!Terminänderung! Zeugnisse des Nationalsozialismus, digital - Projekte, Methoden, Theorien

!Terminänderung! Zeugnisse des Nationalsozialismus, digital - Projekte, Methoden, Theorien

Veranstalter
Robotics Group - Jacobs University Bremen
Veranstaltungsort
Jacobs University Bremen
Ort
Bremen
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.12.2019 -
Deadline
17.09.2019
Website
Von
Frederike Buda

!Achtung - Termin- und Fristveränderungen!
Wie die stetig anwachsende Zahl von Projektankündigungen, Stellenausschreibungen und Konferenzen zeigt, ist der Begriff Digital History omnipräsent. Allerdings bleibt er dabei oftmals noch recht unscharf und wirkt zugleich häufig polarisierend. Während einige Historiker_innen eine Abgrenzung zur “traditionellen” Geschichtswissenschaft anstreben, betonen andere, dass die digitale Geschichtswissenschaft nicht zwingend als eigenständige Disziplin oder Methode zu betrachten ist, sondern Forschung und Lehre der „traditionellen“ Wissenschaft lediglich unterstützen und ergänzen können.1
Digitale Tools werden bisher vor allem für die Sammlung und Verarbeitung von Quellen benutzt. Diese Digitalisate können dabei als neue Quellen angesehen werden. Auch in der Geschichtsschreibung zum Holocaust und zur nationalsozialistischen Verfolgung und Zwangsarbeit hat diese “digitale Quellenproduktion” in den letzten Jahren vermehrt Einzug gehalten.2 Die Existenz dieser “neuen” Quellen wirft jedoch epistemologische, methodische und auch ethische Fragen auf: Können herkömmliche Methoden der Quellenkritik bei digitalen Quellen angewandt werden, und wenn ja, wie? Wird gar eine neue Methodologie benötigt? Inwiefern können diese “digitalisierten Quellen” dabei helfen, bisher offene Fragen zu klären? Kann diese “digitale Quellenproduktion” darüber hinaus neue Fragestellungen und Forschungsansätze generieren? Inwieweit ist es, speziell bezogen auf die Holocaustforschung, möglich und angemessen historische Erfahrungen virtuell zu rekonstruieren? Können Hologramme adäquaten Ersatz für Zeitzeugen und ihre Berichte bieten? Wo liegen die ethischen Grenzen der technischen Möglichkeiten - sollte man z.B. den Holocaust in Computerspielen nachempfinden können?
In unserem Workshop “Zeugnisse des Nationalsozialismus, digital: Projekte, Methoden, Theorien” möchten wir diese und verwandte Fragen mit Historiker_innen und Forscher_innen verwandter Disziplinen diskutieren. Dazu laden wir Beiträge ein,

- die sich mit Digital History und Geschichtsschreibung zu Zwangsarbeit und Holocaust beschäftigen
- die geplante oder durchgeführte Digital History-Projekte vorstellen (besonders solche, die explizit interdisziplinär aufgestellt sind)
- die Digital History und raumgeschichtliche Zugänge verbinden
- die Formen und Möglichkeiten sowie Herausforderungen und Grenzen digitaler Geschichtsvermittlung beleuchten
- die sich mit Ansätzen der Digital Memory Studies auseinandersetzen

Der Workshop wird am 13. Dezember 2019 an der Jacobs University Bremen stattfinden und schließt an das Forschungsprojekt Valentin 3D an der Jacobs University Robotics Group unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Birk an. Im Rahmen dieses vom BMBF geförderten Projektes wird im Bremer Norden der U-Boot-Bunker “Valentin”, der ab 1943 unter massivem Zwangsarbeitereinsatz errichtete wurde, mit Hilfe von Robotern dreidimensional kartographiert. Mehr Informationen zum Projekt Valentin 3D finden Sie auf der Webseite http://robotics.jacobs-university.de/projects/Valentin3D .

Falls Sie an der Teilnahme interessiert sind, senden Sie bitte bis zum 17. September 2019 Titel und Abstract (max. 1 Seite) zu einer ca. 20-minütigen Präsentation sowie einen kurzen Lebenslauf (max. 1 Seite) an Frederike Buda (f.buda@jacobs-university.de). Die Einreichungen können auf Deutsch oder Englisch erfolgen, Tagungssprache ist jedoch primär deutsch. Über Bewerbungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen freuen wir uns besonders. Eine spätere Publikation der Beiträge in Form eines Sammelbandes wird angestrebt.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Julia Timpe, Jacobs University Bremen, j.timpe@jacobs-university.de oder Frederike Buda, Jacobs University Bremen, f.buda@jacobs-university.de.

1 Rüdiger Hohls, Digital Humanities und digitale Geschichtswissenschaften, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, Hrsg. von Laura Busse, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Annette Schuhmann, 2. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2018 (=Historisches Forum, Bd. 23)
2 Eindrücklich etwa bei: Knowles, Anne Kelly u.a. (Hg.): Geographies of the Holocaust, Bloomington 2014 und in Auszügen unter: https://www.ushmm.org/learn/mapping-initiatives/geographies-of-the-holocaust.

Programm

Kontakt

Frederike Buda

Camusring 1

f.buda@jacobs-university.de


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