Der ,Faktor Mensch‘ in der Mensch-Maschine-Interaktion. Schnittstellen zwischen Mensch und Technik aus geistes- und technikwissenschaftlichen Perspektiven

Der ,Faktor Mensch‘ in der Mensch-Maschine-Interaktion. Schnittstellen zwischen Mensch und Technik aus geistes- und technikwissenschaftlichen Perspektiven

Veranstalter
Kevin Liggieri (Centre for Anthropological Knowledge in Scientific and Technological Cultures (Cast), Dilthey-Forschungsstelle, Ruhr-Universität Bochum)
Veranstaltungsort
Ruhr-Universität Bochum (Raum FNO 02/42) und Blue Square (Bochum-Innenstadt)
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.02.2018 - 09.02.2018
Von
Kevin Liggieri

Die interdisziplinär ausgerichtete zweitägige Tagung „Der ,Faktor Mensch‘ in der Mensch-Maschine-Interaktion. Schnittstellen zwischen Mensch und Technik aus geistes- und technikwissenschaftlichen Perspektiven“ wird an der Ruhr-Universität Bochum im Fachbereich Kulturphilosophie/Wissenschaftsgeschichte vom 07. bis zum 09. Februar 2018 stattfinden. Die Tagung will den Dialog zwischen Geistes- und Kulturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften anregen und damit einen neuen Blickpunkt auf derzeitige Entwicklungen in der Mensch-Maschine-Interaktion ermöglichen.
Ziel der Tagung ist es, besonders den Dialog zwischen Kultur- und Geisteswissenschaften sowie Ingenieurwissenschaften produktiv zu gestalten, um die historisch-philosophische Reflektion und die unterschiedlichen Praktiken bzw. technischen Konstrukte genauer zu untersuchen. Damit soll die Tagung aus der Konfrontation und Kooperation von kultur- und geisteswissenschaftlichen mit ingenieurs- und naturwissenschaftlichen Perspektiven einen wissenschaftlichen Mehrwert erzielen. In der gegenwärtigen Forschung wird zwar immer mehr Wert auf eine gelungene Mensch-Maschine-Interaktion gelegt, in der Technik Vertrauen und Akzeptanz vermitteln, Komplexität reduzieren sowie den Mensch in den Mittelpunkt stellen soll, der kritische Blick auf die Prämissen, impliziten Annahmen und Kontinuitätslinien dieser Konzepte wird aber meist nicht angestrebt.
Die Tagung will daher einen kooperativen Versuch unternehmen die verschiedenen Wissenschaften zu dem Problemkomplex anhand von drei grundlegenden Fragestellungen zum „Faktor Mensch“ in der Mensch-Maschine-Interaktion zusammenarbeiten zu lassen (siehe dazu unter 2.).
Im Mittelpunkt der interdisziplinären Auseinandersetzung steht das Verhältnis vom „(Faktor)Mensch“ zur „Technik“ (u. a. in Form von technischen Schnittstellen) sowohl in verschiedenen gegenwärtig sich rasant entwickelnden Bereichen (Industrie 4.0, Ergonomie, Robotik) als auch in historischen Feldern (Taylorismus, Kybernetik, Automatisierung). Die Tagung will in diesen Wissensfeldern verschiedene Problematisierungen historisch und systematisch aufarbeiten, wobei die klassische anthropologisch-philosophische Frage nach dem „Menschen“ in ihren heterogenen Ausprägungen und Wandlungen mit Blick auf die „Technik“ technikhistorisch, kulturphilosophisch, ethisch, sozial- und technikwissenschaftlich betrachtet werden soll.
Erst eine interdisziplinäre Auseinandersetzung ergibt dabei eine umfassende Analyse des ,Faktors Mensch‘ in der Mensch-Maschine-Interaktion. In der gegenwärtigen Lage einer immer weiter fortschreitenden Digitalisierung und Informatisierung der industriellen Produktion wie auch der Lebenswelt(en), die die Gesellschaft wie das Menschenbild grundlegend verändern, muss es die kultur- und geisteswissenschaftliche Aufgabe sein, die komplexen industrietechnischen Probleme der „Industrie 4.0“ ebenso wie die Mensch-Maschine-Kollaborationen im Alltag reflektierend in ihrem Forschungsfokus zu untersuchen. Hierbei geraten industrielle Artefakte (konventionelle Arbeitsmaschinen (CNC), Assistenzsysteme, Robotik) ebenso in den Blick wie alltägliche Techniken (Smartphones, Software-Agenten, Leitsysteme, Personal Computer, Internet der Dinge), da es meist um soziotechnische Aushandlungsprozesse geht, die das definitorische Verhältnis ,Mensch-Technik‘ betreffen.

Programm

7. Februar 2018, Ruhr-Universität Bochum, Raum FNO 02/40

18:00 Uhr: Keynote: Hartmut Hirsch-Kreinsen: Digitalisierung und Entwicklungsperspektiven von Arbeit
Kommentar: Martina Heßler
!Achtung: Keynote nicht im Blue Square, sondern an der Ruhr-Universität Bochum! Raum FNO 02/40!

8. Februar 2018, Blue Square, Bochum Innenstadt
9:30 Uhr: Christina Brandt/Estrid Sørensen: Begrüßung durch das Centre for Anthropological Knowledge in Scientific and Technological Cultures (Cast)
9:40 Kevin Liggieri: Einführung

1. Panel: Die Stellung des Menschen in der Mensch-Maschine-Interaktion
Chair: Christina Brandt (Cast)
9:45 Uhr: Julia Gruevska: Natürliche Künstlichkeit. Technik in der philosophischen Anthropologie
10:25: Uhr: Hans-Ulrich Lessing: Die Maschine als „Resonanz“ des Menschlichen. Arnold Gehlens Philosophie der Technik
11:00 Uhr: Kaffeepause
11:10 Uhr: Tim Goslar: Die Sprachlosigkeit der Technik: Phänomenologie und Hermeneutik der Technik bei Hans Blumenberg (vorläufig)

11:50 Uhr: Mittagessen

2. Panel: Technische Menschenbilder und „Modelle“ vom Menschen
Chair: Sandra Plontke/Josefine Raasch (Cast)
13:00 Uhr: Bernd Stiegler: Ein neuer Film für einen neuen technischen Menschen
13:40 Uhr: Christian Kehrt: Computer im Cockpit. Zur Geschichte der Fly-by-wire Technologie
14:20 Uhr: Kaffeepause
14:30 Uhr: Oliver Müller: Der ‚menschliche Faktor' in brain-machine interfaces

3. Panel: Mensch vs. Maschine? Ethische, ingenieurwissenschaftliche und ästhetische Perspektiven
Chair: Laura Kocksch/Raphael Hemme (Cast)
15:10 Uhr: Bernd Kuhlenkötter: Arbeitsteilung in der Mensch-Roboter-Kollaboration
15:50: Pause
16:00 Uhr: Robert Weidner: Unterstützungssysteme für eine gelingende Mensch-Maschine-Interaktion
16:40 Uhr: Michael Decker: Zwischen Stör- und Sicherheitsfaktor: Wenn der Mensch technisch handelt
17:20 Uhr: Hans-Joachim Braun: Können Computer kreativ sein? Das Beispiel elektronische Musik.
18:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen

9. Februar 2018, Blue Square, Bochum Innenstadt
4. Panel: Mensch-Maschine-Schnittstellen und Praktiken der Interaktion
Chair: Uwe Wippich (Cast)
10:00 Uhr: Kevin Liggieri: Wie kommt der Mensch in die Technik? Die Anthropologisierung der Technikwissenschaften um 1960
10:40: Uhr: Dawid Kasperowicz: Exo-Selbst und Endo-Sphären: Zu einem medienanthropologischen Konzept der Immersion.
11:10 Uhr: Kaffeepause
11:30: Andreas Kaminski: 'Extending ourselves'? Computersimulation und Machine Learning als wissenschaftliche Instrumente
12:10 Uhr: Prof Dr. Manfred Wannöffel: „Industrie 4.0“. Mitbestimmen – mitgestalten
12:50 Uhr: Verabschiedung

Kontakt

Kevin Liggieri

Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstraße 150

kevin.liggieri@rub.de

http://www.cast.rub.de/
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Veröffentlicht am
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Region(en)
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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