Reformationen finden Stadt

Reformationen finden Stadt

Veranstalter
Südwestdeutscher Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung e.V., in Zusammenarbeit mit dem Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg, dem Evangelischen Forum St. Anna und dem Stadtarchiv Augsburg
Veranstaltungsort
Evangelisches Forum St. Anna bzw. Stadtarchiv Augsburg
Ort
Augsburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.11.2017 - 19.11.2017
Von
Stephan Sander-Faes

Noch eine Tagung zu „der Reformation“? Nach einem Jahrzehnt Luther-Feierlichkeiten?—Wieso?

Die Antwort ist einfach: weil „die Reformation“ kein singuläres Ereignis war, sondern gleichsam unter diesem Begriff eine Vielzahl von Strömungen zusammengefasst angedeutet werden, und um dieser inhaltlichen Vielfalt gerecht zu werden, ist eine Konferenz zu den europäischen Reformationen auch am Ende der „Luther-Dekade“gerechtfertigt. Die diesjährige 56. Arbeitstagung des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung bringt zu diesem Zweck namhafte Expert/innen und Nachwuchsforschende zusammen, um eben jene Vielfalt—auch konzeptionell und methodisch—zu diskutieren. Daher stehen von 17.-19. November 2017 in Augsburg neben der Luther’schen Reformation besonders Aspekte der Koexistenz und des Widerstreits in den polykonfessionellen Städten Europas ebenso wie auch Fragen nach deren Praktiken, Medien und kommunikativen Aspekten im Fokus. Eine eigene Sektion widmet sich schließlich der durchaus als zum Teil sehr selektiv zu bezeichnenden Rezeptionsgeschichte der europäischen Reformationen.

Programm

Freitag, 17. Nov. 2017 - Evangelisches Forum St. Anna

18:00 Uhr: Begrüßung (Bernd Roeck, Zürich; Stephan Sander-Faes, Zürich)
18:15 Uhr: Grußworte (Bürgermeister Dr. Stefan Kiefer)
18:30-18:45 Uhr: Einführung (Stephan Sander-Faes, Zürich)
18:45-19:45 Uhr: Die Stadt als reformatorisches Ereignis. Überlegungen zur Emergenz der Reformation (Markus Sandl, Konstanz)

Samstag, 18. Nov. 2017 - Evangelisches Forum St. Anna

9:00-10:30 Uhr—Sektion 1: "Mit- und Nebeneinander"
9:00-9:30 Uhr: Verflechtung – Transformation – Konflikt. Die Fremdengemeinden im städtischen Raum Londons und Canterburys, (Ulrich Niggemann, Augsburg)
9:30-10:00 Uhr: Florenz, Münster, Moskau. das Neue Jerusalem im Europa der Reformationen (Damien Tricoire, Halle/Saale)
10:00-10:30 Uhr: Die langsame Reformation. Mühlhausen als paritätische Reichsstadt, 1556-1566 (Thomas Lau, Fribourg)

10:30-11:00 Uhr: Kaffeepause

11:00-12:30 Uhr—Sektion 2: "Reformationen als Transformationen"
11:00-11:30 Uhr: Prag im langen 16. Jahrhundherts – eine kompliziert multikonfessionelle Stadt (Jiří Pešek, Prag)
11:30-12:00 Uhr: Stadt und Reformation – Gegenreformation und Stadt. Das vernachlässigte Kapitel der Stadtgeschichte der österreichischen Länder in der Frühen Neuzeit (Rudolf Leeb, Wien)
12:00-12:30 Uhr: „nach ungnad handeln unangesehen irer privilegien“. Stadt, Stadtherr und Konfessionskonflikt (Hans-Joachim Hecker, München)

12:30-14:00 Uhr: Mittagspause

14:00-15:30 Uhr—Sektion 3: "Medien"
14:00-14:30 Uhr: Stadt und Bildersturm: Herrschaftsbedrohung und Transformationsprozesse (Sergiusz Michalski, Tübingen)
14:30-15:00 Uhr: Flugschrift und Expertentum: Wie kam der ehrwürdige Rat zu reformatorischen Ideen? (Jan-Friedrich Mißfelder, Zürich)
15:00-15:30 Uhr: Kompositorische Reaktionen auf die Reformation im südwestdeutschen Raum (Judith Haug, Istanbul)

15:30-16:00 Uhr Kaffeepause

16:00-17:30 Uhr—Sektion 4: "Kommunikation"
16:30-17:00 Uhr: Gelehrtensprache oder allgemeines Bildungsgut? Der Unterricht in der griechischen Sprache im höheren Bildungswesen süddeutscher Reichsstädte im 16. Jahrhundert (Wolfgang Mährle, Stuttgart)
17:00-17:30 Uhr: Kommunikation und Kompromiss. Die Oberlausitzer Sechsstädte im 16. Jahrhundert (Martin Christ, Oxford)
17:30-18:00 Uhr: Grenzen der Sinne – Grenzen der Kommunikation. Sinnesgeschichtliche Perspektiven auf die städtische Reformation (Philip Hahn, Tübingen)

Sonntag, 19. Nov. 2017 - Evangelisches Forum St. Anna

9:00-10:30 Uhr—Sektion 4: "Interpretationen"

9:00-9:30 Uhr: Zwischen protestantischer Ethik und kapitalistischem Geist. Gedanken zu Max Webers Kritik des okzidentalen Rationalismus (Christian Marty, Zürich)
9:30-10:00 Uhr: Von der Reformation zur konfessionslosen Kulturepoche: Ferdinand Tönnies über den Protestantismus (Alexander Wierzock, Berlin)
10:00-10:30 Uhr: Respublica Christiana, Nation, Haushalt - Katharina von Bora als Fokus für Gemeinwesenkonstruktionen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart (Gabriele Jancke, Berlin)

Abschlussveranstaltung - Stadtarchiv Augsburg
11:00-12:00 Uhr: Vorstellung der 9 Luther-Originale des Augsburger Stadtarchivs (Michael Cramer-Fürtig, Augsburg)
12:00-13:00 Uhr—Roundtable: "Reformation Studies, quo vadis?"
12:00-13:00 Uhr: Zusammenfassung (Stephan Sander-Faes, Zürich); Diskussion

13:00 Uhr: Ende der Tagung

Kontakt

Stephan Sander-Faes

Historisches Seminar, Universität Zürich
Karl Schmid-Strasse 4, 8006 Zürich
+41 44 634 38 61

stephan.sander@hist.uzh.ch

http://www.hist.uzh.ch/de/fachbereiche/neuzeit/lehrstuehle/roeck/swak2017.html