Was ist pietistisch am pietistischen Reisen? Forschungen zur Reisepraxis im Pietismus im 18. Jahrhundert: Ansätze, Thesen, Perspektiven

Was ist pietistisch am pietistischen Reisen? Forschungen zur Reisepraxis im Pietismus im 18. Jahrhundert: Ansätze, Thesen, Perspektiven

Veranstalter
Stabsstelle Forschung der Franckeschen Stiftungen zu Halle
Veranstaltungsort
Historisches Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.04.2018 - 27.04.2018
Von
Thomas Grunewald

Begleitend zur Jahresausstellung 2018 der Franckeschen Stiftungen zu Halle "Durch die Welt im Auftrag des Herrn. Reisen von Pietisten im 18. Jahrhhundert" veranstaltet die Stabsstelle Forschung der Franckeschen Stiftungen einen Workshop zum Thema "Was ist pietistisch am pietistischen Reisen? Forschungen zur Reisepraxis im Pietismus im 18. Jahrhundert: Ansätze, Thesen, Perspektiven".

Der Workshop beschäftigt sich mit der Frage, ob es so etwas wie „pietistisches Reisen", also eine spezifisch pietistische Form des Reisens gegeben hat – und wenn ja, durch was solches definiert und von anderen Reiseformen unterschieden werden kann.

Der Fragestellung wird sich dabei von mehreren Ausgangspunkten genähert: den Reisearten (zu Land – zu Wasser, allein – in Begleitung, „dienstlich“ – privat), den Reisezielen (in Deutschland – in Europa – in Amerika – in Indien, Bildungsreise – Missionsreise – Dienst(weg)reise), der Reisepraxis (einmalig – wiederholt, im Auftrag – privat, mit einem festen Ablaufplan – ohne einen festen Plan, mit Kurieraufgaben – ohne Kurieraufgaben, …), den Reisenden selbst (Mann – Frau, einzeln – in einer Gruppe, adlig – nicht-adlig), der Reiseliteratur (wurde Reiseliteratur verwendet? welche Reiseliteratur wurde verwendet?) und der Reiseberichte.

Insbesondere an die Reiseberichte werden folgende Fragen zu richten sein:

Sind sie privater Natur oder im Auftrag entstanden? Wer berichtet und für wen?
Waren sie für eine Veröffentlichung gedacht oder nicht? Welche Informationen wurden aus ihnen veröffentlicht und für welches Publikum?
In welchem zeitlichen Abstand zum Geschehen wurden die Berichte verfasst und in welcher Form (einzelner Zusammenhängender Bericht – Tagebuch – Briefe)?
Welcher Art sind die Berichte? Was wird berichtet? Worüber wird (offensichtlich) nicht berichtet?

Programm

Donnerstag, 26. April

13.30 Begrüßung
Thomas Grunewald und Holger Zaunstöck, Halle

Einführung

Neubauer in den Niederlanden
Holger Zaunstöck, Halle

13.40
Panel I Der reisende Pietist

Ein Sonderfall? August Hermann Franckes »Reise ins Reich«
Holger Trauzettel, Halle

Religiös motiviertes Reisen? Kritische Analyse des Tagebuchs »Le Voyage en Pays-Bas« von Friedrich Heinrich von Seckendorff über seine Kavalierstour im Jahr 1693
Björn Schmalz, Magdeburg

Reisen im »Reich Gottes«? Rekonstruktion der Kavalierstour Heinrich Ernst zu Stolberg-Wernigerodes anhand der Quellen im Archiv der Franckeschen Stiftungen
Thomas Grunewald, Halle

15.30 Kaffeepause

16.00
Panel II Unterwegs in der Alten Welt

Reisen in der Herrnhuter Diasporamission
Wolfgang Breul, Mainz

Die Berichte über Stephan Schultz’ Reise durch das Osmanische Reich. Diarium – Berichte des Institutum Judaicum et Muhammedicum – Lebensbeschreibung
Daniel Haas, Halle

Mit Gottes Führung reisen – für das eigene Netzwerk unterwegs
Anne Schröder-Kahnt, Halle

17.30 Erfrischungspause

18.00 Kuratorenführung durch die Ausstellung
»Durch die Welt im Auftrag des Herrn.
Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert.«

19.00 Kleiner Empfang

Freitag, 27. April

9.30
Panel III Über Reisen schreiben

Reisen und Reiseberichte in der »Halleschen Correspondentz«
Nikolas Schröder, Halle

Reisetagebücher im Archiv der Franckeschen Stiftungen. Überlieferung, Form, Terminologie
Britta Klosterberg, Halle

»Arzeneyen in weit entlegenen Ländern zu vertreiben.« Die Medikamenten-Expedition der Franckeschen Stiftungen
Claus Veltmann, Halle

Panel IV Unterwegs in der Neuen Welt

»Sobald meine Frau entweder abscheidet oder besser wird, will ich, wenn lebe, meine Reise fortsetzen.« – Familie Mühlenbergs Reise nach Ebenezer, Georgia, Juli bis November 1774
Jan-Hendrik Evers, Halle

»Meereserfahrung als Gotteserfahrung. Der Pietismus auf See«
Julia Schmidt-Funke, Gotha

Anschließend Abschlussdiskussion
Ende ca. 13 Uhr

Kontakt


https://www.francke-halle.de/neuigkeiten-n-11686.html