Zeitzeug/innen im Gespräch – Erfahrungen und Schicksale deutscher Jüdinnen/Juden im Nationalsozialismus // Henry Wuga: Ein Nürnberger aus Glasgow

Zeitzeug/innen im Gespräch – Erfahrungen und Schicksale deutscher Jüdinnen/Juden im Nationalsozialismus // Henry Wuga: Ein Nürnberger aus Glasgow

Veranstalter
Jüdisches Museum Berlin
Veranstaltungsort
W. M. Blumenthal Akademie, Saal 
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin (gegenüber dem Museum)
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.10.1989 -
Von
Sascha Perkins

Zu Beginn der Auftaktveranstaltung werden Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm "Kindertransport – In eine fremde Welt" (Warner Bros., 2000) gezeigt. Daran anschließend folgt ein moderiertes Gespräch mit dem Zeitzeugen Henry Wuga.

Henry Wuga wurde 1924 in Nürnberg geboren. Sein Vater stammte aus einer katholischen, seine Mutter aus einer jüdischen Familie. Henry Wuga wurde jüdisch erzogen. Nachdem er in Deutschland mit 14 Jahren die Schule verlassen musste, begann er eine Lehre als Koch im koscheren Hotel »Tannhäuser« in Baden-Baden. Im Mai 1939 konnte er mit einem Kindertransport nach Schottland fliehen, wo er nach Kriegsbeginn als »feindlicher Ausländer« interniert wurde.
Nach zehn Monaten Internierungshaft auf der Isle of Man wurde Henry Wuga im Frühjahr 1941 entlassen. Zurück in Glasgow besuchte er den »Refugee Club«. Dort traf er auf Gleichgesinnte und lernte seine spätere Frau Ingrid Wolff kennen. Henry und Ingrid heirateten im Dezember 1944. Henry Wugas Vater war 1944 gestorben, seine Mutter war deshalb nicht mehr durch ihren nichtjüdischen Ehemann geschützt. Im Januar 1945 versteckte sie sich im Umland von Nürnberg und erlebte dort das Kriegsende.

Programm

Für die Reihe Zeitzeug/innen im Gespräch hat das Jüdische Museum Berlin sechs Zeitzeug/innen eingeladen, einem breiteren Publikum über ihre Schicksale während der Zeit des Nationalsozialismus zu berichten. Alle sechs Personen sind zudem Stifter des Hauses, die dem Museum Dokumente, Fotografien und Objekte ihrer Familien geschenkt haben. Alle repräsentieren mit ihren Biografien unterschiedliche Orte und Erfahrungen des Überlebens: als Zwangsarbeiter/innen, im Konzentrationslager, als Untergetauchte, auf der Flucht und in der Emigration.

Den Gesprächen werden Präsentationen vorangestellt, die einen einleitenden Blick auf das Schicksal der jeweiligen Zeitzeug/innen bieten: Lesungen von autobiografischen Texten, Ausschnitte aus Filmen, oder die Vorstellung von gestifteten Objekten, Dokumenten und Fotografien. Daran anschließend folgen die moderierten Gespräche.

Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Sparkasse.

Kontakt

Jüdisches Museum Berlin

Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin

presse@jmberlin.de

https://www.jmberlin.de/zeitzeugen-im-gespraech-henry-wuga