In den Westen gehen oder bleiben? Am Donnerstag, den 6. Juli 2017 beschäftigt sich ein Filmabend im AlliiertenMuseum mit einer Frage, die in den Jahrzehnten des Kalten Krieges in vielen ostdeutschen und mitteleuropäischen Familien diskutiert wurde. Im Begleitprogramm der Sonderausstellung „100 OBJEKTE. Berlin im Kalten Krieg“ ist an diesem Abend die Tragikomödie „Die Reise mit Vater“ zu sehen, die im November 2016 in die Kinos kam. In dem Film verarbeitet die Regisseurin Anca Miruna Lăzărescu die Erlebnisse ihres Vaters und Großvaters und beschreibt die unterschiedlichen Vorstellungen von Sozialismus in Rumänien, der DDR und der Bundesrepublik. Zur Einführung in den Kinoabend spricht die Regisseurin selbst über den familiengeschichtlichen Hintergrund des Films und ordnet diesen in den historischen Kontext ein.
Die beiden Brüder Mihai und Emil aus dem rumänischen Arad begeben sich mit ihrem schwerkranken Vater auf die Reise in die DDR, wo dieser sich eigentlich einer lebens-rettenden Operation unterziehen soll. In den Wirren des Prager Frühlings 1968 strandet die Familie dabei jedoch in Ost-Deutschland. Die Grenzen zur Tschechoslowakei sind dicht, die Heimreise scheint unmöglich. Ein Transitvisum für die Bundesrepublik stellt die völlig unvorbereitete Familie aus dem sozialistischen Rumänien plötzlich vor die Frage, ob sie über Österreich und Jugoslawien nach Rumänien zurückkehren oder im Westen bleiben soll.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Sonderausstellung "100 OBJEKTE. Berlin im Kalten Krieg" ist an diesem Abend bis 19 Uhr geöffnet.
Beginn 19:00 Uhr