Das Thema der zweiten internationalen Tagung zur Theologenausbildung im Zeitalter der Konfessionalisierung lautet:
Elitenbildung und Migration
Es geht uns bei dieser Themenformulierung um die vielfältigen Diskursgemeinschaften, die sich im Laufe der Jahre konfessioneller Ausbildung ergeben haben. Neben der Untersuchung der Mitglieder jener konfessionellen, freilich auch der überkonfessionellen Kommunikationsnetzwerke, möchten wir nach den Wanderungsbewegungen fragen, die durch die unterschiedlichen Verbindungen ermöglicht und initiiert wurden. Schlicht formuliert: Wer redet mit wem, wann und wo über welche Themen bezüglich der konfessionsspezifischen Theologenausbildung, ihrer Inhalte und ihrer theologisch-kirchlichen Begründung?
Dass die Mitglieder jener Kommunikationszusammenhänge oder -netzwerke im Kontext ihrer jeweiligen kirchlichen und gesellschaftlichen Heimat einen Elitestatus einnahmen, steht außer Frage. Uns scheint die weiterführende Analyse der Strukturen jener Eliten von Interesse: ihres Wandels, ihrer Wirkungen sowie der äußeren Einflussnahmen – wodurch werden jene Eliten bestimmt – wie ihrer inneren Einflüsse – wo regeln die Mitglieder untereinander ihre Verfahrensweisen – bis hin zu der Frage nach ihren Außenwirkungen, angefangen von gemeinsamen Publikationen über Gutachten und Einflussnahmen auf die konkrete kirchliche oder politische Durchsetzung konfessionsspezifischer Ausgestaltungen der Lehre bis hin zu Stellenbesetzungen und Empfehlungen der Gruppenmitglieder. Natürlich wird auch noch einmal die Existenz und das Selbstbewusstsein konfessioneller Netzwerke im Kontext der Theologenausbildung zu diskutieren sein.