Spätestens seit den 1980er Jahren ist es in geschlechtergeschichtlichen Arbeiten üblich, den Forschungsgegenstand ‚Geschlecht' differenzierter zu reflektieren. Was ist gemeint, wenn zum Beispiel von Frauen und Weiblichkeit(en) oder von Männern und Männlichkeit(en) die Rede ist – und welches Verständnis von Geschlechterordnung(en) liegt dieser Einteilung zugrunde?
Zudem ist es angebracht, Geschlechtervorstellungen mit queerer Perspektive methodisch-theoretisch zu überdenken. Queere Ansätze darüber hinaus als normativen Maßstab für frühere Geschlechtersysteme anzunehmen wäre jedoch anachronistisch. Ebenso problematisch wäre es, ‚Männlichkeit‘ und ‚Weiblichkeit‘ als historisch durchaus wirkmächtige Kategorien aufzulösen. Aufgabe der Geschlechtergeschichte ist es vielmehr, diese Kategorien aufzugreifen, sie in ihrer Historizität zu analysieren und kritisch zu reflektieren.
Im Rahmen des Workshops „Historische Dimensionen von Geschlecht“, der von der Hamburger Gruppe der Studierenden und Young Professionals (SYP) in der AG Angewandte Geschichte/Public History im VHD organsiert wird, soll diese Thematik eingehender diskutiert und darüber nachgedacht werden, wie sich geschlechterorientierte Studien für die Geschichtswissenschaft theoretisieren und umsetzen lassen.
Der Workshop richtet sich an Studierende und Young Professionals und hat primär das Ziel, Geschlecht in seiner Historizität interdisziplinär zu beleuchten und zu hinterfragen.
Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 7. Oktober 2017 per Mail an SYP-hh@web.de. Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.