In Verbindung mit der vom IFK organisierten Symposiumsreihe veranstalten wir im Herbst 2005 ein Internationales Symposion zum Thema „1968: Musik und gesellschaftlicher Protest“.
Die Protest- und Studentenbewegungen der 1960er und 1970er Jahre haben seit Mitte der 1990er Jahre in den Geschichts-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften zunehmende Aufmerksamkeit erfahren. Beruhte das Verständnis und Wissen von der sogenannten 68er-Revolution lange Zeit vor allem auf – zweifellos subjektiven – Erinnerungen von ehemaligen Aktivisten und Betroffenen, so haben sich inzwischen zahlreiche jüngere Wissenschaftler, die nicht mehr selbst Zeitzeugen waren, des Gegenstands angenommen. Aus ihren Reihen hat sich das gemeinsam an den Universitäten Heidelberg und Zürich angesiedelte Interdisziplinäre Forschungskolloquium Protestbewegungen (IFK) gebildet, das ein internationales Forum für die wissenschaftliche Auseinandersetzung bietet.
In Verbindung mit der vom IFK organisierten Symposiumsreihe veranstaltet die Katholische Akademie Schwerte unter der wissenschaftlichen Leitung von PD Dr. Arnold Jacobshagen und Dr. Beate Kutschke im Herbst 2005 ein Internationales Symposion zum Thema „1968: Musik und gesellschaftlicher Protest“. Ziel dieser Veranstaltung ist es, den Veränderungen der musikalischen Kultur in jenen Jahren nachzugehen. Inwiefern betrifft der Umbau der durch die Protestbewegungen aufgerüttelten westeuropäischen und nordamerikanischen Gesellschaften auch die Musik und ihre diversen Institutionen? In welcher Weise fand die in der Lebenswelt zu beobachtende Entwicklung alternativer Symbolsysteme (z.B. Habitus, Kleidungs- und Verhaltensstile, Formen des Zusammenlebens, Destandardisierung der Sprache, Subversion von Geschlechterrollen) auch in den unterschiedlichen Bereichen der Musik ihren Niederschlag?
Willkommen sind Vorschläge zu Beiträgen aus allen Bereichen und Sparten des damaligen Musiklebens. Ganz besonders sollen dabei folgende Themen und Fragestellungen im Vordergrund stehen:
- Korrespondenzen zwischen politischen und musikalischen Protestbewegungen
- Entgrenzung musikalischer Gattungen
- Manifestationen des Protests in einzelnen musikalischen Gattungen (Experimentelles Musiktheater, Popularmusik, Filmmusik u.a.)
- Reformen der musikalischen Institutionen
- Entwicklung non-hierarchischer Formen musikalischer Aufführungspraxis
- Wandlungen im Verhältnis zwischen sogenannter E- und U-Musik
- Musik und feministische Protestbewegungen
- Musik und sexuelle Befreiung
- 1968, Musik und Spiritualität
- Veränderungen in der Musikpädagogik
Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.
Wir erwarten, eine Auswahl der Vorträge zu publizieren. Die Vorträge sollen eine Länge von 20 min. nicht überschreiten.
Vorschläge zu Beiträgen (ca. 250 Wörter) sind bis zum 31. Dezember 2005 an unten stehende Adressen einzureichen. Die Autorinnen und Autoren angenommenen Vorschläge werden wir bis zum 15. Januar 2005 benachrichtigen.