GWZO-Ringvorlesung „Orientalische Frage und Polnische Frage: Das östliche Europa in den internationalen Beziehungen des ‚langen‘ 19. Jahrhunderts“

GWZO-Ringvorlesung „Orientalische Frage und Polnische Frage: Das östliche Europa in den internationalen Beziehungen des ‚langen‘ 19. Jahrhunderts“

Veranstalter
Prof. Dr. Stefan Troebst, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO); Dr. Adamantios Skordos,Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
Veranstaltungsort
GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4-6, D-04109 Leipzig
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.04.2017 - 21.06.2017
Website
Von
Prof. Dr. Stefan Troebst, Dr. Adamantios Skordos

Die Ringvorlesung behandelt zwei im östlichen Europa verortete Konfliktknoten als bedrohliche Destabilisierungsfaktoren für die 1815 im Wiener Kongress geschaffene europäische Friedensordnung. Zum einen veranlasste die ununterbrochene Präsenz der Orientalischen Frage als Sonderproblem auf der Tagesordnung der internationalen Politik die zeitgenössischen Krisenmanager, alte Prinzipien und Strategien der internationalen Konfliktbewältigung aufzugeben und neue Lösungsansätze zu konzipieren. Diese waren von erheblicher völkerrechtlicher Tragweite. Sie reichten von der Aufnahme des Osmanischen Reiches in die europäische Völkerrechtsgemeinschaft 1856 bis hin zur Verknüpfung der Anerkennung von Staaten mit Auflagen und Konditionen in der Berliner Kongressakte von 1878. Zum anderen spielte die Polnische Frage, die gleichfalls das europäische Gleichgewicht gefährdete, eine ähnlich wichtige Rolle. Bei den Wiener Verhandlungen von 1814/1815 stellte sie – in Verbindung mit der Sachsen-Frage – einen der Hauptstreitpunkte auf dem Kongress dar. Die Polnische und die Orientalische Frage gehörten überdies zu den am meisten kontroversen Themen der ein Epochenende markierenden Pariser Friedenskonferenz von 1919/1920. In der Vortagsreihe soll die Frage nach einer Interdependenz zwischen den beiden Konfliktknoten im Mittelpunkt stehen.

Programm

12. April
Prof. Dr. Winfried Baumgart (Mainz)
Der Krimkrieg und der Friede von Paris 1856 im Kontext der Orientalischen Frage

26. April
Dr. Fabian Klose (Mainz)
„Une question d’humanité“ – Humanitäre Interventionen im Spiegel der Orientalischen Frage

3. Mai
Prof. Dr. Dariusz Kołodziejczyk (Warschau)
Parallel Lifes of Poland and Turkey in the 18th and 19th centuries: The two “Sick Men of Europe” between St. Petersburg and Berlin

24. Mai
Prof. Dr. Kerstin Jobst (Wien)
Die Schwarzmeerregion und die Orientalische Frage

31. Mai
Prof. Dr. Hans Henning Hahn (Oldenburg)
Die Polnische Frage auf dem Wiener Kongress (1814¬–1815)

14. Juni
Prof. Dr. Holly Case (Providence/Wien)
Combine to Solve: The Eastern and Polish Questions in the Age of Questions

21. Juni
Prof. Dr. Stefan Rohdewald (Gießen)
Polen-Litauen in Russland und das Osmanische Reich im 19. Jahrhundert:
Aspekte einer überregionalen Verflechtungsgeschichte

Kontakt

Dr. Adamantios Skordos

Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

Leibniz Institute for the History and Culture of Eastern Europe (GWZO)

Specks Hof (Eingang A)
Reichsstraße 4-6
D-04109 Leipzig