Philosophie in der Tragödie - Tragödie in der Philosophie. Workshop im Rahmen der GANPH-AG 'Philosophische Literatur - Literarische Philosophie'

Philosophie in der Tragödie - Tragödie in der Philosophie. Workshop im Rahmen der GANPH-AG 'Philosophische Literatur - Literarische Philosophie'

Veranstalter
Prof. Dr. Stefan Büttner (Universität Wien), PD Dr. Alfred Dunshirn (Universität Wien); Dr. Nils Kircher (Universität Wien)
Veranstaltungsort
Universität Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
22.03.2019 - 23.03.2019
Deadline
15.10.2018
Website
Von
Dr. Nils Kircher

Der Workshop widmet sich dem wechselseitigen Einfluss von Philosophie und Tragödie in der Antike.
Im ersten Teil soll die Frage untersucht werden, inwiefern sich Einflüsse philosophischer Reflexion auf die antike Tragödie methodisch kontrolliert feststellen lassen. Dabei soll es einerseits um philosophische Themen und Diskurse gehen, die in die Tragödie Eingang gefunden haben und dort diskutiert werden, wie etwa die in der attischen Tragödie in verschiedenen Stücken thematisierte Kulturentstehungslehre, die Diskussion ethischer Themen aus Sophistik und Sokratik oder auch die Aufnahme theologischer Diskurse, andererseits auch um die mögliche Wirkung einzelner Philosophen auf die Tragiker, wie sie etwa im Falle des Euripides für Anaxagoras oder Diogenes von Apollonia nachzuweisen versucht worden ist. Besonders erwünscht sind Beiträge, die dabei unter anderem folgende Fragen und Aspekte berücksichtigen:
Unter Anwendung welcher Methodik kann der Einfluss der Philosophie auf die Tragödie möglichst kontrolliert festgemacht werden? Zu denken wäre hier etwa an die Anwendung von Intertextualitäts- oder Interdiskurstheorien.
Welche Funktion hat die Aufnahme eines bestimmten philosophischen Diskurses im Gesamtkontext der jeweiligen Tragödie und wie ist sie in die Gesamtinterpretation des Stückes unter Berücksichtigung der Gattungsspezifika einzuordnen?
Der Workshop will in diesem Teil einen Schwerpunkt auf Einfluss und Wirkung der frühen griechischen Philosophie (Vorsokratik, Sophistik und Sokratik) auf die attische Tragödie setzen. Diesen Schwerpunkt ergänzende Beiträge zur späteren griechischen und römischen Tragödie, darunter zum Spezialfall Seneca, der poeta und philosophus in Personalunion vereint, sind ebenfalls willkommen.
Der zweite Teil des Workshops wendet sich der Frage zu, inwiefern die Tragödie ihrerseits in der philosophischen Diskussion der Antike fruchtbar gemacht wird. Denn die Philosophen verschiedenster Schulen greifen in erstaunlicher Häufigkeit auf die Tragödie zu: Platon kritisiert die Tragiker und zitiert sie doch oft zustimmend, Aristoteles’ Werk ist (besonders in den ethischen und rhetorischen Schriften) von Tragikerzitaten durchzogen, Chrysipp wurde schon in der Antike selbst für seinen exzessiven Gebrauch des Euripides verspottet, Cicero verwendet griechische und römische Tragikerzitate usw. Es erheben sich also z.B. folgende Fragen:
Welche Philosophen greifen häufig auf die Tragiker zurück (hier bietet sich die Konzentration auf je einen Philosophen an)?
Auf welche Weise und mit welchen Zielen tun sie das? Geht es lediglich um rhetorische Überzeugungsstrategien oder werden die Tragiker auch inhaltlich als Autoritäten ernstgenommen?
Wie werden die Zitate in die philosophische Argumentation eingebaut?

Abstracts (ca. 300 Wörter) für Beiträge (ca. 30 Minuten Vortrag und 15 Minuten Diskussion) werden bis spätestens 15. Oktober 2018 an nils.kircher@univie.ac.at erbeten. Eine Benachrichtigung über die Annahme erfolgt bis 15. November 2018.

Organisation des Workshops:
Prof. Dr. Stefan Büttner (Universität Wien), PD Dr. Alfred Dunshirn (Universität Wien) und Dr. Nils Kircher (Universität Wien), in Zusammenarbeit mit den Initiatoren der AG PD Dr. Dagmar Kiesel (FAU Erlangen-Nürnberg) und Christopher Diez (FAU Erlangen-Nürnberg)

Programm

Kontakt

nils.kircher@univie.ac.at


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