Wirtschaft, Migration und Europa - historische Perspektiven

Wirtschaft, Migration und Europa - historische Perspektiven

Veranstalter
Institut für Ökonomie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Böhlau Verlag
Veranstaltungsort
Ort
Karlsruhe
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.05.2017 - 14.05.2017
Deadline
15.12.2016
Website
Von
Heike Knortz, Margrit Schulte Beerbühl

Abgesehen von der innerhalb der Wirtschaftswissenschaften in den 1960er-Jahren geführten Debatte über volkswirtschaftliche Kosten und Nutzen der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte nahmen sich die bundesdeutschen Sozialwissenschaften, darunter vor allem die Soziologie und die Politologie, zunehmend seit Mitte der 1970er-Jahre des Themas „Migration“ mit im Laufe der Zeit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen an. Aufgrund der für regierungsamtliche Akten geltenden Sperrfrist von 30 Jahren folgte die bundesdeutsche Geschichtswissenschaft nur mit einem entsprechenden zeitlichen Abstand mit der Erforschung der seit 1955 geschlossenen Anwerbeabkommen.
Bis dahin konnte sich so eine „sozialhistorische Migrationsforschung“ etablieren, die die longue durée deutscher Zuwanderungs- und Ausländerpolitik fokussierte. Was die Frage der „Gastarbeiter“ betrifft, blieb diese dabei aber im Wesentlichen von den Ergebnissen und Methoden der Sozialwissenschaften beeinflusst. Erst seit Mitte der 1990er-Jahre nehmen auf archivalische Akten gestützte Detailstudien zu, wenngleich die wenigsten unter ihnen über eine bilaterale hinausgehend eine gesamteuropäische Perspektive verfolgen. Ein weiteres Desiderat stellt dabei schließlich noch die originär wirtschaftshistorische Forschung dar, also die stärkere Verknüpfung von Migration und volks- oder betriebswirtschaftlichen Aspekten. Gleiches lässt sich über die vorangegangenen Jahrhunderte mit ihrem durch die neue Mobilität ermöglichten Wissenstransfer in den Bereichen Handel und Technologie feststellen. Auch hier ist die Forschungslage zu den Beziehungen von Migration und Wirtschaft übersichtlich, zudem wird auch hier regelmäßig auf den nationalen Kontext bzw. bestimmte Migrantengruppen wie die Hugenotten fokussiert.
Die Tagung „Wirtschaft, Migration und Europa – historische Perspektiven“ will sich diesen Forschungslücken explizit widmen, indem bisherige Pfade der historischen Migrationsforschung verlassen und neue Wege beschritten werden. Willkommen sind deshalb alle Beiträge, die einen wirtschaftshistorischen Ansatz verfolgen, dementsprechend theoriegeleitet angelegt sowie durch Quellen fundiert sind. Was die Chronologie betrifft, findet eine Konzentration auf Themen seit der frühen Neuzeit bis ca. 1990 statt, also bis zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs der sozialistischen Regime in Osteuropa, aber auch andere Epochen oder gar Kulturräume, die einen Vergleich mit Vorgängen in Europa ermöglichen, sind willkommen.
Angedacht ist, qualitativ hochwertige, i.d.R. also Weiterqualifizierungsarbeiten nach deren Abschluss in loser Reihenfolge in der Reihe eines renommierten Verlags zu veröffentlichen.
Vorschläge für Vorträge im Umfang von maximal 1,5 Seiten, die Namen mit kurzem Lebenslauf der Autorin/des Autors, Kontaktdaten, den Beitragstitel sowie eine Zusammenfassung des Beitrags mit maximal 200 Wörtern enthalten, sind bis 15. Dezember 2016 zu richten an: migration@ph-karlsruhe.de.

Programm

Kontakt

apl. Prof. Dr. Heike Knortz

Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Institut für Ökonomie und ihre Didaktik
Bismarckstraße 10, 76133 Karlsruhe

knortz@ph-karlsruhe.de


Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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