Einladung zum Wissenschaftshistorischen Seminar
An den „Mythos“ verloren? Wilhelm von Humboldt als Bildungsphilosoph und Bildungspolitiker
Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth ML, Berlin
Der Gelehrte und Schriftsteller Wilhelm von Humboldt (1767-1835) zählt zu den Klassikern der deutschen Philosophie und steht in seiner Rolle als umfassender Bildungsreformer bis heute repräsentativ für die „Idee der Universität“. Die „Humboldtsche Universität“ gilt als Synonym für die moderne deutsche Universität, eine Zuschreibung, der Universitäts-historiker durchaus kritisch gegenüberstehen. Sie sehen in ihr einen „Mythos“, der mit der Realität der Universität heute wenig zu tun habe.
Heinz-Elmar Tenorth ML, Bildungshistoriker und emeritierter Professor für Historische Erziehungswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, diskutiert im Rahmen seines Vortrags zunächst die historische Frage, welche Bedeutung Wilhelm von Humboldt für die Gründung der Berliner Universität und für die weitere Geschichte der Universität und ihrer Idee in Deutschland zukommt; dann die zugleich historische wie systematische Frage, welche Gestalt von Universität sich aktuell mit Humboldt gestalten und begründen lässt, jetzt auch vor dem Hintergrund der internationalen, zumal der US-amerikanischen Diskussion über die moderne Universität. Im Ergebnis wird schließlich sowohl die Rede vom „Mythos“ destruiert als auch die Spezifik von Humboldts Konzept der Universität angesichts der aktuellen Möglichkeiten der Hochschulbildung herausgearbeitet.
Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel und Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML
Das Seminar findet statt
am: 8. Mai 2018
um: 18.00 Uhr
Ort: Lesesaal des Leopoldina-Studienzentrums, Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)
ML = Mitglied der Leopoldina