Algorithmen der Macht. Digitale Technologien und Machtverhältnisse im 20. und 21. Jahrhundert

Algorithmen der Macht. Digitale Technologien und Machtverhältnisse im 20. und 21. Jahrhundert

Veranstalter
Verein Geschichte und Informatik Schweiz
Veranstaltungsort
Universität Lausanne
Ort
Lausanne
Land
Switzerland
Vom - Bis
25.08.2015 -
Deadline
25.08.2015
Von
Verein Geschichte und Informatik

Call for Paper für das Panel „Algorithmen der Macht. Digitale Technologien und Machtverhältnisse im 20. und 21. Jahrhundert“ im Rahmen der 4. Schweizerischen Geschichtstage (9. bis 11. Juni 2016, Universität Lausanne)

Beiträge mit historischem Schwerpunkt aus allen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften sind willkommen.

Zusammenfassung:
Digitale Technologien sind aus historischer Perspektive relativ junge Phänomene, die in ihrer technischen Dimension oft als neutral wahrgenommen werden. An diesem Punkt setzt das Panel an und fragt nach Algorithmen der Macht und ihrem Einfluss auf Gesellschaften seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Begriff des Algorithmus steht dabei beispielhaft für alle Faktoren, die für Benutzer nicht ohne weiteres sichtbar und nur mit hochspezialisiertem Wissen nachvollziehbar sind. Anhand konkreter Fallstudien soll gezeigt werden, wie digitale Entwicklungen und Anwendungen Machtverhältnisse stärkten, hinterfragten oder unterliefen.

Im Mittelpunkt steht die generelle Frage, welchen Einfluss die Digitalisierung der Gesellschaft auf bestehende Machtverhältnisse hatte. Ein Themenkomplex ist die Frage nach der ökonomischen Zugänglichkeit digitaler Technologien. Welche digitalen Möglichkeiten waren wann zu welchem Preis verfügbar? Ausgehend von der Annahme, dass Computertechnologien zunächst auf einen kleinen, hochspezialisierten Benutzerkreis beschränkt waren und heute integraler Bestandteil des Alltags sind, sind wir an Beiträgen interessiert, die sich mit der demokratisierenden, aber auch monopolisierenden Wirkung digitaler Technologien auseinandersetzen.

Mit der Digitalisierung der Gesellschaft rücken zunehmend die in diesem Kontext produzierten Daten und ihre Auswertung in den Mittelpunkt. Interessant sind hier das Wechselspiel zwischen der Produktion und Auswertung von Daten sowie mögliche Akteure, die als Vermittler zwischen diesen beiden Polen handeln. Besonders willkommen sind in diesem Bereich historisch orientierte Beiträge zur Datenauswertung im Management und in Entscheidungsfindungsprozessen.

Schliesslich sollen auch subversive Ansätze digitaler Technologien und mögliche Reaktionen hierauf beleuchtet werden. Bekannte Forderungen in diesem Bereich sind der freie Zugang und Austausch von digital vorhandenen Informationen. Diese Forderungen können jedoch klassische nationalstaatliche Interessen tangieren, beispielsweise die nationalstaatliche Urheberrechtsgesetzgebung im scheinbar grenzenlosen Cyberspace, die Auswertung grosser Datenmengen oder den Umgang mit vertraulichen Informationen. Gerade an diesen Bruchstellen werden Ansätze zu einer Renationalisierung des virtuellen Raums und Versuche zur Beschränkung und Überwachung des Internets besonders deutlich.

Abstracts:
Bitte senden Sie Ihr Abstract (max. 500 Wörter) an Christiane Sibille (christiane.sibille@dodis.ch) und Enrico Natale (enrico.natale@infoclio.ch).
Eingabefrist ist der 25. August 2015.
Abstracts und Referate können in Französisch, Deutsch, Italienisch oder Englisch verfasst sein.
Eine Publikation der Beiträge in der Zeitschrift „Geschichte und Informatik“ ist für 2017 vorgesehen.

Links:
4. Schweizerische Geschichtstage : http://www.geschichtstage.ch
Zeitschrift „Geschichte und Informatik“ : http://blog.ahc-ch.ch/aktivitaten/

Programm

Kontakt

Christiane Sibille (christiane.sibille@dodis.ch); Enrico Natale (enrico.natale@infoclio.ch)

http://www.geschichtstage.ch/panel/52/le-pouvoir-des-algorithmes-technologies-numriques-et-rapports-de-force-au-xxe-xxie-sicles
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