Lernen aus Biographien. Archivpädagogische Zugänge zur NS-Vergangenheit. 31. Archivpädagogenkonferenz

Lernen aus Biographien. Archivpädagogische Zugänge zur NS-Vergangenheit. 31. Archivpädagogenkonferenz

Veranstalter
Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA) in Kooperation mit dem International Tracing Service (ITS)
Veranstaltungsort
Bürgerhaus Bad Arolsen, Rathausstraße 3
Ort
Bad Arolsen
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.05.2017 - 20.05.2017
Deadline
05.05.2017
Von
Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im VdA - Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.

Das Lernen aus Biographien ist in der historischen Bildungsarbeit, insbesondere über die Zeit des Nationalsozialismus, weit verbreitet. Die Beschäftigung mit historischen Biographien ermöglicht Lernenden die Herstellung eines Bezugs zu ihrer Lebenswelt, kann Empathie fördern und die Auseinandersetzung mit der Geschichte und menschlichem Handeln in Vergangenheit und Gegenwart vertiefen.
Ausgehend von der Dokumentensammlung des ITS mit personenbezogenen Quellen zu den Opfern des NS-Regimes und den Überlebenden richtet die Tagung ihren Fokus auf das Lernen aus Biographien über die NS-Vergangenheit und deren Folgen. Neben direkten Überlieferungen der Überlebenden selbst bieten personenbezogene Verwaltungsunterlagen aus der NS-Zeit und aus der Zeit nach der Befreiung eine zentrale Quelle für die historische Bildung mit Biographien. Diese Quellen, die in zahlreichen Archiven disparat überliefert sind, gewinnen insbesondere vor dem Hintergrund des zeitlichen Abstands zur NS-Zeit und des damit zusammenhängenden Generationenwechsels zunehmend an Bedeutung. Die Quellen ermöglichen es im Sinne eines „forschenden Lernens“ nicht nur, Biographien von ehemals Verfolgten und ihr Leiden zu rekonstruieren und die Nachwirkungen für die Überlebenden zu begreifen, sondern geben auch Einblicke in das Verwaltungshandeln, in das NS-Terrorsystem und die antisemitische und rassistische Verfolgung. Zugleich wird die Konferenz Möglichkeiten und Grenzen der pädagogischen Arbeit mit personenbezogenen zeithistorischen Dokumenten allgemein diskutieren. Ein Beitrag zur Biographiegeschichte aus der Zeit der DDR mit Quellen der Stasi-Unterlagenbehörde soll hierfür den Blick weiten.
Neben der Diskussion dieser inhaltlichen Fragen versteht sich die Konferenz auch als Forum, um Kontakte zu knüpfen, eigene Projekte zu planen und Kooperationen vorzubereiten. Sie richtet sich an alle, die in Archiven, Museen, Gedenkstätten und Bibliotheken in der Vermittlung historischer Themen tätig sind, an Lehrerinnen und Lehrer sowie an Studierende. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Programm

Vorprogramm
Donnerstag 18.5.
Ab 9.00 Uhr Möglichkeit zur Recherche beim ITS (Große Allee 23)
19.30 Uhr Gemeinsames Abendessen: O´Mythos Griechisches Restaurant (Bahnhofstraße 15)

Freitag 19.5.
Ab 9.00 Uhr Möglichkeit zur Recherche beim ITS (Große Allee 23)
10.00 – 12.00 Uhr Vorstellung der historischen Hintergründe, der Tätigkeitsfelder und der Archivbestände des ITS, anschl. Vorstellung der Digitalisierung beim ITS sowie Einblick in das Archiv

Archivpädagogenkonferenz (Bürgerhaus Bad Arolsen, Rathausstraße 3, Nähe Große Allee)

Freitag 19.5.
13.00 Uhr Begrüßung: Dr. Annekatrin Schaller, Leiterin des Arbeitskreises
Grußwort: Floriane Hohenberg, Direktorin des ITS
Moderation: Dr. Akim Jah
13.15 –14.45 Uhr Ingolf Seidel (Webportal „Lernen-aus-der-Geschichte.de“ der Agentur für Bildung - Geschichte, Politik und Medien e.V., Berlin): Lernen aus Biographien? Zu Zielen, Möglichkeiten und Herausforderungen der pädagogischen Arbeit mit Lebensgeschichten von ehemals Verfolgten
15.15–17.00 Uhr Präsentation eines Schulprojekts zu Displaced Persons in Bad Arolsen und anschließender Stadtrundgang mit Schülerinnen und Schülern der Christian-Rauch-Schule Bad Arolsen
17.00–18.30 Uhr Berichte aus den Archiven

Samstag 20.5.
9.00-9.45 Uhr Mitgliederversammlung des VdA-AK Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit
Moderation: Dr. Wolfhart Beck
10.00–11.00 Uhr Elisabeth Schwabauer/Margit Vogt/Dr. Akim Jah (ITS): Biographische Quellen aus dem ITS-Archiv als Grundlage lokalhistorischen Lernens zur Verfolgung im Nationalsozialismus
11.00–11.45 Uhr Heike Fiedler (LAV NRW, Abt. Ostwestfalen)/Kristina Panchyrz (Grabbe-Gymnasium Detmold): „Ein Mädchen aus Lippe“ – ein Projekt der Archiv-AG des Grabbe-Gymnasiums Detmold
12.15–13.00 Uhr Katharina Ruhland (Max Mannheimer Studienzentrum, Dachau): Quellenbasierte Auseinandersetzung mit Biographien. Ein pädagogisches Konzept des Max Mannheimer Studienzentrums, Dachau
13.00–13.45 Uhr Dr. Sabine Happ (Archiv der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster): Das Projekt „flurgespräche“: Biographische Forschungen jüngerer und älterer Studierender zu Opfern des Nationalsozialismus an der Universität Münster
13.45–14.30 Uhr Dr. Axel Janowitz (BStU, Berlin): Die Wahrheiten der Stasi. Biographiegeschichte und Geheimpolizeiakten: eine Herausforderung
14.30–15.00 Uhr Abschlussdiskussion und Ende der Tagung

Kontakt

International Tracing Service (ITS)
Susanne Siebert
Große Allee 5-9
34454 Bad Arolsen
T: 05691-629 128
T: 05691-629 501
education@its-arolsen.org

www.its-arolsen.org
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