Mit einem heute wenig bekannten DEFA-Spielfilm startet 2017 das abendliche Begleitprogramm zur Sonderausstellung „100 OBJEKTE. Berlin im Kalten Krieg“. Am 26. Januar zeigt das AlliiertenMuseum die DDR-Filmproduktion „Das verurteilte Dorf“, die 1951 entstand und als frühes Zeugnis die gesellschaftliche Dimension des Kalten Krieges deutlich macht. Eingeleitet wird der Filmabend durch einen Kurzvortrag des Filmhistorikers und DEFA-Experten Dr. Günter Agde, der den geschichtlichen Kontext der Produktion behandelt.
Der Spielfilm erzählt die Geschichte des fiktiven westdeutschen Ortes Bärenweiler, dessen Bewohner sich gegen die geplante Errichtung eines amerikanischen Militärflugplatzes zur Wehr setzen. Der geschlossene Protest der Dorfgemeinschaft ruft landesweit Solidaritätsbekundungen hervor. Doch zunächst scheint der Kampf gegen das Bauvorhaben aussichtslos zu sein.
Der Film spricht sich vehement gegen Kriegsvorbereitungen auf deutschem Boden aus und konnte seinerzeit als Plädoyer für die deutsche Einheit gelesen werden. Die Autoren Kurt und Jeanne Stern sowie Regisseur Martin Hellberg wurden 1953 mit dem Internationalen Weltfriedenspreis ausgezeichnet. Heute besticht der Film als Zeitdokument durch seine schablonenhafte Darstellung der amerikanischen Stationierung und durch seine Auseinandersetzung mit der in den fünfziger Jahren realen Angst vor dem Ausbruch eines dritten Weltkrieges.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Sonderausstellung „100 OBJEKTE. Berlin im Kalten Krieg“ ist vor der Veranstaltung geöffnet.