Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2019

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2019

Veranstalter
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.01.2017 -
Deadline
23.01.2017
Von
Bundesstiftung Aufarbeitung

CfP: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2019

Ab sofort können Artikelangebote für das JHK 2019 bei der Redaktion (jhk@bundesstiftung-aufarbeitung.de) eingereicht werden.
Die deutsche, englische und russische Version des ausführlichen CfP sind online unter www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/jahrbuch abrufbar.

Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (JHK) ist 2019 dem Schwerpunktthema "Kommunismus jenseits des Eurokommunismus" gewidmet.
Mit Beiträgen zu drei Problemkreisen, die auf neuen Quellenforschungen beruhen, aber auch einen breiteren Überblick zum bislang erreichten Diskussionsstand gestatten, soll sich dem Thema genähert werden:
1. Komplikationen der Theorie: Die nicht industrielle Welt und der Kolonialismus
2. Der Realsozialismus und die Dritte Welt
3. Alternativen zum Realsozialismus sowjetischen Typs

Bitte richten Sie Ihr Beitragsangebot für das JHK 2019 bis zum 23. Januar 2017 in Form eines kurzen Exposés (2000 Zeichen) an die Redaktion, in dem Sie die Konturen Ihres Themas umreißen, Ihre Quellenlage und Methoden darlegen sowie Auskunft zu Ihren bisherigen Arbeitsschwerpunkten geben.

Programm

Erst in jüngerer Zeit haben die Beziehungen zwischen dem Realsozialismus und der sogenannten Dritten Welt größere Aufmerksamkeit gefunden. Dazu galt es, einen lange wirksamen Eurozentrismus kritisch zu historisieren. Dieser Eurozentrismus war nicht allein in der Analyse des Kommunismus wirksam, sondern prägte zentrale Teile der kommunistischen Ideologie sowie der politischen Praxis kommunistischer Bewegungen und Parteien seit dem 19. Jahrhundert.
Für die Entwicklung des Schwerpunktthemas „Kommunismus jenseits des Eurozentrismus“ konnten die Herausgeber und Beiräte des JHK das Global and European Studies Institute (GESI) der Universität Leipzig als Partner gewinnen. Das JHK 2019 will sich dem Gegenstand mit Beiträgen zu drei Problemkreisen nähern, die auf neuen Quellenforschungen beruhen, aber auch einen breiteren Überblick zum bislang erreichten Diskussionsstand gestatten sollen:
- Teil 1: Komplikationen der Theorie: Die nicht industrielle Welt und der Kolonialismus
Wie näherten sich kommunistische Theoretiker seit den Begründern des Kommunismus im 19. Jahrhundert der nicht europäischen Welt?
- Teil 2: Der Realsozialismus und die Dritte Welt
Welche Erfahrungen realsozialistischer Gesellschaften resultierten aus ihren Kontakten und Verflechtungen mit der nicht europäischen Welt zwischen 1917 und 1989/1991?
- Teil 3: Alternativen zum Realsozialismus sowjetischen Typs
Über die Verlagerung des geografischen Schwerpunkts sozialistischer/kommunistischer Regimes und Gesellschaftsmodelle nach Asien, Mittelamerika und deren Resonanz im subsaharischen Afrika vor und seit 1991.

Dem Eurozentrismus in weiten Teilen der realsozialistischen Weltanalyse und Programmatik sowie der Forschung, die den Global Cold War zumeist auf dessen machtpolitische Aspekte reduzierte (Odd Arne Westad 2008), ist die Geschichtsschreibung zum Kommunismus lange gefolgt. Allerdings hat sich zuletzt das Interesse an globalen Verflechtungen verstärkt, und mittlerweile ist die Frage nach einer eigenständigen „roten Globalisierung“ (Oscar Sanchez-Sibony 2014) aufgeworfen, wenn auch aus wirtschaftshistorischer Sicht eher negativ beantwortet worden. Die Ursachen für diesen Wandel sind vielfältig. Zum einen folgt die Kommunismusforschung einem allgemeineren Trend zu transnationalen und globalen Fragestellungen. Zum anderen ist entgegen einer vorherigen Fixierung auf die Zentralstellung der Sowjetunion unübersehbar, dass sich kommunistische Parteien auch nach 1989/1991 an der Macht halten konnten und – im Falle Chinas – durchaus eine erfolgreiche Adaption an die neuen internationalen Wirtschafts- und Politikbedingungen geschafft haben. Ob es sich dabei um alternative Kommunismusmodelle oder um eine simple Anpassung an und Einpassung in das liberal-marktwirtschaftliche Muster handelt, ist heftig umstritten, weil sich mit den Antworten strategische Optionen für die Zukunft verbinden lassen. Wie bei allen in die Zukunft offenen Prozessen bleibt der Beitrag des Historikers zu solchen Debatten auf das Freilegen möglicher Pfadabhängigkeiten begrenzt.
Mit den Beiträgen des JHK 2019 soll versucht werden, die Kommunismusforschung stärker als bisher an Trends der Globalgeschichte anzuschließen. Das vor Kurzem bei Oxford University Press erschienene Handbook of the History of Communism bietet einen guten Überblick über den internationalen Diskussionsstand und kann daher in gewisser Weise als Ausgangspunkt dienen.
Bitte richten Sie Ihr Beitragsangebot für das JHK 2019 bis zum 23. Januar 2017 in Form eines kurzen Exposés (2000 Zeichen) an die Redaktion, in dem Sie die Konturen Ihres Themas umreißen, Ihre Quellenlage und Methoden darlegen sowie Auskunft zu Ihren bisherigen Arbeitsschwerpunkten geben.

Im Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung können Abhandlungen, Miszellen, biografische Skizzen, Forumsbeiträge sowie Forschungs‐ und Archivüberblicke mit einem Umfang von in der Regel 25.000 bis maximal 40.000 Zeichen in deutscher Sprache veröffentlicht werden. Übersetzungen aus anderen Sprachen können seitens der Herausgeber im Einzelfall veranlasst werden. Eine Honorierung der Beiträge ist leider nicht möglich. Die bei der Redaktion eingereichten Beiträge durchlaufen ein Peer-Review-Verfahren und werden im Falle ihrer Annahme lektoriert. Aus diesem Grund müssen die Beiträge für das JHK 2019 – soweit nicht anders vereinbart – bis zum 8. Januar 2018 vorliegen.

Kontakt

Redaktion JHK

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstr. 5, 10117 Berlin

jhk@bundesstiftung-aufarbeitung.de

http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/jahrbuch