Historische Semantik. Sprache in der Geschichte – Geschichte in der Sprache

Historische Semantik. Sprache in der Geschichte – Geschichte in der Sprache

Veranstalter
Doktoratsprogramm Geschichte der Universität Zürich
Veranstaltungsort
Universität Zürich, Karl Schmid-Strasse 4, 8006 Zürich, Raum KOL-G-210
Ort
Zürich
Land
Switzerland
Vom - Bis
07.04.2017 -
Deadline
15.03.2017
Website
Von
Veronika Heinz

Historische Semantik
Sprache in der Geschichte – Geschichte in der Sprache

Doktorierendenworkshop des Doktoratsprogramms Geschichte mit Anja Lobenstein-Reichmann (Göttingen) am Freitag, 7. April 2017, 9.30-16.30 Uhr, Seminarraum KOL-G-210.

Ganz selbstverständlich arbeiten HistorikerInnen mit sprachlich verfassten Quellen, welche sie sprachbenutzend und sprachreflektierend erschliessen, mit ihrem jeweiligen sprachlich konstituierten Verstehenshorizont erfassen und in einen grösseren, ebenfalls sprachlich konstituierten Kontext stellen. Spätestens seit dem linguistic turn wurde die Frage, welchen Stellenwert die Sprache der historischen Quelle in der Geschichtswissenschaft einnimmt, und wie diese eine wie auch immer zu verstehende Wirklichkeit konstituieren kann, intensiv diskutiert. Der Gegenstand der Geschichtswissenschaften, so der Konsens, sei nicht, «wie es eigentlich gewesen» sei (Ranke), sondern vielmehr das Bedeutungsgewebe vergangener Kulturen sowie die Historizität ihrer Interpretation.

Trotz dieser Erkenntnisse haben GeschichtswissenschaftlerInnen Ansätze einer Historischen Semantik nur zögerlich in ihre Arbeiten integriert. Aber auch die Sprachwissenschaft hat Fragen nach kultureller und historischer Kontextualisierung oft anderen Fachrichtungen überlassen. Bisherige Vorstösse von HistorikerInnen offenbaren daher zahlreiche methodologische sowie sprach- und geschichtsphilosophische Probleme, die nicht selten zu ahistorischen Fehlschlüssen führen, da z.B. der historischen Bedeutung, ihrer Polysemie, also der prinzipiellen Mehrdeutigkeit von Wörtern, ihrer textlinguistischen Geprägtheit wie ihrer Pragmatik, also ihrem sprachlichen Handlungswert in der historischen Zeit, nicht genügend Rechnung getragen wird.

Der Workshop setzt sich zum Ziel, jene Hemmschwellen, die einer Fruchtbarmachung der Historischen Semantik für die Geschichtswissenschaften noch immer im Wege stehen, zu reduzieren und Lösungsvorschläge im Umgang mit Sprache in der Geschichte zu bieten. Die gemeinsame Diskussion einer vorbereitenden Lektüre sowie kurze Inputs der Teilnehmenden sollen Problembereiche im Umgang mit Sprache in der Geschichte aufdecken. Gleichzeitig werden anhand konkreter Fallbeispiele neue Methoden und Herangehensweisen aufgezeigt, welche gewinnbringend in die eigene Forschung integriert werden können.

Der Workshop richtet sich an Doktorierende und Post-Docs unterschiedlicher Fachrichtungen mit historischem Schwerpunkt. Beiträge der Teilnehmenden, sowohl in mündlicher (ca. 5 Minuten) als auch schriftlicher Form (1-3 A4-Seiten) zu Problemen hinsichtlich der sprachlichen Aufschlüsselung und Kontextualisierung historischer Quellen sind herzlich willkommen. Ein Reader mit der vorbereitenden Lektüre wird ca. zwei Wochen vor dem Workshop zirkuliert.

Anmeldungen bitte bis zum 15. März 2017 an eveline.szarka@uzh.ch.

Programm

Kontakt

Eveline Szarka, Universität Zürich, Historisches Seminar
eveline.szarka@uzh.ch


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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