Transnationaler Wissensaustausch? Wirkungen von Exil und Remigration auf die wissenschaftliche Entwicklung in Nachkriegsdeutschland

Transnationaler Wissensaustausch? Wirkungen von Exil und Remigration auf die wissenschaftliche Entwicklung in Nachkriegsdeutschland

Veranstalter
Herbert und Elsbeth Weichmann Stiftung; PD Dr. Kirsten Heinsohn, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg; Prof. Dr. Rainer Nicolaysen, Universität Hamburg
Veranstaltungsort
Körber-Forum, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.10.2018 - 26.10.2018
Deadline
12.10.2018
Website
Von
Betke, Joana

Wie das deutschsprachige Exil insgesamt ist auch der Teilbereich „Wissenschaftsemigration nach 1933“ zunächst vor allem – und zu Recht – als Verlustgeschichte beschrieben worden; auch in der Remigrationsforschung rückten entsprechend die persönlichen Verluste sowie die Probleme der Remigranten in den beiden deutschen Staaten in den Fokus. Erst seit den 1990er Jahren wird verstärkt danach gefragt, was die (dauerhaft oder temporär) zurückgekehrten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Exil mitbrachten und inwiefern sie die weitere Entwicklung ihres Faches im nachnationalsozialistischen Deutschland beeinflussten. Damit wurde Remigrationsforschung Teil der Wissenschaftsgeschichte.

Anknüpfend an Untersuchungen zur Entwicklung einzelner Fächer sowie biografische Studien über Remigrantinnen und Remigranten strebt die Tagung einen Überblick über die Wirkung von Exil und Remigration auf die Wissenschaftsdisziplinen nach 1945 an. Unter Einbeziehung von Geistes-, Natur-, Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie der Medizin stehen Fragen des transnationalen Wissensaustausches und hier des Beitrages von Remigrantinnen und Remigranten zur Entwicklung des jeweiligen Faches im Vordergrund. Die Berücksichtigung zahlreicher Wissenschaftsfelder ermöglicht einen ersten Disziplinen übergreifenden Vergleich.

Programm

Donnerstag, 25.10.2018
11.30 Uhr Eintreffen der Gäste / Registrierung / Imbiss

12.00-15.30 Uhr Strukturen der wissenschaftlichen Entwicklung nach 1945
12.00 Uhr Begrüßung und inhaltliche Einführung (PD Dr. Kirsten Heinsohn/ Prof. Dr. Rainer Nicolaysen)
12.15 Uhr Wissenschaftswandel durch Remigration: Erkundigungen und Thesen
(Prof. Dr. Mitchell Ash/ Universität Wien)
13.00 Uhr Remigration und Disziplinengeschichte: neue Fragen? (Prof. Dr. Marita Krauss/ Universität Augsburg)

13.45 Uhr Mittagsimbiss

14.30 Uhr Die Förderpolitik der Deutschen Forschungsgemeinschaft gegenüber den NS-Verfolgten
(Prof. Dr. Karin Orth/ Universität Freiburg)
15.15 Uhr Bildungsmobilität und humanitäre Hilfe als Strukturbedingungen der modernen Universität
(Dr. Isabella Löhr/ Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa Leipzig)
Moderation PD Dr. Kirsten Heinsohn

16.00 Uhr Kaffeepause

16.30-18.00 Uhr Entwicklungen in den Disziplinen I
16.30 Uhr "Ob ich bereit wäre, auf ein deutsches Ordinariat zurückzukehren?" Zur Erfahrung und Wirkung remigrierter Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler (Prof. Dr. Irmela von der Lühe/ FU Berlin)
17.15 Uhr Immer noch die "deutscheste aller Künste"? Musikwissenschaft in Deutschland und die Rückkehr aus dem Exil nach 1945 (Dr. Matthias Pasdzierny/ Universität der Künste Berlin)
Moderation Prof. Dr. Rainer Nicolaysen

19.00 Uhr Öffentliche Abendveranstaltung
Rückkehr aus dem Exil – Wandel der Wissenschaft nach 1945?
Prof. Dr. Mitchell Ash im Gespräch mit Prof. Dr. Axel Schildt

Freitag, 26.10.2018
Ab 9.00 Uhr Eintreffen

9.30-12.30 Uhr Entwicklungen in den Disziplinen II
9.30 Uhr „Demokratiewissenschaft“? Der Einfluss der Emigranten/ Remigranten auf die bundesrepublikanische Politikwissenschaft (Prof. Dr. Alfons Söllner/ TU Chemnitz/ Berlin)
10.15 Uhr Remigranten, Dabeigewesene und Andere. Überlegungen zum 'vulkanischen Terrain' der westdeutschen Nachkriegssoziologie (Dr. Oliver Römer/ Universität Göttingen)
11.00 Uhr Zum Einfluss von Emigranten und Remigranten auf die Wirtschaftswissenschaft in Deutschland
(Prof. Dr. Heinz Rieter/ Universität Hamburg)
11.45 Uhr Auf verschlungenen Wegen - Rezeption und Nichtrezeption der Arbeit exilierter bzw. remigrierter Rechtswissenschaftler in der jungen Bundesrepublik
(PD Dr. Margrit Seckelmann/ Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer)
Moderation Prof. Dr. Rainer Nicolaysen

12.30-13.30 Uhr Mittagsimbiss

13.30-15.00 Uhr Entwicklungen in den Disziplinen III
13.30 Uhr Remigranten an der Berliner (Humboldt-) Universität (1946-1961) - eine Erfolgsgeschichte?
(Prof. Dr. Annette Vogt/ MPI Berlin)
14.15 Uhr Zirkulation von Wissen in Zeiten des Umbruchs: Neuorientierungen im Gesundheitswesen?
(Prof. Dr. Sabine Schleiermacher/ Charité Berlin)
Moderation PD Dr. Kirsten Heinsohn

15.00-16.00 Uhr Abschlussdiskussion
15.00 Uhr Gedanken zur Tagung aus der Sicht einer Exilforscherin
(Prof. Dr. Doerte Bischoff/ Universität Hamburg/ Arbeitsstelle für Exilforschung)
Moderation PD Dr. Kirsten Heinsohn/ Prof. Dr. Rainer Nicolaysen

Bitte melden Sie sich bis zum 12.10.2018 bei Joana Betke (FZH) betke@zeitgeschichte-hamburg.de an und geben Sie bitte auch verbindlich an, an welchen Tagen Sie teilnehmen werden.

Kontakt

Joana Betke

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Beim Schlump 83, 20144 Hamburg

betke@zeitgeschichte-hamburg.de


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