Familienförmigkeit? – Zur Geschichte und Gegenwart pädagogischer Institutionen und Organisationen

Familienförmigkeit? – Zur Geschichte und Gegenwart pädagogischer Institutionen und Organisationen

Veranstalter
Arbeitskreis Historische Familienforschung (AHFF) der Sektion Historische Bildungsforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)
Veranstaltungsort
Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg, Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.07.2018 - 07.07.2018
Deadline
30.11.2017
Website
Von
Prof. Dr. Carola Groppe

Die Familie wird aktuell vielfach als Organisationsmodell und ideologische Ressource herangezogen. Von Unternehmen als großen Familien ist in deren corporate identity oftmals die Rede, ebenso wie bei Vereinen oder NGOs. Dabei scheint sich die Familie insbesondere zur Legitimierung pädagogischer Ziele und Reformen und als Organisationsmodell pädagogischer Institutionen und Organisationen zu eignen. Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Kindertagesstätten und Freizeitorganisationen beschreiben sich vielfach als familienähnliche Einrichtungen. Nachdem ein Workshop des Arbeitskreises Historische Familienforschung (AHFF) im Januar 2017 an der Universität Hildesheim erste produktive inhaltliche Perspektiven des Themas erörtert hat, möchte der Arbeitskreis nun am 6. und 7. Juli 2018 auf einer größeren öffentlichen Tagung an der Helmut Schmidt-Universität in Hamburg die Frage diskutieren, inwiefern mit einer positiven Bezugnahme pädagogischer Institutionen und Organisationen auf die Familie eine Neuerung vorliegt oder ob sich hier längerfristige Entwicklungen, historische Brüche oder auch historische Epochalisierungen nachweisen lassen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es sich dabei um nationale oder internationale Entwicklungen handelt. Die Tagung möchte einerseits neue historische Forschungsperspektiven eröffnen, andererseits aktuelle Problemstellungen und Entwicklungen aufnehmen, diese in ihren unterschiedlichen Dimensionen analysieren und sie in einen historischen Zusammenhang stellen. Die Tagung ist deshalb offen für historische wie aktuelle Vorträge sowie neben national fokussierten Vorträgen für solche, welche der Frage der Familienförmigkeit in international-vergleichender oder transnationaler Perspektive nachgehen.
Die mit dem Thema verbundenen historischen Fragestellungen sind aber keineswegs nur zeitgeschichtlich, sondern es ergeben sich Forschungsperspektiven für alle historischen Epochen. In den Beiträgen können daher sehr verschiedene Ebenen und institutionelle Bereiche thematisiert werden: So lässt sich zum Beispiel die Frage nach der Familienförmigkeit, national und international, für unterschiedliche Schultypen und -formen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert: Elementar- und Pflichtschule, weiterführende Schultypen, Halbtagsschule und Internat. Gleichermaßen ergeben sich neue Forschungsperspektiven für die Hauslehrererziehung oder – ohne bürgerliches Familienideal – für Erziehungs- und Bildungsprozesse in europäischen Feudalgesellschaften. Auch für Fürsorgeeinrichtungen und Freizeitorganisationen für Kinder und Jugendliche in Europa und weltweit ist Familienförmigkeit historisch und aktuell ein Forschungsthema. Zudem stellt sich die Frage nach dem historischen und aktuellen Verhältnis von Familienförmigkeit und pädagogischer Professionalität. Nähern sich die Rollenmuster in öffentlichen pädagogischen Institutionen und Organisationen und diejenigen in Familien dann einander an? Verbirgt sich dahinter gegebenenfalls eine wachsende Kritik und Distanz gegenüber öffentlichen pädagogischen Institutionen und Organisationen?
Die Tagung ist offen für die ganze Breite disziplinärer und methodischer Zugänge zum Thema. Wünschenswert sind auch Beiträge, die konzeptuelle oder theoretische Aspekte des Themas „Familienförmigkeit“ in den Mittelpunkt stellen.
Die Vorträge sollen einen Umfang von 30 Minuten nicht überschreiten. Bitte reichen Sie bis spätestens 30. November 2017 ein kurzes Exposé ein. Schicken Sie Ihren Vorschlag per e-Mail an Prof. Dr. Carola Groppe, Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg (groppe@hsu-hh.de) (Tel.: 040/6541-2854)

Programm

Kontakt

Prof. Dr. Carola Groppe
Professur für Erziehungswissenschaft, insbesondere Historische Bildungsforschung
Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften
Helmut-Schmidt-Universität, UniBw Hamburg
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg
Mail: groppe@hsu-hh.de
Tel.: 040/6541-2854