Versöhnung als theologischer Begriff im interdisziplinären Spannungsfeld

Versöhnung als theologischer Begriff im interdisziplinären Spannungsfeld

Veranstalter
DFG-Graduiertenkolleg "Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perpektive"
Veranstaltungsort
Oldenburg, Schlaues Haus, Schloßplatz 16, 26122 Oldenburg
Ort
Oldenburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.09.2018 - 18.09.2018
Deadline
01.05.2018
Von
Mazur, Marta (Universität Oldenburg)

Als Thema der Theologie ist Versöhnung im Fahrwasser biblischer Interpretation klassisch vor allem an der Grenze von Christologie und Soteriologie angesiedelt. Der Bezugsrahmen für die Rede von Versöhnung wurde und wird in diesem Zusammenhang in der Beschreibung der GottMensch-Beziehung gesehen. Auf der anderen Seite kann gerade das 20. und 21. Jahrhundert als eine Zeit gelten, in der Versöhnung als Thema jenseits der Theologie stark fokussiert wird. So kommt Versöhnung in den Sozial- und Rechtswissenschaften, in der Philosophie, den Friedensund Konfliktstudien oder den Kulturwissenschaften als Gegenstand in den Blick. Die Theologie, insbesondere in den Spielarten der sogenannten „kontextuellen Theologien“, aber auch und gerade in der ökumenischen Theologie hat sich für diese außerreligiösen Betrachtungen von Versöhnung geöffnet und diese ihrerseits zum Gegenstand theologischer Reflexion gemacht.

Das Ziel des Workshops besteht darin, die vielfältigen Verflechtungen von religiöser und nichtreligiöser Auseinandersetzung mit Versöhnung in den Blick zu nehmen und zu reflektieren. Willkommen sind hierfür Beiträge (ca. 25 Min. Redezeit) aus unterschiedlichen Disziplinen, etwa der Theologie, Philosophie, Geschichte, Soziologie und Sozialwissenschaften, Friedens- und Konfliktstudien, Religionswissenschaften, Rechts- oder Kulturwissenschaften. Im Fokus der Beiträge können eine oder mehrere der folgenden Fragen stehen. Aber auch andere, kreative Annäherungen an die Leitfrage des Workshops sind erwünscht.

- In welcher Weise wird Versöhnung in unterschiedlichen Disziplinen als Gegenstand gerahmt? Welche Fragen verbinden sich damit?
- Welche Formen theologischen Nachdenkens über Versöhnung lassen sich an der Grenze
von Dogmatik und (Sozial-)Ethik nachzeichnen?
- In welcher Weise finden außertheologische Versöhnungsüberlegungen in das theologische Nachdenken Eingang?
- Wie verändert sich das Konzept von Versöhnung durch die Geschichte hindurch?
- In welcher Weise spielen religiöse Sprachspiele für die Rahmung von gesellschaftlichen Transitionsprozessen eine Rolle? Wie ist etwa der Boom von Wahrheits- und Versöhnungskommissionen weltweit zu verstehen?
- Inwiefern kommen theologische bzw. religiöse Denkfiguren in der Reflexion anderer Disziplinen zum Ausdruck?
- Welche Kritik wird am Versöhnungsbegriff geübt und vor welchen Hintergründen kommt sie auf?

Es wird darum gebeten, den Beitrag in einem Abstract von max. 400 Wörtern Länge zu skizzieren
und zusammen mit einer Kurzbiographie bis zum 1. Mai 2018 an die untenstehende E-MailAdresse zu schicken. Insbesondere Nachwuchswissenschaftler*innen werden ausdrücklich dazu
aufgerufen, sich zu bewerben.

Programm

Kontakt

Knut Wormstädt

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Graduiertenkolleg 1608/2 „Selbst-Bildungen”
0441 / 798-2371

knut.wormstaedt@uni-oldenburg.de

www.praktiken-der-subjektivierung.de