Römische Zentrale und kirchliche Peripherie. Das universale Papsttum als Bezugspunkt der Kirchen von den Reformpäpsten bis zu Innozenz III.

Römische Zentrale und kirchliche Peripherie. Das universale Papsttum als Bezugspunkt der Kirchen von den Reformpäpsten bis zu Innozenz III.

Veranstalter
Deutsches Historisches Institut in Rom/ Jochen Johrendt und Harald Müller
Veranstaltungsort
Deutsches Historisches Institut in Rom, Via Aurelia Antica, 391, I-00165 Rom
Ort
Rom
Land
Italy
Vom - Bis
20.01.2006 - 20.01.2006
Website
Von
Harald Müller

Im Zentrum der Tagung steht die Kommunikation zwischen der päpstlichen Zentrale und der Peripherie. Am Beispiel der institutionalisierten Mittel, die Zentrale und Regionen miteinander verbanden (u. a. Legaten, Kirchenrecht, delegierte Richter) sollen die unterschiedlichen Entwicklungen von römischem Anspruch und Wirklichkeit vor Ort untersucht werden - aus beiden Perspektiven: aus dem Blickwinkel einer römischen Norm, einer idealtypischen Sicht auf die Instrumente die den Willen und ekklesiologischen Vorstellungen der Päpste transportieren sollten, und aus dem Blickwinkel einer (variablen?) Akzeptanz dieser Instrumente, ihrer Deutung durch die Kommunikationspartner Roms. Aus diesem Grund besteht das Programm aus zwei Blöcken. Der erste Teil verfolgt aus päpstlicher Perspektive die wichtigsten Mittel zur Durchdringung der lateinischen Christenheit, der zweite widmet sich den Rom-Kontakten aus dem Blickwinkel einzelner Regionen. Dabei wurde bewusst Wert darauf gelegt, Beispiele zu versammeln, die sich in ihrer Struktur und Geschichte deutlich voneinander unterscheiden, etwa Frankreich und Polen, die iberischen Halbinsel und das Reich.

Die Tagung unternimmt erstmals den systematischen Versuch, päpstliche Steuerungsinstrumente und die Wahrnehmung des Papsttums in einzelnen Regionen vergleichend zu untersuchen und so die Perspektive der römischen Zentrale mit der der Kirchen an der Peripherie zu kombinieren. Ihr Ziel ist es, die vielfältigen Interaktionen zwischen römischer Zentrale und den Gläubigen an der Peripherie intensiver zu verfolgen und damit die Mechanismen deutlicher herauszuarbeiten, die der zunehmenden Ausrichtung der Kirchen auf Rom von der so genannten papstgeschichtlichen Wende in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts bis zum IV. Laterankonzil zugrunde liegen.

Programm

9:00 Uhr Michael MATHEUS: Eröffnung

Jochen JOHRENDT/Harald MÜLLER: Einführung

9:30 Uhr Lotte KÉRY(Bonn): Post vom Papst – Dekretalenrecht zwischen Zentrale und Peripherie

Thomas WETZSTEIN (Frankfurt am Main): Wie die urbs zum orbis wurde. Das Papsttum und die Entstehung eines Kommunikationsraumes

11:00 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr Claudia ZEY (Zürich): Die Augen des Papstes – Päpstliche Legaten als Informations- und Entscheidungsträger

Harald MÜLLER (Leipzig): Entscheidung auf Nachfrage. Die delegierten Richter als Verbindungsglieder zwischen Kurie und Region sowie als Gradmesser päpstlicher Autorität

13:00 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr Ingo FLEISCH (Erlangen): In extremis mundi finibus ... – der westiberische Raum und das Papsttum vom 11. bis ins 13. Jahrhundert

Przemyslaw NOWAK (Warschau): Die Kirchenprovinz Gnesen und die Kurie im 12. Jahrhundert

16:00 Uhr Kaffeepause

Nicolangelo D'ACUNTO (Brescia): Chiesa romana e chiese della Lombardia: prove ed esperimenti di centralizzazione

Jochen JOHRENDT (Rom): Der Sonderfall vor der Haustür – Unteritalien und die Kurie

18:00 Uhr Kaffeepause

Rolf GROßE (Paris): La fille aînée de l’Église: Frankreichs Kirche und die Kurie im 12. Jahrhundert

Stefan WEIß (Paris): Papst und Kanzler – Das Papsttum und der Erzbischof von Köln im 12. Jahrhundert

Klaus HERBERS (Erlangen): Zusammenfassung

Schlussdiskussion

Kontakt

Dr. Jochen Johrendt
Deutsches Historisches Institut in Rom
Via Aurelia Antica, 391
I-00165 Roma
E-Mail: johrendt@dhi-roma.it

PD Dr. Harald Müller
Universität Leipzig
Historisches Seminar
GWZ, Beethovenstr. 15
D-04107 Leipzig
E-Mail: hmue@uni-leipzig.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch, Italienisch
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