Ringvorlesung "Symbole, Identitäten und Zuschreibungen in der jüdischen Kulturgeschichte"

Ringvorlesung "Symbole, Identitäten und Zuschreibungen in der jüdischen Kulturgeschichte"

Veranstalter
Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg
Veranstaltungsort
Rudolfskai 42, Gesellschaftswissenschaftl. Fakultät, HS 380
Ort
Salzburg
Land
Austria
Vom - Bis
05.03.2015 - 25.06.2015
Website
Von
Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg

Die Ringvorlesung findet jeweils donnerstags von 17-19 Uhr im HS 380 statt.

Wie präsentiert sich jüdisches Leben, woran ist Judentum erkennbar? In einem Kontinuum zwischen kultureller Eigenständigkeit und vielfältigen Wechselwirkungen können die verschiedensten Symbole und Qualitäten genannt werden. Im sakralen Bereich wären dies z.B. die Synagoge oder die biblisch-rabbinischen Speisegebote. Darüber hinaus geraten literarisch-kulturelle Symbole und Embleme ins Blickfeld, die die religiöse Tradition transzendieren und transformieren, wie z.B. die Christusmetaphorik in der jiddischen Literatur oder das Motiv des Ahasver.
Anliegen der Ringvorlesung ist es, Symbole und Topoi, die als ‚Erkennungszeichen‘ des Judentums anzutreffen sind oder waren, zu thematisieren. Indem diese jeweils in verschiedenen kulturge-schichtlichen Kontexten behandelt werden, soll ein Eindruck ihres Bedeutungsreichtums, ihrer wir-kungsgeschichtlichen Mehrdeutigkeit und Offenheit – ja eventuell sogar ihrer Widersprüchlichkeit – entstehen. Der Zugriff der jeweiligen Akteurinnen und Akteure auf die vorhandenen Symbole ist dabei entscheidend: Bestimmte Symboliken können einerseits innerhalb eines Kollektivs positiv etabliert sein, andererseits aber als Zuschreibung verwendet werden, die ‚Differenzen‘ benennen, wenn nicht sogar generieren. Nicht zuletzt sind Symbole auch im politischen Bereich wirksam, sowohl im Sinne der Souveränität ihrer Trägerinnen und Träger, als auch – wie im Fall der antisemitischen Persiflage des Davidsterns zum „Judenstern“ – in einem zynischen Sinn als Medium der Diffamierung und Entwürdigung.
Mit dieser Auswahl von Symbolen, Repräsentationen und Zuschreibungen soll das interdisziplinäre Gespräch über jüdische Identitäten in den verschiedensten historischen und kulturellen Kontexten angeregt werden.

Programm

Programm
5.3. Einführung: Armin Eidherr / Susanne Plietzsch
Armin Eidherr (Salzburg): ‚Wandering Symbols‘: Ahasvers und Elias‘ Gänge durch die Kulturgeschichte.

Religiöse Symbole
12.3. Maria Dorninger (Salzburg): Jerusalem: Mittelpunkt der Welt. Bedeutung und Erleben der heiligen Stadt in Berichten christlicher und jüdischer Reisender des Mittelalters und der frühen Neuzeit.
19.3. Susanne Plietzsch (Salzburg): Essen und Trinken als Symbolsysteme.
26.3. Klaus S. Davidowicz (Wien): Gilgul – die Seelenwanderung in der Kabbala
16.4. Gerhard Langer (Wien): „Alter Wein in neuen Schläuchen“ oder doch um-gekehrt? Die Rabbinen als (Er)neuerer und Sinn-stifter

Literatur, Kultur
30.4. Ulrich Knufinke (Braunschweig): Synagogen im 19. und 20. Jahrhundert: Architek-tur als Repräsentation jüdischer Identität(en)?
7.5. Karlheinz Rossbacher (Salzburg): Salons der Ringstraßenzeit als Symbole der Assimilation
21.5. Sabine Koller (Regensburg): Tallit, Thora, Kreuz. Jüdische (Um-)Deutungen in Wort und Bild
28.5. Mona Körte (Berlin): Wer spricht? Zur Logik der Unterscheidung in literarischen Texten zum Antisemitismus

Säkularität und politische Transformation, Antisemitismus
11.6. Roland Cerny-Werner und Johannes Hofinger (Salzburg): Der Davidstern. Symbol, Kainsmal, Identität!
18.6. Helga Embacher (Salzburg): Palästina, Israel, Zionismus und Antizionismus
25.6. Daniel gerson (Bern): „Assimilation“ im modernen Judentum: Abkehr vom religiösen Erbe oder notwendige Anpassung für eine zukunftsweisende Erneuerung?

Kontakt

Margarete Heinz

Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg
Residenzpatz 1, 5010 Salzburg

margarete.heinz@sbg.ac.at


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung