(un)documented – Was bleibt vom Dokument in der Edition?

(un)documented – Was bleibt vom Dokument in der Edition?

Veranstalter
Kollegiatinnen und Kollegiaten des Graduiertenkollegs 2196 „Dokument – Text – Edition. Bedingungen und Formen ihrer Transformation und Modellierung in transdisziplinärer Perspektive“
Veranstaltungsort
Bergsiche Universität Wuppertal
Ort
Wuppertal
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.10.2018 - 19.10.2018
Deadline
31.12.2017
Von
Bergische Universität Wuppertal

Tontafel, Handschrift, Druck, Typoskript – Eine Vielzahl unterschiedlicher Überlieferungsträger dient Editionen als Gegenstand und Arbeitsgrundlage. Auch wenn nicht in allen Disziplinen das ,Dokument‘ als Fachterminus in Gebrauch ist, kann dieser Begriff durchaus als Sammelbezeichnung für verschiedenstes zu edierendes Überlieferungsmaterial verwendet werden.

Lange Zeit wurden Dokumente jedoch lediglich als reine Textträger wahrgenommen, deren eigenständige Gestalt, Entstehung, Kompilation und Layout über eine meist kurze Beschreibung hinaus wenig Beachtung erfuhr. Beispielsweise besteht ja durchaus die Vorstellung, dass der Vorgang des Edierens aus einer Ablösung der Texte von den Textträgern bestehe und daher mit dem Zurücklassen des Dokuments als solchem im Prozess der Edition verbunden sei. In den letzten Jahren hat sich die Bewertung des Dokuments insbesondere im Zuge der Diskussion um ihre Materialität vornehmlich in der philologischen und kulturwissenschaftlichen Forschung grundlegend geändert. Dadurch wurden neue Perspektiven eröffnet und andere Gegenstände (z.B. Nutzerspuren, Glossen) in den Blick gerückt.

Die zunehmende Herstellung, Bereitstellung und Verarbeitung digitaler Dokumente erweiterte unter anderem die Möglichkeiten der Darstellung und Visualisierung. Denn gerade digitale Editionen präsentieren sich gerne als besonders ,dokumentnah‘. Doch was bedeutet das eigentlich?
Die Tagung „(un)documented – Was bleibt vom Dokument in der Edition?“, die von den Kollegiatinnen und Kollegiaten des DFG-finanzierten Graduiertenkollegs „Dokument – Text – Edition“ veranstaltet wird, möchte sich dieser Frage annehmen und dabei, über die reine Materialitätsdiskussion hinaus, ein möglichst breites Spektrum von Fachdiskursen aufgreifen. Folgende Fragen konkretisieren beispielhaft die Schwerpunktsetzung der Veranstaltung:

- Welche Bedeutung schreiben die einzelnen Fachdisziplinen einem Dokument/Dokumenten zu?
- Wie wirkt sich der Dokumentbegriff auf die editorische Praxis aus?
- Welche Elemente können aus den Konkreta der Überlieferung transportiert werden? Was fällt notwendigerweise, diskreterweise, sinnvollerweise weg?
- Sollten und können materiale Befunde in die Edition aufgenommen werden?
- Welche Rolle spielt die Dokumentation in (digitalen) Editionen? Welche Aspekte des Dokuments berücksichtigt sie, welche nicht?

Als Keynote-Speaker konnte Prof. Johnny Kondrup gewonnen werden.

Wir laden Forschende aller Fachrichtungen (v.a. der historisch-philologisch arbeitenden Fächer und Medienwissenschaftler, gerne auch mit interdisziplinärem Zugriff) herzlich ein, sich mit einem etwa 20 bis 30-minütigen Vortrag an diesen Diskussionen zu beteiligen. Die Tagungssprache ist Deutsch (Vorträge sind auch auf Englisch möglich). Wir bitten um Einreichung eines Abstracts im Umfang von maximal 500 Wörtern zusammen mit einem kurzen Lebenslauf und Kontaktdaten (Email, Telefon, Postadresse) bis zum 31. Dezember 2017. Die Veröffentlichung von Beiträgen in einem Tagungsband ist geplant. Reise- und Übernachtungskosten der Referenten werden übernommen.

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Clay tablets, manuscripts, prints, typescripts – A multitude of media forms serve as the subject and basis for work on editions. Even if “document” is not used as a technical term within every discipline, this term can be used as a collective descriptor for the different types of material to be edited for a variety of traditions.

For a long time, documents were regarded as merely carriers or containers of texts, whose individual form, origins, compilation and layout often received little attention aside from a brief description. For example, the idea certainly persists, that the process of editing consists of separating the text from its carrier, and therefore the associated abandonment of the document as such is connected with the making of an edition. In recent years, this valuation of documents has undergone a fundamental change, especially in the course of the discussion of their materiality within philological and cultural studies research. Due to this change, new perspectives have opened up and other objects of research (e.g., users’ marks, glosses, etc.) have been brought back into view.

The increase in the production, supply, and processing of digital documents has expanded, among other things, the possibilities for representation and visualization. Thus digital editions already present themselves as especially “document oriented.” However, what does this actually mean?
The conference "(un)documented - What remains of the document in the edition?", organized by the doctoral students of the DFG-funded graduate programme "Document - Text - Edition", would like to take on this question and thereby, beyond just the discussion of materiality, take up the broadest possible spectrum of specialist discourse. The following questions exemplify the main focus of the meeting:

- What significance do particular disciplines attribute to a document/documents?
- What effect does the conceptualization of the document have upon editorial practice?
- Which elements can be carried over from the material realities of the tradition into an edition? What is necessarily, discreetly, and/or reasonably left out?
- Can, and should, material findings be included in an edition?
- What role does documentation play in (digital) editions? Which aspects are considered?

Potential keynote speakers include Prof. Johnny Kondrup.

We cordially invite researchers of all fields (especially those from the historical-philological disciplines and media scientists; interdisciplinary topics are welcome) to participate in these discussions with a 20-30 minute presentation. The language of the conference is German (presentations in English are also possible). Please submit an abstract of no more than 500 words, together with a short CV and contact details (email, telephone, postal address) by 31 December 2017. The publication of a conference volume is planned. Travel and lodging expenses will be covered for selected speakers.

Programm

Kontakt

Oliver Humberg
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstr. 20
42119 Wuppertal
humberg@uni-wuppertal.de
Tel.: 0202 439 5203

https://www.editionen.uni-wuppertal.de
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung