Wettbewerb um die Gunst des Herrschers: Konkurrenz und Kooperation in der Spätantike

Wettbewerb um die Gunst des Herrschers: Konkurrenz und Kooperation in der Spätantike

Veranstalter
Emmy Noether-Gruppe „Macht und Einfluss. Einflussnahme auf den Herrscher zwischen Antike und Mittelalter“
Veranstaltungsort
Ort
Tübingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.12.2016 - 03.12.2016
Deadline
31.05.2016
Website
Von
Dr. Fabian Schulz

Heute wird auf führende Politiker starker Einfluss ausgeübt. Familienmitglieder, graue Eminenzen, Schattenmänner, Lobbyisten und Schmeichler verfolgen in Konkurrenz zueinander verschiedenste Ziele: von der Vertretung eigener Interessen bis zur Sicherung des subjektiv verstandenen Gemeinwohls. Auch in der Spätantike gab es viele Akteure, die auf den Herrscher (sei er ein Kaiser, ein „Barbarenkönig“, ein Usurpator oder ein Vormund eines Kind-Kaisers) Einfluss auszuüben versuchten. Philosophen, Priester der traditionellen Religion, Bischöfe, Wundertäter, Asketen, Mitglieder des Herrscherrats und der Herrscherfamilie wollten sich alle mit ihrem Rat durchsetzen. Um die eigene Position zu legitimieren und die gegnerische zu disqualifizieren, wandten sie diverse Methoden, z.B. weltanschauliche Polemiken, Geldschenkungen und Drohungen an. Wer aus dem Wettbewerb als Gewinner hervorging, konnte die Macht des Herrschers zur Ergänzung der eigenen Macht ausnutzen.

Wenn man sich von der verbreiteten negativen Konnotation des Begriffs „Konkurrenz“ löst, kann die Analyse und Vergleichung von Konkurrenzverhältnissen wichtige Aspekte spätantiker Herrschaft profilieren. Die Forschung widmete diesem Thema aber (abgesehen von dem religiös motivierten Wettbewerb zwischen Heiden und Christen) bislang relativ wenig Aufmerksamkeit. Der Tübinger Workshop „Wettbewerb um die Gunst des Herrschers: Konkurrenz und Kooperation in der Spätantike“ lädt daher zur Diskussion dieses Gegenstands ein. Die Vorträge sollen um folgende und verwandte Fragen kreisen:

- In welchen Bereichen und Situationen kam es zu Konkurrenz um die Gunst des Herrschers? Wer waren die konkurrierenden Akteure?
- Welche Motivation stand hinter der Einflussnahme der konkurrierenden Individuen oder Gruppen? Welche Argumentation und Vorgehensweise nutzten die Konkurrenten?
- Stellte Kooperation eine Alternative zur Konkurrenz dar? Wann machten Konkurrenten „gemeinsame Sache“?
- Inwieweit kam es zu einer institutionalisierten Konkurrenz am Hof?
- Wie wurde Konkurrenz in spätantiken Quellen dargestellt? Welche Stereotypen, Polemiken oder Diskurse wurden von Akteuren oder Autoren bedient?

Bitte schicken Sie Ihre Themenvorschläge inklusive eines halbseitigen Abstracts bis zum 31. Mai an Fabian.Schulz@uni-tuebingen.de

Programm

Kontakt

Fabian Schulz

Wilhelmstr. 36

Fabian.Schulz@uni-tuebingen.de