Die Partei hat immer recht! Anspruch, Wirklichkeit und Aufarbeitung der kommunistischen Parteien in der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen ab 1970

Die Partei hat immer recht! Anspruch, Wirklichkeit und Aufarbeitung der kommunistischen Parteien in der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen ab 1970

Veranstalter
Deutsches Polen-Institut, Darmstadt: Julia Röttjer M.A. (Deutsches Polen-Institut, Darmstadt) und Jakub Szumski M.A. (Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau)
Veranstaltungsort
Deutsches Polen-Institut, Darmstadt, Marktplatz 15, Residenzschloss, 64283 Darmstadt
Ort
Darmstadt
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.12.2017 - 09.12.2017
Deadline
07.08.2017
Von
Röttjer, Julia; Szumski, Jakub

Der 100. Jahrestag der Oktoberrevolution 1917 lenkt die Aufmerksamkeit der historischen Forschung und der Öffentlichkeit nicht nur auf die geschichtliche Aufarbeitung des Kommunismus in der Sowjetunion. Auch die Geschichte der unterschiedlichen Prägungen des Kommunismus, der kommunistischen Parteien und der von ihnen bestimmten Politik in den Staaten und Gesellschaften Ostmittel- und Osteuropas ist eng mit diesem Jahrestag verbunden.

Dieser Workshop widmet sich den Erfahrungen in den letzten zwei Dekaden der kommunistischen Herrschaft in Deutschland und Polen und stellt die kommunistischen Parteien in den Mittelpunkt: die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) und die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PVAP). Galten die frühen 1970er Jahre in der DDR und in Polen als Zeit von Stabilität, so waren die 1980er Jahre eine Dekade des politischen und wirtschaftlichen Niedergangs. Doch was bedeuteten diese Zuschreibungen konkret aus einer Innensicht der kommunistischen Parteien sowie in ihrem gesellschaftlichen Kontext?

Ziel dieses Workshops ist es, einen Dialog zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem dynamischen und interdisziplinär aufgestellten Feld der Parteienforschung zu befördern, um die Funktionen der kommunistischen Parteien im Machtgefüge der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen zu diskutieren. Es soll ein differenziertes Bild vom Innenleben der Parteien, von den Beziehungen zwischen Partei, Staat und Gesellschaft und schließlich vom Niedergang der staatssozialistischen Parteien entworfen werden. Dabei sollen nicht nur politik-, sondern auch sozial- und kulturgeschichtliche Dimensionen berücksichtigt werden. So kann der postulierte Anspruch der Parteien auf Allmacht und innere Einheit in ein aufschlussreiches Spannungsverhältnis zu den Ausprägungen historischer Wirklichkeiten gesetzt werden. Es wird unter anderen nach folgenden Themen gefragt:

- Geschichte, Gegenwart, Ansätze und Perspektiven der Forschung zur SED und zur PVAP,
- Innenleben der Parteien seit den 1970er Jahren (Strukturen, Fraktionen, Spaltungen, Interessengruppen),
- Wechselwirkungen im Geflecht Partei-Staat-Gesellschaft,
- Krisen, Niedergang und Auflösungserscheinungen der SED und PVAP in den 1980er Jahren.

Der von der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Workshop findet vom 8. bis 9. Dezember 2017 in Darmstadt am Deutschen Polen-Institut statt, mit einer öffentlichen Gesprächsveranstaltung am 8. Dezember. In den Räumen des Instituts wird begleitend die Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ der Bundesstiftung Aufarbeitung gezeigt (25.10.-15.12.2017). Als Kommentatoren und Sprecher sind u.a. Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej (Warschau) sowie Prof. Dr. Martin Sabrow (Berlin/Potsdam – angefragt) vorgesehen.

Die Veranstalter erhoffen sich von den eingereichten Themen innovative Fallstudien, vergleichende oder synthetische Beiträge (Redezeit: 20 Minuten) zu diesen und weiterführenden Fragen von Forscherinnen und Forschern aus Polen, Deutschland und weiteren Ländern. Die Arbeitssprache ist Deutsch. Bitte bewerben Sie sich mit einem Abstract (300 Wörter) und einem Kurzlebenslauf bis zum 07.08.2017 an roettjer@dpi-da.de. Eine Bestätigung über die Annahme Ihrer Präsentation erhalten Sie im Anschluss schnellstmöglich. Reise- und Unterkunftkosten werden vom Deutschen Polen-Institut durch die Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur getragen.

Organisatoren: Julia Röttjer M.A., Jakub Szumski M.A.

Programm

Kontakt

Julia Röttjer M.A.

Deutsches Polen-Institut, Darmstadt, Marktplatz 15, Residenzschloss, 64283 Darmstadt

+49-6151-420223

roettjer@dpi-da.de

http://www.deutsches-polen-institut.de/termine/aktuell/