Frühneuzeitliche Wissenswelten und Sammlungen in Norddeutschland

Frühneuzeitliche Wissenswelten und Sammlungen in Norddeutschland

Veranstalter
Arbeitskreis Frühe Neuzeit der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen
Veranstaltungsort
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.11.2017 -
Deadline
30.10.2017
Website
Von
Wencke Hinz, M.A. (Sprecherin des AK Frühe Neuzeit/ HiKo Niedersachsen und Bremen)

Der Arbeitskreis Frühe Neuzeit der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen lädt Sie herzlich zur diesjährigen Herbsttagung am 24. November 2017 von 10.30 bis 17.30 Uhr in die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover (Waterloostraße 8, 30169 Hannover) ein.

Unter dem Thema "Frühneuzeitliche Wissenswelten und Sammlungen in Norddeutschland" stehen insbesondere die thematischen Schwerpunkte "Genese", "Innovation", "Interaktion" sowie "Arkanisierung und Öffentlichkeit" im Fokus der Tagung, die anhand zentraler Beispiele präsentiert werden sollen.

Erstmals wird die gängige Struktur der Herbsttagung durch ein offeneres Diskussionsformat in Anlehnung an die aktuellen Entwicklungen der Tagungs- und Diskussionskultur ersetzt.
Den einzelnen Themenschwerpunkten werden dabei verschiedene historische Beispiele zugeordnet, die nach einer kurzen Vorstellung und jeweils begleitet von einem fachkundigen Moderator im Gesamtplenum hinsichtlich ihres Erkenntniswertes für das Tagungsthema offen und ausgiebig diskutiert werden sollen.

Um ein vielgestaltiges, anregendes Diskussionsformat zu garantieren, bitten wir alle Interessenten weitere Beispiele zu den einzelnen Themenschwerpunkten bis zum 30. Oktober 2017 an die Sprecher des Arbeitskreises (h.dueselder@museumlueneburg.de / Brage.BeiderWieden@nla.niedersachsen.de) zu schicken.

Ein exemplarisches Beispiel finden Sie unter "Programm".

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Heike Düselder, Dr. Brage Bei der Wieden und Wencke Hinz, M.A.

Programm

„Arkanisierung und Öffentlichkeit“: Die Erskeinsche Aktensammlung (Stader Reichsarchiv) im Niedersächsischen Landesarchiv – Standort Stade (Rep. 32), vorgestellt von Beate-Christine Fiedler, Stade
Moderation: Achatz von Müller, Lüneburg

Die Erskeinsche Sammlung enthält überwiegend Aktenbeute, die Alexander Erskein (1598-1656) in seiner Funktion als schwedischer Kriegskommissar im Dreißigjährigen Krieg seit 1632 an verschiedenen Stationen machte, vor allem in Prag. Seit 1651 war Erskein in Bremen-Verden tätig, wo er zunächst als Kommissionsmitglied die schwedische Regierung einrichtete und seit 1653 das Präsidentenamt ausübte. Nicht weit von Stade entfernt baute er ein kleines Lustschloss (Erskeinschwinge), in dem er neben einer umfangreichen Bibliothek auch die Archivalien-Sammlung aufbewahrte, die nach seinem Tod in das Schwedische Regierungsarchiv in Stade gelangte.
Die geraubten Akten dienten vorrangig dem Zweck, hinter Staatsgeheimnisse zu kommen, um für die schwedische Krone nützliche Kenntnisse zu erhalten. Sicherlich lag auch ein großes persönliches Interesse zugrunde. Erskein selbst formulierte es gegenüber dem Hamburger Pastor Johann Balthasar Schupp folgendermaßen:
„Der Raub, den ich im Teutschen Lande gethan habe, der ist ein Brieff-Raub. Wann wir mit der Armee an einen Ort, sonderlich in ein Closter oder Jesuiter-Collegium kamen, habe ich alsobald geeilet nach dem Archiv zu und habe alle Briefe eingepacket. Wann ich dann Zeit gehabt, habe ich sie durchgelesen, dadurch bin ich hinter so viele Arcana, hinter so viel Stücklein kommen, daß ihr es nicht wohl glauben könnet.“

Kontakt

whinz.hist@gmx.de


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