Sharing Heritage: Objekte, Prozesse, Akteure

Sharing Heritage: Objekte, Prozesse, Akteure

Veranstalter
Prof. Dr. Cord Arendes (Universität Heidelberg); PD Dr. Stefanie Samida (Heidelberg School of Education); PD Dr. Katharina Christa Schüppel (Technische Universität Dortmund)
Veranstaltungsort
Technische Universität Dortmund, Campus Stadt im Dortmunder U
Ort
Dortmund
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.04.2018 - 20.04.2018
Deadline
19.01.2018
Von
Stefanie Samida

Weltweit ist die Vermittlung kultureller Bildung als schulische Bildung heute ebenso ein Desiderat wie deren nachhaltige Verankerung in den Curricula der universitären Lehrer/innenbildung. Welche Rolle spielen Erforschung und Vermittlung des kulturellen Erbes in den globalen transkulturellen Gesellschaften? Wer ‚erbt‘ das kulturelle Erbe? Auf welche Weise wird kulturelles Erbe – wie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948) und in den UNESCO‐Welterbe‐Konventionen seit langem formuliert und gefordert – universell zugänglich? Die aktuellen Herausforderungen der Lehrer/innenbildung sind größer denn je. Das europäische Kulturerbejahr 2018 steht unter dem Motto „Sharing Heritage“ (https://sharingheritage.de). Eine gute Gelegenheit, sich diesem Thema unter aktuellen, methodischen und didaktischen Gesichtspunkten zuzuwenden.

Ziel der Tagung „Sharing Heritage: Objekte, Prozesse, Akteure“ – eine Kooperation des Projekts „Kulturelles Erbe interkulturell/DoProfiL“ an der TU Dortmund mit dem heiEDUCATION-Cluster „Kulturelles Erbe“ der Heidelberg School of Education im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung/BMBF – ist es, Expert/innen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und berufspraktischen Handlungsfeldern mit Blick auf das geteilte kulturelle Erbe und seiner Vermittlung miteinander ins Gespräch zu bringen. Das Etablieren kultureller Bildung als schulischer Bildung ist das zentrale Anliegen der geförderten BMBF-Projekte in Dortmund und Heidelberg. Beide Projekte fragen nach den Perspektiven des Konzepts eines weltweit geteilten kulturellen Erbes („shared heritage“) und dessen Vermittlung in heterogenen Kontexten sowie nach den Möglichkeiten, dieses in diversitätssensible Lehr-/Lernformate zu integrieren.


„Sharing Heritage“ ist ein zentraler Begriff in der aktuellen Debatte um die Bewahrung, Erforschung und Vermittlung des weltweit geteilten und zu teilenden materiellen wie auch immateriellen kulturellen Erbes. Die Tagung unterzieht die theoretischen Fundierungen und praktischen Umsetzungen des keineswegs unumstrittenen Konzepts von „Sharing Heritage“ einer kritischen Bestandsaufnahme. Vor dem Hintergrund einer forschungsorientierten Lehrer/innenbildung ist die Aufnahme dieser Diskussionen ein zentrales Element, um Aspekte wie Toleranz, Demokratie, Freiheit und Teilhabe in einer globalisierten Welt angemessen in Bildungsprozesse zu integrieren. Dazu gehören z. B. Konzepte einer kulturell inklusiven Didaktik verschiedener Fächer, die sich mit Kulturerbeaspekten beschäftigen, sowie Fragen zum Umgang mit Kulturerbe, die das Spannungsverhältnis zwischen globalem Erbe und regionalen/lokalen Bildungszusammenhängen thematisieren.

Vor diesem Hintergrund sind drei inhaltlich eng aufeinander bezogenen Sektionen vorgesehen:

1. Die erste Sektion „Objekte“ fragt nach aktuellen Wegen der Erforschung, Bewahrung und Vermittlung des materiellen Kulturerbes unter den veränderten Voraussetzungen von „Sharing Heritage“. Dazu zählen unter anderem Fragen nach geteilten Objektkulturen zwischen Globalität und Lokalität, Praktiken des Sammelns und Wissenschaftsvermittlung in heterogenen Kontexten.

2. Immateriellen Ausdrucksformen von Kultur wie Bräuchen und Ritualen, Handwerkstechniken, performativen Praktiken aller Art (z.B. Musik, Tanz) sowie oralem Wissen wird heute eine hohe gesellschaftliche Relevanz zugeschrieben. Sie stehen im Zentrum der zweiten Sektion „Prozesse“. Anhand des Konzepts eines von allen geteilten und zu teilenden Erbes soll der Bedeutung des immateriellen Kulturerbes für die (trans-)kulturelle Bildung nachgegangen werden. Dem immateriellen Erbe kommt, so die These, speziell in Bildungskontexten wie Schule, Hochschule oder Museum eine immer wichtigere Funktion zu. Zentrale Stichworte in diesem Kontext sind Partizipation, kulturelle Vielfalt, Inter- und Transkulturalität sowie Identitätsbildung und damit sowohl Austausch-/Verstehensprozesse als auch Lehr-/Lernprozesse von und über Kultur.

3. Die dritte Sektion „Akteure“ rückt (noch einmal) dezidiert die aktiv in den Prozessen des „Sharing Heritage“ handelnden Akteure in den Mittelpunkt. Sowohl die Auswahl als auch der spätere Schutz materiellen oder immateriellen Erbes setzt neben staatlichen Stellen/Institutionen und privaten Organisationen immer auch die Mitarbeit von Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Disziplinen voraus. Neben den praktischen Anforderungen an Tätigkeiten in diesem Betätigungsfeld geht es auch um die unterschiedlichen Rollen, die Wissenschaftler/innen in den vielfältigen Aushandlungsverfahren und -prozessen einnehmen (können) und mit denen sie sich jeweils unter (völlig) anderen Vorzeichen in der Öffentlichkeit präsentieren. In diesem Sinne gilt es auch, die Rolle von Lehrer/innen zu thematisieren, die sich dem kulturellen Erbe ebenfalls in wissenschaftlicher wie auch in vermittelnder Absicht annähern müssen. Und nicht zuletzt zählen natürlich auch die Rezipient/innen des geteilten Erbes zur Gruppe der Akteure.

Kosten für die An- und Abreise sowie für die Unterkunft werden übernommen.
Interessent/innen aus einschlägigen Fächern und Fachdidaktiken (Geschichtswissenschaften, Kunstgeschichte, Archäologien, Denkmalpflege, Europäische Ethnologie, Bildungswissenschaften u.a.m.) sowie Praktiker/innen aus dem Bildungsbereich bitten wir um Einsendung von Vorschlägen für 20-minütige Beiträge bis zum

19. Januar 2018.

Die Vorschläge in Form eines Exposés (max 2.500 Zeichen) mit einer kurzen Skizze zur Biographie (max. 1.000 Zeichen) richten Sie bitte an

Stefanie Samida, samida@heiedu.uni-heidelberg.de.

Programm

Kontakt

Stefanie Samida

Heidelberg School of Education, Voßstr. 2, 69115 Heidelberg

samida@heiedu.uni-heidelberg.de

https://hse-heidelberg.de