Dass Politik in der Durchsetzung von Interessen bestehe, kann man vielfach hören. Eine gehaltvollere Bestimmung der Aufgabe von Politik ist jene, die schon Platon, der Begründer der ersten Akademie, in seiner Lehrtätigkeit weitergab. Danach ist es Aufgabe des politischen Menschen und der Politik, Versöhnung zu ermöglichen.
Konflikte, die nicht einfach durch den Sieg eines Kontrahenten gelöst werden können, gibt es derzeit viele. Manchmal ist zudem nicht einmal zu erkennen, wer eigentlich die Kontrahenten sind. Fraglich ist auch, ob Menschen angesichts ihrer endlichen Einsichtsfähigkeit überhaupt verstehen, worin Versöhnung bestünde? Kann es ein einheitliches Verständnis geben und braucht es überhaupt ein solches? Ist es wirklich möglich, Versöhnung politisch zu gestalten oder sollte der Begriff nicht dem Glauben und der Hoffnung überlassen werden?
Mit unserer Tagung wollen wir ans Grundsätzliche gehen und dabei die naheliegenden Konflikte nicht vergessen: Verfassung, Geschichte und Gesellschaft wollen wir in ihrer Versöhnungsbedürftigkeit wie in ihrer Offenheit für Versöhnung in den Blick nehmen.
Wir laden Sie herzlich an den Starnberger See ein.