenberger (Potsdam): Waffe, Griff und Pfefferspray: Zum Formwandel der physischen Staats-Gewalt im langen 20. Jahrhundert

Sebastian Scheerer (Hamburg): Das Bekämpfungs-Paradox – oder: Unintendierte Folgen der Auseinandersetzung mit dem Terrorismus

Kommentar: Alf Lüdtke (Göttingen/Erfurt)

18.00-20.30 Abendessen

20.30-22.00 Filmvorführung (im Kampnagel-Theater)
Harun Farocki: Erkennen und Verfolgen (2003)
Einführung sowie Moderation des anschließenden Gesprächs mit Harun Farocki durch Günter Riederer (Marbach)
(Kampnagel-Theater, Jarrestr. 20, 22303 Hamburg)

Freitag, 31. März 2006

9.00 Kaffee

9.30-12.00 SEKTION II: expandieren
Chair: Andreas Eckert (Hamburg)

Christian Geulen (Koblenz):Governors and Governmentality – On the Political Visions of Colonial Violence

Medardus Brehl (Bochum): Entgrenzungen – (Koloniale) Expansion als Verschiebung der Freundschaftslinie

Kommentar: Trutz von Trotha (Siegen)

12.00-14.00 Mittagessen

14.00-16.30 SEKTION III: Krieg führen
Chair: Norbert Finzsch (Köln)

Bernd Greiner (Hamburg): Zur Dynamik der Einhegung und Entgrenzung kriegerischer Gewalt: Das Beispiel Vietnam

Ruth Seifert (Regensburg): Vergewaltigung als Kriegsstrategie

Kommentar: Peter Imbusch (Marburg)

16.30-17.00 Kaffeepause

17.00-19.30 SEKTION IV: foltern
Chair: Fritz Sack (Hamburg)

Frank Schumacher (Erfurt): "Marked Severities?" The Debate over Torture during America's Conquest of the Philippines, 1899-1913

Susanne Krasmann (Hamburg): Folter im Ausnahmezustand

Kommentar: Michael Niehaus (Bochum)

Samstag, 1. April 2006

9.00 Kaffee

9.30-12.00 SEKTION V: strafen
Chair: Reinhard Kreissl (Delmenhorst)

Jürgen Martschukat (Erfurt): Punishment and Notions of Civilization in Late Nineteenth-Century America

Christian Boulanger (Berlin): The Cultural Life of Capital Punishment in Comparative Perspective

Kommentar: Michael Meranze (San Diego, CA)

12.00-14.00 Mittagessen

14.00-16.00 Abschlussvortrag:
David Garland (New York): “The Killing State”: A Theoretical Problem for Sociological Analysis

ANMELDUNGEN unter: gewalt-und-ordnung@web.de

KONFERENZGEBÜHR: € 20,- (€ 10,- ermäßigt)

Soweit es uns möglich ist, sind wir bei der Vermittlung von Übernachtungsmöglichkeiten behilflich.

ANREISE: Das Warburg-Haus befindet sich in der Heilwigstr. 116 in 20249 Hamburg. Gehen Sie vom ICE-Bahnhof „Dammtor“ zur U-Bahnhaltestelle „Stephansplatz“. Nehmen Sie von dort die U1 in Richtung „Norderstedt Mitte“ bis zur Kellinghusenstraße (drei Stationen). Von dort gelangen Sie in fünf Minuten zu Fuß durch die Goernestraße zur Heilwigstraße. In insgesamt zehn Minuten sind Sie da.
Das Kampnagel-Theater befindet sich in der Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, unweit des Warburg-Hauses. Vom Warburg-Haus erreicht man den Kampnagel am besten mit der U3 ab Kellinghusenstraße in Richtung „Barmbek“. An der Haltestelle „Saarlandstraße“ steigen Sie um in einen Bus der Linie 172 oder 173 in Richtung „Mundsburger Brücke“ und steigen an der Station „Jarrestraße“ direkt bei Kampnagel aus. In insgesamt zwanzig Minuten sind Sie da.

Die Veranstaltung wird unterstützt von der ZEIT-Stiftung, dem Hamburger Institut für Sozialforschung und der Friedrich Ebert Stiftung.

Kontakt

Jürgen Martschukat

Lehrstuhl Nordamerikanische Geschichte, Univ. Erfurt

0361 - 737 - 4411
gewalt-und-ordnung@web.de


Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung