Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters

Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters

Veranstalter
Dr. Gabriele Annas (Frankfurt a. M.) Dr. Michael Rothmann (Köln) Dr. Petra Schulte (Köln)
Veranstaltungsort
Alter Senatssaal; Hauptgebäude der Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.03.2005 - 01.04.2005
Deadline
04.03.2005
Website
Von
Petra Schulte

Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters

Der semantisch vielschichtige Begriff der Gerechtigkeit gehört zu den Schlüsselkategorien eines gesellschaftlich-politischen Diskurses, der sich im Spannungsfeld zwischen einer die weltliche Ordnung transzendierenden Idealität (Platon) und einer im irdischen Recht verankerten Faktizität (Aristoteles) bewegt. Eingebettet in einen bereits in der Antike einsetzenden breiten Strom theologisch-philosophischer und ethischer Erörterungen erscheint Gerechtigkeit zum einen als individuelle Eigenschaft, reflektiert zum anderen aber auch sittlich-ethische Richtlinien gemeinschaftlichen Handelns. Im Rahmen der Arbeitstagung soll der Versuch unternommen werden, sich der Idee der Gerechtigkeit in ihren unterschiedlichen Facetten und damit im Zusammenspiel von Theorie und Praxis zu nähern. Die Überlieferung des späteren Mittelalters ermöglicht den Einblick in verschiedene Kontexte und lässt im Übergang zur Moderne nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Umgang mit dem Phänomen der Gerechtigkeit fragen.

Programm

Donnerstag, 31.3.2005

14.30 Begrüßung

14.45 MICHAEL ROTHMANN (Köln): Die Idee der Gerechtigkeit im Spätmittelalter. Eine Einführung in die Tagung

Moderation: INGRID BAUMGÄRTNER (Kassel)

15.15 MARITA BLATTMANN (Köln): Gerechtigkeit durch Information und eidliche Bindung: Die Mailänder Münz-Statuten von 1204

16.15 Kaffeepause

16.45 HAGEN KELLER (Münster): Norm, Rechtsbruch und Strafe im öffentlichen Bewußtsein der italienischen Stadtgemeinden

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18.00 Apéro

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Öffentlicher Abendvortrag

19.00 KLAUS SCHREINER (München): "strengkeit des gerichts mit sunderlichen gnaden gemildert." Zur Dialektik von Recht und Gnade in der Rechtstheorie und Rechtspraxis des hohen und späten Mittelalters

Freitag, 1.4.2005

Moderation: ANDREAS SPEER (Köln)

09.00 ULRICH MEIER (Bielefeld): Zwischen Kardinaltugend und Justiz. Die Gerechtigkeit im Augsburger Predigtzyklus des Albertus Magnus

10.00 Kaffeepause

10.15 GABRIELE ANNAS (Frankfurt am Main): Gerechtigkeit in den Schriften zur Reichsreform des 15. Jahrhunderts

11.15 PETRA SCHULTE (Köln): Gerechtigkeit als politische Tugend im spätmittelalterlichen Herzogtum Burgund

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12.15 Mittagspause

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Moderation: DIETER STRAUCH (Köln)

13.45 FRANZ FUCHS (Würzburg): Die Praxis des kaiserlichen Kammergerichts im Spiegel Nürnberger Gesandtenberichte des 15. Jahrhunderts

14.45 Kaffepause

15.00 ALBRECHT CORDES (Frankfurt am Main): Kapital, Arbeit, Risiko, Gewinn: Aufgabenverteilung in einer Lübecker Handelsgesellschaft des 16. Jahrhunderts

16.00 Schlussdiskussion

Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.

Kontakt

Dr. Gabriele Annas

Johann Wolfgang Goethe-Universität, Historisches Seminar
Grüneburgplatz 1, 60629 Frankfurt a. M.
069 / 79832806

annas@em.uni-frankfurt.de


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